30. November 2018 Nina Probst
Abseits des Volleyballfelds hat sich Ärger breitgemacht über die Werbemaßnahmen zweier Vereine. © privat

Ärger im Volleyball: Gelungene Werbung oder Sexismus?

Abseits des Volleyballfelds hat sich Ärger breitgemacht über die Werbemaßnahmen zweier Vereine. © privat

Ärger im Volleyball: Gelungene Werbung oder Sexismus?

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Seit einigen Wochen beschäftigt die Volleyball Bundesliga ein Streitthema: Was ist gelungene Werbung und befindet sich die Grenze zu Sexismus?

Ausgelöst haben die Debatte zwei von einander unabhängige Werbemaßnahmen. Die Spielerinnen des VfB Suhl tragen als Werbung ihres Sponsores hinten auf der Trikothose den Schriftzug "Prachtregion.de". Die Volleyballerinnen des Schwarz-Weiß Erfurt zeigen sich derweil auf Plakaten an Haltestellen im beinfreien Abendkleid und werben mit dem Spruch "Erfurts längste Beine". Was die einen als gelungenes und witziges Marketing empfinden, treibt auf der anderen Seite die Kritiker auf den Plan.

So solidarisierte sich beispielsweise eine Erfurter Eishockey-Landesliga-Mannschaft mit den Volleyballerinnen und zeigten ebenfalls Bein. Und zwar "Erfurts haarigste Beine". Viele Mannschaften taten es ihnen gleich und veröffentlichten ähnliche Posts.

Nicht glücklich mit der Werbung sind dagegen die Damen des Roller Derby Erfurt e.V. Auf ihrer Webseite veröffentlicht die Mannschaft ein Statement zu dem Thema. Dort heißt es unter anderem "Leider zeichnet sich unsere Gesellschaft nicht durch ein gleichgestelltes, diverses Frauenbild aus. Frauen dienen in der Werbung oft als Symbolträgerinnen für Schönheit, Zartheit oder Verletzlichkeit, worüber beworbene Produkte, oft in keinem sinnhaften Zusammenhang, verkauft werden sollen. [...] Viel zu selten werden dagegen Frauen als starke Sportlerinnen, mutige Retterinnen oder selbstbewusste Strateginnen dargestellt. [...] Roller Derby Erfurt spricht sich vor diesem Hintergrund mit Nachdruck dafür aus, Sportlerinnen so darzustellen, wie sie auch sind: schnell, ausdauernd, kraftvoll, angestrengt, aggressiv, strategisch, emotional, verschwitzt, kämpferisch."

Nach zahlreichen Beschwerden beim Deutschen Werberat über die Hosenwerbung in Suhl berät der nun, wie mit der Thematik umzugehen sei. In der Zwischenzeit hat das Männerteam des Vereins ebenfalls um "Po-Werbung" gebeten und wird nun auch Hosen mit der Aufschrift "Prachtregion" erhalten, berichtet der MDR.

Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Volleyball am 30. November 2018

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