Runde zwei im DBBL-Pokal: Derby unter den Erstligisten

Drei Pokalspiele stehen am Mittwochabend an. In Runde zwei trifft Wasserburg auf Bad Aibling, Marburg auf Grünberg und Saarlouis auf Keltern.

Die zweite Runde im DBBL-Pokal steht an: Am Mittwochabend werden bereits drei Partien ausgespielt, bevor es dann am 17. Oktober mit den nächsten Spielen weiter geht. Wie schon in der Bundesliga am ersten Spieltag kommt es hier zum Derby zwischen dem TSV 1880 Wasserburg und Bad Aibling.

Mittwoch, 27. September, 18:45 Uhr: TSV 1880 Wasserburg - Fireballs Bad Aibling

Die Saison der Wasserburger Basketball-Damen hat noch kaum begonnen, aber schon stecken sie mitten in englischen Wochen mit 13 Spielen in sieben Wochen. Aufgrund der EuroCup-Spiele, die Mitte Oktober starten, musste die zweite Pokalrunde vorgezogen werden und so spielt der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger vom Inn innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal gegen die Fireballs aus Bad Aibling. Am Sonntag hatten die Wasserburgerinnen die Gäste am ersten Spieltag der DBBL nach ausgeglichenem Start klar mit 96:66 geschlagen. Ausschlaggebend für den deutlichen Sieg war dabei auch die bessere Trefferquote aus dem Feld. 56 Prozent der Zweipunktwürfe fanden bei den Wasserburgerinnen den Weg in den Korb, bei Bad Aibling nur 35. Auch bei den Dreiern glänzten die Gastgeberinnen mit hervorragenden 48 Prozent (14 Treffer bei 29 Versuchen), wohingegen die Gegner nur vier ihrer vierzehn Würfe von jenseits der 6,75 Meter versenken konnten.

‚ÄûDen klaren Sieg müssen wir aber schnell abhaken, denn der Pokal ist wieder ganz etwas Anderes‚Äú, warnt Georg Eichler, Head-Coach des Titelverteidigers: ‚ÄûDa heißt es do-or-die ‚Äì eine Niederlage und du bist raus. In solchen Situationen kann es schnell schwierig werden, die Leistung aufs Parkett zu bringen.‚Äú Trotzdem müsse er die Partie auch dafür nutzen, um Inhalte einzuüben, denn an ein vernünftiges Training sei derzeit kaum zu denken aufgrund des Zeitmangels durch den gedrängten Spielplan und wegen des reduzierten Kaders. Mit letzterem hat auch Bad Aibling zu kämpfen, die am Sonntag nur zu siebt angetreten waren. Während für den TSV allerdings sechs Spielerinnen zweistellig punkten konnten, gelang das bei den Fireballs nur Neuzugang Chelsea Waters und Aufbauspielerin Cyrielle Recoura mit jeweils 12 sowie Lindsay Sherbert, die auch schon in der vergangenen Saison Topscorerin ihres Teams war, mit 20 Punkten. Diese drei gilt es vor allem in den Griff zu bekommen. Dazu fordert der Wasserburger Trainer eine bessere Reboundarbeit, denn dieser Vergleich fiel zugunsten von Bad Aibling aus. ‚Äû18 gegnerische Offensivrebounds sind einfach zu viel‚Äú, so Eichler: ‚ÄûDa müssen wir daran arbeiten.‚Äú

Nicht dabei sein wird Laura Hebecker: Die Nationalspielerin hat sich das bereits operierte linke Knie verdreht. Die sofort am Folgetag vom Orthozentrum Rosenheim angeordnete Kernspintomographie ergab dann die bittere Diagnose. Das Kreuzband ist erneut verletzt und jetzt muss entschieden werden, wie die Folgebehandlung aussehen wird. Auf alle Fälle wird die Flügelspielerin länger ausfallen.

Nachdem sie sich im November 2015 bei der Nationalmannschaft erstmals schwer am Knie verletzt hatte, hatte die 24-jährige in der letzten Saison bei ihrem Heimatverein wieder zu alter Stärke zurückgefunden und jetzt den Sprung zum Serienmeister Wasserburg und ins internationale Geschäft gewagt. Bereits in den ersten Testspielen und dann am Champions Cup Wochenende hat sie unter Beweis gestellt, dass sie eine große Verstärkung sein würde. (TSV 1880 Wasserburg)

Mittwoch, 27. September, 19:30 Uhr: Bender Baskets Grünberg BC Pharmaserv Marburg

Beide Sporthallen liegen nur gute 34 Kilometer auseinander. In zahlreichen Testspielen standen sich die Mannschaften schon gegenüber. Doch in Marburgs 25 Erstliga-Jahren gab es noch nie ein Pflichtspiel gegen die Bender Baskets Grünberg. Die Premiere steigt am Mittwoch in der zweiten Runde um den deutschen Pokal. In der ersten Runde hatten beide Mannschaften ein Freilos. Der Zweitligist genießt Heimrecht.

Es wird ein bisschen wie Klassentreffen. Viele Spielerinnen kennen sich, haben schon für den jeweils anderen Verein gespielt. Bei den Bender Baskets liefen Isabell Meinhart, Jana Putz, Hanna Reeh und Lisa Schwarzkopf schon für das Pharmaserv-Team auf. Paula Kohl, Mali Sola und Alex Wilke sind in dieser Saison sogar in der Bundesliga für beide Mannschaften spielberechtigt. Im Pokal mussten sie sich auf eine festlegen.

Marburgs Topscorerin des ersten Spieltags, Finja Schaake, erlernte in der Sporthalle der Theo-Koch-Schule das Basketball spielen. Im Alter von 17 Jahren wurde sie durch die damalige BC-Trainerin Aleks Kojic nach Marburg geholt. Die wurde dort von Patrick Unger beerbt und ist inzwischen für die Grünberger Damen verantwortlich. Auch gibt es weitere Berührungspunkte, zum Beispiel die Spielgemeinschaft in der U18-Mädchen-Bundesliga: In der WNBL gehen Grünberg und Marburg seit Jahren gemeinsam als Team Mittelhessen an den Start.

Beim Kaphingst-Cup vor zweieinhalb Wochen in Marburg behielt der BC mit 96:51 klar die Oberhand. Voriges Jahr scheiterte der BC in der zweiten Pokalrunde an einem anderen Zweitligisten. Aber nur wegen eines Formfehlers. Eine Spielerin war nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragen. Die spielt übrigens jetzt in Grünberg. Trainer Patrick Unger: ‚ÄûEs wird ein besonderes Spiel, schließlich geht es gegen unseren Kooperationspartner. Beide verfolgen das gleiche Konzept. Vor ein paar Tagen haben wir sogar mal zusammen trainiert. Hoffentlich können wir eine ähnlich gute Leistung zeigen wie beim Kaphingst-Cup. Aber es wird schwer. Zwischen dem Hannover-Spiel und dem Pokalspiel haben wir nur ein Training.‚Äú (Marcus Richter, BC Marburg)

Mittwoch, 27. September, 19 Uhr: Rutronik Stars Keltern - TV Saarlouis Royals

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 26. September 2017

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