Wassersport

Elena Apel wird Doppel-Europameisterin – Bronze für Andrea Herzog

Am zweiten Finaltag der Junioren- und U23 Europameisterschaft in Krakau gelingt der Augsburgerin Elena Apel der perfekte Abschluss. Ihre Teamkollegin Andrea Herzog holt die zweite Medaille des Tages und gewinnt Bronze.

Auch der zweite Finaltag in Krakau begann vielversprechend. Neun der zwölf gestarteten Boote bei den Canadier-Damen und Kajak-Herren erreichten die Endrunde und wollten somit um die Medaillen mitkämpfen. Doch oftmals waren es die Torstabberührungen, die im Finale über die vorderen Platzierungen entschieden. Dabei herrschten jedoch auch schwierige Bedingungen, als pünktlich zu den Entscheidungsläufen heftige Windböen die Wettkampftore zum Schwingen brachten.

Elena Apel holt zweite EM-Medaille

Davon ließ sich Elena Apel jedoch nicht beirren und zeigte, wie schon in den vergangenen Tagen, einen starken Lauf. Lediglich eine Torstabberührung am letzten Tor musste sie hinnehmen. „Darüber habe ich mich schon ordentlich geärgert“ gibt die Augsburgerin zu. Doch als die letzte Starterin des Rennens über die Ziellinie fuhr und immer noch ein minimaler Vorsprung von gerade einmal sechs Hundertstelsekunden auf der Uhr stand, konnte sich die 22-jährige nicht mehr halten. Gleiches hatte sie bereits einen Tag zuvor erlebt. Nun jedoch Doppel-Europameisterin zu werden, das muss sie erst einmal sacken lassen: „Ich glaube, ich kann das alles noch gar nicht realisieren. Das ist einfach unglaublich. Ich muss da erst einmal eine Nacht drüber schlafen.“

Andrea Herzog trotz Fehlern auf Bronze-Rang

Ihre Teamkollegin Andrea Herzog kam im oberen Streckenteil nicht gut in das Rennen hinein, berührte das erste Aufwärtstor und traf die folgende Abwärtskombination nicht gut. „Das hole ich dann bis zum Ziel nicht mehr raus“ musste die 20-jährige amtierende Weltmeisterin der Leistungsklasse eingestehen. „Das ärgert mich natürlich.“ Doch trotz einer Fahrt mit Ecken und Kanten gelang der Leipzigerin dennoch der Sprung aufs Treppchen. „Dass ich damit noch Bronze gewinnen konnte, da kann ich schon zufrieden sein. Ein paar Baustellen zum Ausbessern braucht man ja immer.“

Insgesamt zeigte sich das Deutsche Nachwuchsteam in den vergangenen Tagen trotz coronabedingt geringer Vorbereitungszeit und wenigen gemeinsamen Lehrgängen in einer tollen Form. Alle gestarteten Boote erreichten das Halbfinale und 17 davon standen in den Endläufen. Die jungen Athleten bringen 3xGold und 1xBronze sowie 2 komplette Medaillensätze aus den Mannschaftsrennen mit nach Hause. „Ich freue mich über die vielen Finalteilnahmen und natürlich ganz besonders über Doppel-Gold von Elena. Dass die 14-jährige Paulina Pirro Europameisterin wird hat mich natürlich ganz besonders gefreut, zeigt aber auch, dass wir in Schlagdistanz zu den anderen Nationen sind. Das können wir für das nächste Jahr mitnehmen und hoffen, dass wir das auch dort bestätigen können“ zog Bundestrainerin Mira Faber als Fazit dieser Nachwuchs-Europameisterschaft.

Verfasst von Philipp Reichenbach

Erschienen in Wassersport am 05. Oktober 2020

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