Weltfrauentag 2021: Plan International will durch Kraft des Sports Gleichberechtigung fördern

ExklusivAm 8. März ist Weltfrauentag und weltweit wird noch immer für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen gekämpft wird. Auch im Sport und speziell auch in der Sportberichterstattung. Plan International beschäftigt sich damit schon lange und will den Weltfrauentag nutzen, um verstärkt darauf aufmerksam zu machen.

Sprinterin Gina Lückenkemper ist dabei, Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke auch, Biathletin Vanessa Hinz und viele weitere Sportler:innen: Sie haben eine Plan-Patenschaft für ein Kind übernommen und sind außerdem Botschafter:innen der Organisation. Sport spielt in speziellen Plan-Projekten eine wichtige Rolle und auch am Weltfrauentag 2021 soll die Gleichberechtigung im Sport thematisiert werden. Genauer: die Gleichberechtigung in der Sportberichterstattung. So macht auch in der medialen Berichterstattung der Frauensport oft nur einen Bruchteil aus, obwohl etwa die Hälfte aller Sportler:innen in Deutschland weiblich ist. Der Einfluss, den die Medien insgesamt auf die Gleichberechtigung haben, ist enorm. Sie können veraltete Geschlechterrollenbilder gegen starke Vorbilder tauschen.

Dazu haben wir Plan ein Interview gegegeben und andersherum bei bei Annika Müller, die gemeinsam mit ihrem Team bei Plan International unter anderem die Sport-Botschafter:innen betreut, genauer nachgefragt, was es mit diesem Fokus zum Weltfrauentag auf sich hat.

Warum ist Gleichberechtigung in der Sportberichterstattung auch für euch ein so wichtiges Thema?

„Gleichberechtigung ist in vielen Bereichen die Basis dafür, dass Kinder – vor allem Mädchen – und junge Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Wir können Gleichberechtigung nur erreichen, wenn wir veraltete Rollenstereotype aufbrechen und durch Information und Diskussion ein breites Verständnis erreichen. Sport bietet dafür tolle Möglichkeiten, denn durch gemeinsame Bewegung, Spaß an der Sache aber auch Einhalten von Regeln, lernen Kinder, Verständnis für Andere zu entwickeln. Umso wichtiger ist es, dass auch die Berichterstattung sowohl in Hinsicht auf Quantität als auch Qualität ausgewogen ist, um Gleichberechtigung in den Medien sichtbar zu machen. Dafür setzen sich viele unserer Botschafter:innen ein."

Wir können Gleichberechtigung nur erreichen, wenn wir veraltete Rollenstereotype aufbrechen und durch Information und Diskussion ein breites Verständnis erreichen. Sport bietet dafür tolle Möglichkeiten.

Was hat Geschlechtergerechtigkeit im Sport mit der Arbeit von Plan zu tun?

„Die Geschlechtergerechtigkeit im Sport ist für uns nicht nur ein Ziel, sondern vielmehr eine Methode. Wir wollen die Kraft des Sports nutzen, um unsere Botschaften zu verbreiten und in der Welt etwas zu verändern. Und Gleichberechtigung betrifft uns hier in Deutschland ja genauso wie die Kinder in den Projekten überall auf der Welt – wenn auch in anderen Dimensionen. Diese Diskussion wollen wir mit unserem gesamten Netzwerk immer wieder anregen und schließlich eine positive Veränderung herbeiführen. Durch verschiedene Projekte in unseren Patenregionen haben wir hier schon einiges bewegen können.“

Wo zum Beispiel?

„Da wäre zum Beispiel ein Projekt in Vietnam: Sport schafft sichere Schulen in Hanoi. Mädchen werden dort häufig diskriminiert und haben dadurch weniger Möglichkeiten, Sport zu treiben. Deshalb fördern wir in diesem Projekt Sportangebote an 20 Sekundarschulen im Stadtgebiet Hanoi. Dabei stärken die Kinder ihr Selbstbewusstsein und lernen, was Gleichberechtigung bedeutet. Vielen Mädchen konnten wir so den Zugang zu Sport ermöglichen.“

Auch zahlreiche deutsche Sportlerinnen unterstützen euch bei eurer Arbeit.

„Ja, genau. Im Rahmen unserer Sportinitiative „Kinder brauchen Fans!“ setzen wir uns gemeinsam mit Profi-Sportler:innen, Sportevents, Vereinen und Verbänden für mehr Selbstbestimmung, Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Kindern, vor allem von Mädchen und jungen Frauen, ein. Denn genau wie jede Sportlerin und jeder Sportler nur mit Unterstützung der Fans Höchstleistungen erreicht, braucht auch jedes Kind jemanden, der an es glaubt und es fördert.“

RS82910_201710_GHA_0607.jpg Sportlerinnen wie Gina Lückenkemper haben Patenschaften übernommen. Foto: Plan International / Sandra Gätke

Wer hat denn beispielsweise eine Patenschaft übernommen?

„Sprinterin Gina Lückenkemper ist zum Beispiel über unsere Kooperation mit dem Deutschen Leichtathletik Verband mit uns in Berührung gekommen und hat eine Patenschaft für ein Mädchen in Ghana übernommen. Gemeinsam mit dem DLV hat sie das Mädchen sogar schon besucht und eines unserer Wasserprojekte vor Ort besichtigt. Auch Biathletin Vanessa Hinz hat nach ihrer Reise durch Vietnam ein Patenkind aus dieser Region übernommen, da sie beim Reisen gemerkt hat, dass sie sich stärker engagieren möchte. Als Botschafterin möchte sie auf unsere Themen aufmerksam machen und andere zum Mitmachen motivieren.“

Erschienen in Badminton, Basketball, Bergsport, Biathlon, Bob/Rennrodeln, Eishockey, Eiskunstlauf, Football, Frauen im Sportbusiness, Fußball, Handball, Hockey/Floorball, Kampfsport, Langlauf, Leichtathletik, Motorsport, Para Sport, Radsport, Reitsport, Schwimmen, Ski Alpin, Ski Cross, Skispringen, Snowboard, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Wassersport am 06. März 2021

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