Dezimiertes HCL-Team verliert nach großem Kampf in Buxtehude

HC Leipzig verliert beim Tabellennachbarn Buxtehuder SV.

Nach insgesamt sechs Bundesligasiegen in Folge verlor der HC Leipzig am heutigen Samstagnachmittag das Duell der direkten Tabellennachbarn beim Buxtehuder SV mit 24:31. Dabei lieferten die Leipzigerinnen, welche nach den kurzfristigen Ausfällen von Nele Reimer und Luisa Sturm die Reise in den hohen Norden nur mit insgesamt neun Spielerinnen antraten, dem BSV einen großen Kampf. Die knapp 1.300 Zuschauer sahen eine temporeiche und über weite Strecken gutklassige Erstligapartie, in welcher sich der Favorit aus Buxtehude am Ende verdient durchsetzen konnte. Michelle Urbicht sowie Shenia Minevskaja trafen auf Seiten der Gäste mit je fünf Toren am häufigsten, auf Seiten des BSV gelangen Nationalspielerin Emily Bölk mit sieben Treffern die meisten Tore.

Das Duell Fünfter gegen Vierter sollte das Top-Spiel des Spieltages werden, jedoch standen die Vorzeichen für die Messestädterinnen von Beginn an denkbar schlecht.

Durch die kurzfristigen Ausfälle von Nele Reimer und Luisa Sturm nur einer Wechselspielerinn angereist, wurde das Leipziger Unterfangen, gegen den BSV etwas Zählbares mitzunehmen, noch um einiges schwerer. Nach genau einer gespielten Minute ging der BSV durch einen Treffer der heute bestens aufgelegten Emily Bölk mit 1:0 in Front, jedoch präsentierten sich die Gäste vor allem in der Startphase äußerst präsent und wach. Nach Treffern von Bösch, Einarsdottir sowie Minevskaja drehten die Leipzigerinnen zunächst das Spiel und gingen nun selbst mit 3:1 in Front(6.). Der BSV jedoch blieb ebenfalls dran, glich in Minute 9. erstmals wieder zum 4:4 aus und ging eine Minute später selbst wieder mit 5:4 in Führung. Bis zum Stand von 6:6 hielt Leipzig das Spiel noch ausgeglichen, doch ab jetzt häuften sich bei den Gäste die Fehler in Abwehr und Angriff, wurden beste Chancen nicht verwertet. Dies nutzte Buxtehude clever aus und konnte so Acht Treffer in Serie zur 14:6 Führung erzielen, was auch eine Leipziger Auszeit beim 10:6 nicht zu verhindern wusste. Wer nun aber dachte, die junge Leipziger Truppe würde sich kampflos ihrem Schicksal ergeben, der sah sich recht schnell getäuscht. Denn jetzt war der HCL wieder am Drücker, erzielte 5 Tore in Folge und verkürzte den bereits auf acht Tore angewachsenen Rückstand beim 14:11 (29.) kurz vor der Pause auf drei Tore. Beim Stand von 15:12 für den BSV ging es dann zunächst in die Kabinen, wobei alle Zuschauer in der Halle eine spannende und offene zweite Hälfte erwarteten.

Zwar konnte Joanna Rode gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts mit ihrem ersten von vier Toren zum 15:13 zunächst weiter für Leipzig verkürzen, doch der BSV machte nun den stabileren Eindruck, allen voran in der Offensive. Bis zur 38. Minute konnte die Gäste noch in Schlagdistanz bleiben, doch keine zehn Minuten später war das Spiel beim Stand von 26:19 (48.) quasi entschieden. Auf Leipziger Seite schwanden nun zusehends die Kräfte, zudem spielte man allein in dieser Phase ganze vier Mal in Unterzahl und musste so noch mehr Körner lassen. Knapp fünf Minuten vor dem Ende drohte den Gästen das Spiel beim Stand von 30:20 und minus 10 Toren gänzlich zu entgleiten, doch auch in dieser schwierigen Phase zeigten die HCL-Girls jede Menge Moral und kämpften sich nochmals bis auf 31:24 heran. Am Ende siegte der BSV absolut verdient und konnte damit den Abstand auf die Leipzigerinnen in der Tabelle auf zwei Zähler verkürzen. In 14 Tagen trifft die Rentsch-Sieben dann in der heimischen ARENA im mitteldeutschen Derby auf den Thüringer HC, am kommenden Wochenende ruht der Spielbetrieb aufgrund einer Länderspielpause.

HCL-Cheftrainer Norman Rentsch meinte zum Spiel seines Teams: „Durch die beiden kurzfristigen zusätzlichen Ausfälle wurde die Sache für uns nicht leichter, aber die Mädels haben sich insgesamt dennoch ganz gut aus der Affäre gezogen. Wichtig für mich war, dass wir uns gerade in den schlechten Phasen nie aufgegeben haben und weiter dran geblieben sind. Darauf bauen wir jetzt auf und haben knapp 14 Tage Zeit, um uns auf das Derby gegen den THC vorzubereiten.“

**HC Leipzig: Kurzke, Roth, Mazzucco 1, Einarsdottir 2, Bösch 3, Hubinger 4, Minevskaja 5, Urbicht 5, Rode 4

Siebenmeter: Buxtehude 5/4; HCL 5/5 Zeitstrafen: Buxtehude 4x2 min.; HCL 4x2 Min.

Zuschauer: 1.284**

Verfasst von HC Leipzig

Erschienen in Handball am 12. März 2017

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