Coronavirus

Almuth Schult über die Folgen der Coronakrise für den Frauen-Fußball

Wie wirkt sich die Coronakrise auf den Frauenfußball aus? Almuth Schult, Torhüterin beim VfL Wolfsburg, spricht im Eurosport-Podcast darüber, mit welchen Herausforderungen Deutschlands Fußballerinnen aktuell zu kämpfen haben.

In der aktuellen Folge von „Extra Time – Der Eurosport-Podcast“ spricht Fußball-Nationalspielerin Almuth Schult vom VfL Wolfsburg über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Frauen-Fußball und die Unterschiede zu den Männern. Almuth Schult sagt über...

... die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Frauen-Fußball:

„Wir haben unsere Bereitschaft erklärt. Wir Frauen können nicht einfach sagen, jeder spendet mal 50.000 Euro. Das ist nicht drin. Bei uns wird es in den nächsten vier bis sechs Wochen darum gehen, wo wird gekürzt oder worauf müssen wir verzichten. Dann können wir entscheiden: was können wir abgeben oder sind wir auch auf Hilfe angewiesen.“

... eine mögliche Kurzarbeit beim VfL Wolfsburg:

„Kurzarbeit wurde schon besprochen, aber eine Entscheidung ist nicht gefallen. Ich weiß, dass die Diskussionen bei anderen Vereinen, die nicht so gut dastehen, sehr stark sind. Es ist nun mal so: wenn die Liquidität des Vereins nicht da ist, muss man irgendwie helfen. Da ist Kurzarbeit wie auch bei allen anderen Unternehmen in Deutschland eine Möglichkeit.“

... Gehaltsverzicht:

„Auch beim VfL Wolfsburg wird das diskutiert. Wir wollen nur keine vorschnellen Entscheidungen treffen, weil wir nicht wissen, was passieren wird. Wenn wir in Kurzarbeit gehen, wird es für uns schwierig auf das Gehalt zu verzichten. Jeder muss es auch für sich selbst entscheiden, weil die Gehaltsstrukturen in der Frauen-Bundesliga nicht öffentlich sind. Es gibt Spielerinnen, die nur ein paar hundert Euro verdienen. Wenn sie davon noch etwas abgeben sollen, ist das einfach nicht möglich. Man kann keine generelle Aussage treffen, sondern es muss jede Spielerin individuell entscheiden, wie viel sie abgeben kann. Aber es ist auf jeden Fall in der Diskussion.“

... eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs:

„Es gibt viele Möglichkeiten, das hängt von den Entscheidern ab. Natürlich ist es in der Frauen-Bundesliga möglich die Winterpause zu verkürzen. Da haben wir mehr Spielraum als die Männer. [...] Eine weitere Möglichkeit wäre es den Sommer durchzuspielen und dann eine längere Winterpause zu machen. So wird die Sommerpause in die Winterpause verlegt. Das wäre eventuell die bessere Option, um witterungsbedingt nicht weitere Spiele absagen zu müssen. Wenn wir nicht im Mai anfangen können zu spielen, dann müssen das Transferfenster und die Verträge weiter nach hinten verlegt oder verlängert werden.“

... zukünftige Entwicklungen im Fußball:

„Ich hoffe, dass es einen regeren Austausch zwischen Frauen- und Männerfußball geben wird. Um zu zeigen, dass es gut ist Sachen solidiarsch zu verteilen. Denn jetzt kommt es auf eine andere Art und Weise auch dazu, wenn Vereinen wie Bayern oder Dortmund und weitere Champions-League-Vereine Geld spenden oder auf TV-Gelder verzichten, auch um andere Vereine vor der Insolvenz zu bewahren. Ich hoffe, dass man im Fußball davon abkommt nur auf das Geld zu schauen.“

"Extra Time – Der Eurosport-Podcast" mit dem täglichen Sport-Update zur Corona-Krise

„Extra Time“ ist als Vodcast auf Eurosport.de zu sehen sowie als Podcast auf allen gängigen Podcatcher zu hören, z.B. via Spotify oder bei Apple-Podcast. Die Fans können direkt in Kontakt mit der Eurosport-Redaktion treten, bei Twitter mit dem Hashtag #EurosportPodcast oder in den Kommentaren auf der Eurosport Instagram-Seite.

Verfasst von Eurosport-Podcast Extra Time

Erschienen in Coronavirus, Fußball am 08. April 2020

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