Weltjahresbestleistungen beim Indoor Meeting in Karlsruhe, deutscher Sieg für Katharina Trost

Mit dem Indoor Meeting in Karlsruhe fand gestern Abend der Auftakt zur World Indoor Tour in der Leichtathletik statt. Die Gästeliste konnte sich durchaus sehen lassen: am Start waren unter anderem Gesa Felicitas Krause, Christina Schwanitz und die 200m-Weltmeisterin Dina Asher-Smith.

Zwar durften keine Zuschauer beim Tour-Auftakt in Karlsruhe dabei sein, den guten Leistungen tat das aber keinen Abbruch. Und immerhin vor den Fernsehern konnten die Fans mitfiebern, da aktuell einige Leichtathletik Veranstaltungen live übertragen werden. Zahlreiche Weltjahres- und Saisonbestleistungen brachte das Meeting hervor.

Gesa Felicitas Krause geht über 1.500m an Start

Alle Augen waren auf Gesa Felicitas Krause gerichtet, die nicht in ihrer Parade-Disziplin Hindernis angetreten war, sondern über die 1.500m an den Start ging. „Ich will mir Routine holen nach all diesen Monaten und möglichst viele Wettkämpfe bestreiten“, sagte Krause in der Video-Pressekonferenz im Vorfeld des Meetings. Dass sie gerade erst aus dem Höhentrainingslager in Kenia zurückkehrte, merkte man Krause an, der noch die Spritzigkeit fehlte. Einen deutschen Sieg gab es dennoch: Katharina Trost überquerte in der Weltjahresbestleistung von 4:12.02 Minuten die Ziellinie. Winnie Nanyondo aus Uganda und Caterina Granz belegten die Plätze 2 und 3. Krause wurde schließlich Fünfte.

Gleich vier deutsche Sprinterinnen erreichten das Finale über die 60m, spielten aber beim Blick auf das Podest eine eher untergeordnete Rolle. Der Sieg ging am Ende nur über die 200m-Weltmeisterin Dina Asher-Smith, die in ihrem ersten 60m-Rennen seit drei Jahren direkt eine Weltjahresbestleistung (7,08 Sek.) aufstellen konnte. Lisa Mayer wurde gute Vierte, während Jennifer Montag, Rebekka Haase und Alexandra Burghardt die letzten drei Plätze belegten. Jasmin Kwadwo erreichte das Finale leider nicht.

Weltjahresbestleistungen im Dreisprung und über 3.000m

Krauses größte Konkurrentin über die 3.000m Hindernis, die Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech, ließ diesmal die Hindernisse weg und startete über die 3.000m flach. In einer Weltjahresbestleistung von 8:41.98 Minuten gewann sie das Rennen souverän vor der Cross-Weltmeisterin Fantu Worku aus Äthiopien und der Britin Melissa Courtney-Bryant.

Die großen Stars fehlten beim Dreisprung, die junge Kubanerin Liadagmis Povea setzte mit ihrer Weltjahresbestleistung von 14,54 Metern dennoch ein Ausrufezeichen. Die 14 Meter übersprangen ebenfalls die 14-fache finnische Meisterin Kristiina Mäkelä (14,13m) und die U20-Europameisterin von 2017, Viyaleta Skvartsova (14,10m) auf Platz 2 und 3. Neele Eckhardt (4. Platz) kam nicht über 13,94 Meter hinaus und verpasste damit die Hallen-EM-Norm. Jessie Maduka kratzte mit 13,79 Metern an ihrer persönlichen Bestleistung, was für den 6. Platz reichte.

Dicke Überraschung beim Kugelstoßen

Zu Beginn des Abends sorgte Auriol Dongmo direkt für eine dicke Überraschung. Mit ihrem Stoß auf 19,65 Meter holte sich die Portugiesin nicht nur den Sieg im Kugelstoßen, sondern stellte auch noch eine neue Weltjahresbestleistung, einen Meeting- sowie Landesrekord auf. Christina Schwanitz blieb hinter den Erwartungen, die sie mit ihren starken 19,11 Metern in Chemnitz vergangene Woche weckte, zurück und belegte mit 18,27 Meter nur den 5. Platz. Sara Gambetta auf dem 6. Platz, Julia Ritter auf dem 7. Platz sowie Alina Kenzel und Katharina Maisch auf den letzten beiden Plätzen komplettierten das Feld.

Das Teilnehmerfeld über die 60m Hürden war durchaus gut besetzt. Den überraschenden Sieg sicherte sich jedoch die Finnin Nooralotta Neziri und ließ damit etablierte Sprinterinnen wie die Europameisterin Elvira Herman, Hallen-Europameisterin Nadine Visser oder Alina Talay hinter sich. Beide deutsche Teilnehmerinnen, Ricarda Lobe und Lisa Maihöfer, schieden bereits im Vorlauf aus.

Karlsruhe ist seit 2016 Teil der World Indoor Tour des Leichtathletik-Weltverbands World Athletics. Weitere Stationen sind Liévin (9. Februar), Boston (13. Februar), Torun (17. Februar) sowie das Tour-Finale in Madrid (24. Februar). Für einen Gesamtsieg in einer Disziplin erhalten die jeweiligen Siegerinnen 10.000 US-Dollar und eine Wildcard für die Hallen-Weltmeisterschaften 2022 in Belgrad.

Katarina Schubert

Katarina Schubert

Erschienen in Leichtathletik am 30. Januar 2021

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