Wegen des Coronavirus werden sämtliche Sportwettbewerbe und Ligen abgesagt und verschoben. Auch Olympia 2020 ist betroffen. Die Corona-Pandamie macht für viele Sportlerinnen ein Training kaum möglich, Schwimmbäder, Hallen und andere Sportstätten sind geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.
Ob Tipps für die optimale Regeneration, Ernährung für Laufsportler oder der Weg aus Motivationskrisen: Wenn sich jemand mit diesen Themen auskennt, dann Sabrina Mockenhaupt. Dazu hat die ehemalige Profi-Läuferin nun ein neues Buch veröffentlicht. Gerade während der Coronapause bietet sich Laufen als gute Trainingsmöglichkeit.
Einen Fuß vor den anderen. So schwer kann laufen doch nicht sein, oder? Und wie. Sabrina "Mocki" Mockenhaupt hat 45 Deutsche Meistertitel auf verschiedensten Laufstrecken gewonnen und war dreimal bei den Olympischen Spielen am Start. Sie weiß, was dazugehört, um auf Profi-Niveau mitlaufen zu können. Doch auch Hobbyläufer sollten den Sport nicht zu leicht nehmen. Sabrina Mockenhaupt sagt: "Laufen kann man fast immer und überall und man braucht nicht viel Equipment. Setzt man sich ein kleines Ziel, macht das Training natürlich noch mehr Spaß und Sinn." Wie das mit den Zielen funktioniert und was sonst noch dazugehört, beschreibt sie in der komplett überarbeiteten Neuauflage ihres 2011 zum ersten Mal erschienenen „Großen Fitness-Laufbuchs“.
Der Lauftrend ist seit Jahren in Deutschland zu spüren. Mittlerweile schnürt fast jeder dritte Deutsche regelmäßig die Laufschuhe. "Die Menschen werden immer körperbewusster und wollen etwas für ihre Gesundheit tun. Dabei kommt man um moderates Ausdauertraining nicht herum. Laufen ist die schnellste und einfachste Möglichkeit, seinen Puls in die Höhe zu jagen", weiß Sabrina Mockenhaupt.
Trainingsgrundlagen für Hobbyläufer
Ihre Profikarriere hat die 39-Jährige nun beendet und erwartet im Mai ihr erstes Kind. Doch mit dem Laufsport hat sie noch lange nicht abgeschlossen. In ihrem Buch schreibt sie: Es ist Zeit für ein neues Kapitel, aber der Laufsport wird nach wie vor mein Leben bestimmen. Im Buch selbst, das in Kooperation mit der vom DLV unterstützten Laufcommunity laufen.de entstanden ist, beschreibt sie in sieben Kapiteln, was zu ihrer Leidenschaft dazugehört. „Es geht darin weniger um Bestzeiten, sondern darum, was jeder Läufer wissen sollte: Wie fange ich an? Wie motiviere ich mich? Wie plane ich mein Training? Das sind die Fragen, die mir Hobbyläufer immer wieder stellen und die ich mit meinem Buch beantworte“, sagt die 45-malige Deutsche Meisterin.
"Ich wünschte, ich hätte mein heutiges Wissen schon zu Profi-Zeiten gehabt."
Sabrina Mockenhaupt
Im Vergleich zu der 2011 veröffentlichten Variante hat Sabrina Mockenhaupt all ihre Erfahrungen einer langen Profikarriere einfließen lassen können. Es sind Übungen extra für Läufer hinzugekommen, an denen Mockenhaupts Personal Coach Manuel Ziegler mitgewirkt hat.
Tipps von Sabrina Mockenhaupt in ihrem "Fitness-Laufbuch". Foto: laufen.de/Norbert Wilhelmi
Falsches und zu viel Training
Studien zeigen: Bis zu 90 Prozent der Hobbyläufer trainieren falsch. Zu oft, zu schnell, zu lang – dabei hilft viel in diesem Fall gar nicht immer. Sabrina Mockenhaupt sagt: "Viele Hobbyläufer überfordern sich oft, weil sie unbedingt Plan x oder y durchziehen wollen." Durch falsches Training bleiben die Erfolge aus oder Übertraining provoziert Verletzungen. Wie es richtig geht, beschreibt Sabrina Mockenhaupt in ihrem Buch. "Als Profi habe ich auch oft übertrieben und nicht wirklich auf die Signale meines Körpers gehört. Es folgten Verletzungen und Leistungseinbußen. Heute weiß ich: In der Ruhe liegt oft mehr Kraft als im Training."
"Laufen ohne den Druck, davon leben zu müssen, macht noch viel mehr Spaß. Aber ganz ohne Ziel will ich trotzdem nicht trainieren."
Aus einer Läuferfamilie stammend war der Sport immer fester Bestandteil von Sabrina Mockenhaupts Leben. Den Marathonrekord ihres Vaters von 2:26:10 Stunden hat sie zwar nie knacken können – war mit nur elf Sekunden Abstand aber nicht weit davon entfernt. Erfolge feiern konnte Sabrina Mockenhaupt dennoch zahlreiche: Beim New York Marathon 2013 wurde sie überraschend Siebte, bei Olympia lief sie 2008 über 10.000 Meter auf Rang 13 und bei der Crosslauf-EM 2005 holte sie Silber – um nur mal ein paar der Meilensteine ihrer Profikarriere zu nennen.
2018 lief "Mocki" schließlich das letzte Mal für Deutschland. Doch sie weiß, wie wichtig es ist, sich Ziele zu setzen. Das erklärt sie auch ausführlich in ihrem Buch. Daher nimmt sie sich fest vor: "Ich möchte gerne noch mal einen schnellen Halbmarathon laufen und auch weiterhin an Strassenwettkämpfen teilnehmen. Ein mal Läuferin, immer Läuferin."
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