
Shorttrack-Star Anna Seidel: ,2022 werden meine letzten Olympischen Spiele sein'
Shorttrack-Star Anna Seidel: ,2022 werden meine letzten Olympischen Spiele sein'
Nach Verletzungen hat sich Shorttrack-Medaillenhoffnung Anna Seidel immer wieder zurückkgekämpft und auch aktuell muss sie eine Verletzungspause einlegen. Für kommendes Jahr plant sie noch einmal, bei den Olympischen Spielen zu starten. Und will dort erstmals eine Olympia-Medaille im Shorttrack für das deutsche Team holen.
Shorttrack-Star Anna Seidel peilt im kommenden Jahr in Peking ihre dritten und letzten Olympischen Winterspiele an und will dort eine Medaille gewinnen – die erste für Deutschland in ihrer Sportart überhaupt. "Es wird zwar nicht offen ausgesprochen, aber man merkt unterschwellig, dass in Deutschland die Medaille als einziges wirklich zählt", sagt Seidel im Magazin go!d der Deutschen Sporthilfe. Sie spüre aber, "dass ich die Medaillen, die von mir gefordert werden, auch von mir selbst erwarte".
Nach Verletzungen immer wieder zurückgekämpft
Seidel will nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 kommendes Jahr in Peking das dritte Mal bei Olympischen Winterspielen an den Start gehen – mit dann immer noch erst 23 Jahren. Ob sie ihre internationale Karriere danach sofort beenden wird, hat sie noch nicht entschieden. Es soll aber ihr letzter Olympia-Auftritt sein: "Es gibt noch viele andere Dinge außerhalb des Leistungssports, die mich interessieren und die ich machen will." Aktuell muss sich die sechsmalige EM-Medaillengewinnerin nach einem Schien- und Wadenbeinbruch, den sie kurz vor der Weltmeisterschaft Anfang März erlitten hatte, erst wieder zurückkämpfen. Es ist nicht ihre erste schwere Verletzung: 2017 schaffte die Dresdnerin nach einem komplizierten Wirbelbruch das Comeback, in dieser Saison kam sie nach einem im Februar 2020 erlittenen knöchernen Bänderabriss im linken Sprunggelenk zurück.
Seidel beschäftigt, dass ihre Sportart hierzulande nur einen geringen Stellenwert hat: "Es stört mich, dass Shorttrack in Deutschland eine Randsportart ist. Es ist schade, dass wir nicht so richtig wahrgenommen werden." Sie trainiert immer wieder auch in den USA, den Niederlanden und Südkorea – Nationen, in denen Shorttrack eine andere Aufmerksamkeit genießt und teilweise als Nationalsport gilt. "Aber das wusste ich von Anfang an, es war noch nie anders und deswegen gilt es, das zu akzeptieren und irgendwie zu verbessern."
Seidel ziert das Cover der aktuellen go!d-Ausgabe der Deutschen Sporthilfe. Das Titelfoto können die Leser:innen des Magazins filmisch zum Leben erwecken: Möglich macht dies die App getbaff, die kostenfrei zum Download steht. Mit der getbaff-App gescannt, läuft direkt auf dem go!d-Cover ein exklusives Film-Porträt der 22-Jährigen ab. Von der Deutschen Sporthilfe wird Seidel bereits seit 2011 gefördert, aktuell im Top-Team.
Erschienen in "go!d – Das Magazin der Deutschen Sporthilfe"
Erschienen in Wintersport am 24. März 2021
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