Coronavirus

Verpasste Meisterchance: So erlebt ESC-Kapitänin Mona Pink die Coronakrise

Der ESC Planegg war nah dran am Meistertitel in der Eishockey Bundesliga der Frauen. Dann kam der Coronavirus und die Saison war beendet. Kapitänin Mona Pink befürwortet die Entscheidung des DEB – wenn auch sie natürlich gerne den achten Meistertitel mit Planegg geholt hätte.

Mona Pink (37) kommt gerade vom Radfahren nach Hause. In Zeiten der Corona-Pandemie setzt die Kapitänin des ESC Planegg lieber auf Individualsportarten, als mit ihren Teamkolleginnen gemeinsam auf dem Eis zu stehen. Die Saison ist sowieso beendet – der Deutsche Eishockey Bund hat als einer der ersten Verbände in Deutschland aufgrund des Coronavirus die restlichen Spiele abgesagt.

Für Mona und ihr Team kam die Entscheidung zunächst überraschend, standen sie doch mitten in der heißen Phase der Playoffs: Das erste Spiel gegen die ECDC Memmingen Indians hatte Planegg gewonnen, mit einem weiteren Sieg wären die Penguins Meister geworden. „Das war zunächst schwierig zu akzeptieren, wir hätten natürlich gerne die Chance gehabt, die Meisterfrage sportlich zu entscheiden. Aber wo man jetzt die Entwicklungen sieht, war das Handeln des DEB genau richtig“, sagt die Kapitänin.

Kein Meister in der Eishockey Bundesliga

Meister gibt es in dieser Saison keinen, dafür darf sich der ESC Planegg Hauptrundensieger nennen. „Wir haben eine richtig gute Saison gespielt und können stolz auf uns sein“, sagt Mona. Und das mit einem neuen Trainer. Marcel Breil war erst in dieser Saison zum Team aus Oberbayern gestoßen, unterstützt hat ihn der Sportliche Leiter Michael Lehmann. Seit Weihnachten haben sie die Spielerinnen auf die Playoffs eingestellt, mit Statistiken und Videoanalysen den letzten Feinschliff vorgenommen. Mit Erfolg. Der Weg zum Meistertitel war geebnet, nur ein Sieg fehlte dem ESC noch.

Wir haben eine richtig gute Saison gespielt und können stolz auf uns sein.

Der Beginn der Saison war etwas holprig gewesen bei den Planegger Eishockeydamen. „Wir haben ein bisschen gebraucht, um zueinander zu finden. Aber dann haben wir gemerkt, wie gut wir sein können“, erzählt Mona. Seit 1997 spielt sie in Planegg Eishockey und hat mit dem Verein schon sieben Deutsche Meistertitel geholt. Ab Mitte dieser Saison sei der Zusammenhalt im Team richtig gut gewesen, erinnert sie sich. Am Ende bedeutete das Platz 1 in der Tabelle, punktgleich mit dem ECDC Memmingen aber mit dem besseren Torverhältnis.

Zwangspause für ESC-Kapitänin Mona Pink

Jetzt ist erst einmal Zwangspause angesagt. Einen Saisonabschluss soll es irgendwann später noch geben, wenn sich die Situation bezüglich des Coronavirus gebessert hat. „Der Kontakt zwischen uns Spielerinnen reist aber trotzdem nicht ab. Wir verstehen uns sehr gut.“ Auch beruflich betrifft Mona die Coronapandemie. Sie arbeitet im Sport- und Eventmanagement bei der BWM Group in Österreich – und sagt gerade alle Veranstaltungen für die kommenden Wochen ab.

IMG_9533.JPG Mona Pink war mit dem ESC Planegg nah dran am Meistertitel 2019/20. Foto: MIKAH Fotografie

Ob der ESC Planegg wie geplant im Mai in die Vorbereitung starten kann, bleibt derzeit noch offen. Doch immer nur zuhause sitzen will die Kapitänin auch nicht. Solange sie sich noch draußen aufhalten darf und kann, schwingt sie sich auf ihr Rad, um fit zu bleiben. „Und zur Not schaue ich eben nochmal alle Staffeln von Game of Thrones an“, sagt sie und lacht. So macht eben jeder das Beste auf der Situation.

Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Coronavirus, Eishockey am 20. März 2020

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