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Auf dem Weg nach Tokio: Karla Borger und Julia Sude ,angeplant' Richtung Olympia
Auf dem Weg nach Tokio: Karla Borger und Julia Sude ,angeplant' Richtung Olympia
SerieTrotz ungewissem Wettkampfplan und Corona-Diskussionen wollen die Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude zu den Olympischen Spielen und dort um die Medaillen mitspielen. In einer Serie mit dem Sportinformationsdienst (SID) begleiten wir Deutschlands Sportlerinnen auf dem Weg nach Tokio.
Karla Borger und Julia Sude wissen im Moment nur eins. Nämlich, "dass wir nichts wissen." Die beiden Beachvolleyballerinnen verfolgen ihren großen Traum von der nächsten deutschen Olympia-Medaille nach dem Gold-Triumph von Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, doch die Pandemie wirbelt Trainings- und Wettkampfpläne durcheinander. Für diese Situation haben sie ihr eigenes "Corona-Wort" erfunden: "Anplanen".
Laut Borgers Definition ein Zustand, "wenn man nicht weiß, was passiert, aber man muss trotzdem planen", erklärt die 32-Jährige im Gespräch mit dem SID. Ein bisschen schmunzeln muss sie dabei, denn im "Anplanen" haben sie mittlerweile Übung, schließlich verlief auch die vergangene Saison alles andere als normal.
Bundeswehr-Einsatz statt Bälle schmettern
Statt Bälle zu schmettern, mussten sich die beiden Sportsoldatinnen während der ersten Pandemie-Welle für einen möglichen Corona-Einsatz für die Bundeswehr "bereithalten", erzählt Borger: "Wir mussten uns über zwei Monate jeden Morgen melden, ob wir gesund sind oder nicht." Der Einsatz außerhalb des Beachplatzes blieb jedoch aus.
Die Bundeswehr lässt die deutschen Meisterinnen von 2019 im Moment "ruhig schlafen. Ob Pandemie oder nicht, man weiß, dass man die Miete bezahlen und den Sport so professionell wie möglich betreiben kann", und das sieht Sude, die wie Borger Teil der Sportfördergruppe ist, als "Privileg".
Denn in Tokio sollen "die beste Karla und die beste Julia 2.0" im Sand um Edelmetall kämpfen. "Wir wollen nicht nur daran teilnehmen, sondern vorne mitspielen. Das Ziel ist, dass wir uns eine Medaille holen", sagt Borger, die 2016 in Rio mit ihrer damaligen Partnerin Britta Büthe Platz neun belegte.
Nach rund sechs Monaten Wettkampfpause
Doch wie die nächsten Wochen aussehen, wissen die beiden noch nicht. Das Trainingslager auf den Kanaren ist wegen Quarantäneregelungen wohl gestrichen, statt warmen Sonnenstrahlen wird unter Hallenlampen für das große Ziel geackert. Dabei zählt jedes Turnier, beim Nations Clash in Düsseldorf starteten Borger/Sude am Wochenende in das Olympia-Jahr nach rund sechs Monaten Wettkampfpause.
Der 23. Juli ist das einzige Datum, das die beiden sich dick im Kalender angestrichen haben.
"Wir haben uns jetzt einfach das Ziel Olympische Spiele gesetzt." Julia Sude.
In Stein gemeißelt ist jedoch noch nicht einmal der Saisonhöhepunkt, obwohl die Organisatoren trotz angespannter Situation in Japan daran festhalten.
Olympia-Diskussion belastet die Sportlerinnen
Die Diskussionen gehen auch an Borger und Sude nicht spurlos vorbei. "Laut Thomas Bach soll man sich keine Gedanken machen, dass es nicht stattfindet", sagt Borger. Sie verfolge die Medien, "es ist nicht schön für einen Athleten zu wissen, dass das teilweise schon wieder infrage gestellt wird."
Für Sude wäre es die erste Teilnahme, der nicht mehr viel im Weg steht. Das Duo ist so gut wie qualifiziert, im olympischen Ranking des Weltverbandes FIVB belegen Borger/Sude Rang zehn, auf Platz 15 folgt das zweitbeste deutsche Team mit Olympiasiegerin Ludwig und Margareta Kozuch. Eine erneute Absage? "Da denkt man gar nicht dran."
Serie "Auf dem Weg nach Tokio"
Gemeinsam mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) realisieren wir derzeit eine Serie über Spitzensportlerinnen auf dem Weg nach Tokio. Neben Text und Video produziert meinsportpodcast.de dazu auch eine Podcast-Reihe, die unter dem Namen „Sportfrauen auf dem Weg nach Tokio“ auf der Plattform zu finden ist.
Erschienen in Volleyball am 08. Februar 2021
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