Coronavirus

Tipps für die Coronapause: Filme von und über Frauen im Sport

Keine Stadionbesuche mehr, kein Live-Sport im Fernsehen und die Kneipen sind aufgrund der Corona-Krise auch geschlossen. Und nun? Wir haben Tipps für die Coronapause, die sowohl eure Sportsucht befriedigen als auch den eigenen Horizont zu erweitern. In Teil 2: unsere Lieblingsfilme von und über Frauen im Sport.

In Teil 1 unserer "Tipps für die Coronapause" haben wir euch bereits Bücher rund um Frauen im Sport vorgestellt. Heute sind Filme dran.

Learning to Skateboard in a Warzone (If You’re a Girl)

Skateboard fahren in Afghanistan, als Mädchen, in einem Land, in dem Frauen überhaupt nur unter großer Gefahr Fahrrad fahren dürfen, ist eigentlich undenkbar. Wäre da nicht die NGO Skateistan, welche 2007 in Kabul gegründet wurde und seitdem Jugendlichen Skateboard-Unterricht anbietet. Der Kurzfilm Learning to Skateboard in a Warzone (If You’re a Girl) von Regisseurin Carol Dysinger begleitet die Mädchen in ihrem Alltag. 2020 mit einem Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentar-Kurzfilm“ ausgezeichnet, zeigt der Film, welch wichtige Rolle Sport bei der Emanzipation von Frauen und Mädchen spielen kann.

Fußball im Iran

Bis heute kämpfen Frauen im Iran um ihr Recht, selbst Fußball spielen oder bei Begegnungen im Stadion anwesend sein zu können. Davon handeln auch die beiden Filme aus den Jahren 2006 und 2008. In "Offside" begleitet Regisseur Jafar Panahi mehrere weibliche Fußball-Fans, die als Jungs verkleidet versuchen, das WM-Quali-Spiel der iranischen Nationalmannschaft im Stadion zu sehen und dabei verhaftet werden. Es scheint wenig überraschend, dass Panahis preisgekrönter Spielfilm im Iran verboten war. Ayat Najafi und David Assmanns Dokumentarfilm "Football Under Cover" dreht sich dagegen um das erste Spiel der iranischen Frauen-Nationalmannschaft vor Publikum – und zwar gegen eine Auswahl aus Berlin-Kreuzberg.

Das Wunder von Taipeh

Frauenfußball steckte 1981 in Deutschland noch in den Kinderschuhen – die Bundesliga, wie wir sie heute kennen, nahm erst 1990 den Betrieb auf, eine offizielle Weltmeisterschaft wurde ebenfalls erst 1991 ausgetragen und die Akzeptanz von Frauenfußball hierzulande war, nun ja, eher ausbaufähig. Deshalb überrascht es nicht wirklich, dass Deutschland, als dem DFB die Einladung zur inoffiziellen Weltmeisterschaft in Taiwan ins Haus flatterte, keine Nationalmannschaft vorweisen konnte. Einspringen musste dann der SSG Bergisch Gladbach, der bis dahin erfolgreichste Frauenfußball-Verein Deutschlands. Das Wunder von Taipeh begleitet die damaligen Spielerinnen auf ihrem Weg zum Titel, für den sie nicht nur Unterstützung erhielten.

GLOW

Wrestling ist nur Männersache? Weit gefehlt! Wer noch daran zweifelt, dem sei die US-amerikanische Serie GLOW empfohlen, welche tief in die Welt des Frauen-Wrestlings der 1980er Jahre eintaucht. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Wrestlerinnen von GLOW (Gorgeous Ladies of Wrestling), die sich entgegen aller Widrigkeiten in der männerdominierten Welt des Wrestlings etablieren wollen. Die vierte und letzte Staffel wird noch dieses Jahr auf Netflix veröffentlicht. Für alle, die nun gar nicht mehr ohne Wrestling können, stellt Sisterhood of the Squared Circle: The History and Rise of Women's Wrestling quasi eine Pflichtlektüre dar.

Noch mehr Klassiker der Filmgeschichte

Und dann gibt es natürlich noch die Klassiker der Filmgeschichte, die gleich mehrere wunderbare Filmabende füllen würden. An vorderster Front steht dabei natürlich "Eine Klasse für sich" aus dem Jahr 1992, welche die Geschichte eines weiblichen Baseballteams während des Zweiten Weltkriegs in den USA erzählt. Millionen von Mädchen haben Anfang der 2000er wahrscheinlich wegen "Kick it like Beckham" mit dem Fußballspielen angefangen, das gleiche gilt für das Surfen und "Blue Crush". Die Rivalität zwischen Tonya Harding und Nancy Kerrigan wurde mit "I, Tonya" erfolgreich festgehalten. Mit "Battle of the Sexes" ist dagegen der Tennis-Ikone Billie Jean King ein Denkmal gesetzt worden – immerhin hat sie der gleichen Bezahlung von Mann und Frau im Tennis den Weg geebnet.

Verfasst von Katarina Schubert

Erschienen in Coronavirus am 05. April 2020

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