Erster Sports Governance Kodex für Vereine und Sportorganisationen verabschiedet

Erstmals liegt für den deutschen Sport ein freiwilliges, selbstverpflichtendes Regelwerk für die gute Führung von Vereinen und anderen Sportorganisationen vor. Darin geht es unter anderem um Risikomanagement aber auch Ehtik und Verhaltensregeln.

Der Verein Sports Governance e.V. hat mit einer Gründungskommission aus 28 Fachleuten einen Sports Governance Kodex entwickelt. Der Mitte Juni verabschiedete Kodex definiert einen Standard für gute Governance in Sportorganisationen, an dem sich Verbände, Ligen und Klubs aller Sportarten und jeder Größe orientieren können. Über eine Entsprechenserklärung können die Sportorganisationen ihre Selbstverpflichtung zu guter Governance dokumentieren sowie ihre Bereitschaft ausdrücken, eventuell bestehende Defizite zu beheben.

Von Risikomanagement bis Ethik

Konkret regelt der Kodex u.a. das Zusammenspiel zwischen Leitungsorgan und Aufsichtsgre-mium sowie den Umgang mit Interessenkonflikten, welche die so genannten Checks and Balances gefährden können. Ferner werden Regeln aufgestellt für Finanzen, Risikomanagement und Compliance, für einen Ethik- und Verhaltenskodex innerhalb der Organisation, für die Kommunikation mit den verschiedenen Anspruchsgruppen und deren Beteiligung sowie für nachhaltiges und gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln der Sportorganisation.

Dr. Alexander Juschus, Vorsitzender der Kodexkommission:

Der Sports Governance Kodex hat den Anspruch, ein allgemein gültiger Standard für den Sport zu sein – und das keineswegs nur für den Leistungssport und Vereine mit professionellen Strukturen, sondern auch für den Breitensport und kleine Klubs. Über diesen bewusst breit gefassten Anspruch will er dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit im Sport zu sichern. Denn nur ein glaubwürdiger Sport kann seiner Vorbildfunktion in der Gesellschaft gerecht werden.

Die Mitglieder der Gründungskommission bilden folgerichtig ein breites Spektrum des deut-schen Sports ab. Zu den Fachleuten zählen u.a. Verantwortliche aus professionellen Sport-klubs und Verbänden, Personen aus der Geschäftsführung von Breitensportvereinen, von Ath-letenvertretungen, Sponsoringtreibenden, sowie Rechtsgelehrte und in der Wissenschaft tätige Personen. Die Vorarbeiten und intensiven Diskussionen in der Gründungskommission dauerten fast ein Jahr. Pate für den deutschen Sports Governance Kodex standen international relevante Kodizes wie der UK Code for Sports Governance, die australischen Sports Governance Principles oder die Good Governance Principles des IOC sowie der Deutsche Corporate Governance Kodex.


Über Sports Governance e.V.
Der gemeinnützige Sports Governance e.V. wurde im Februar 2019 in Hamburg gegründet. Ziel des Vereins ist ein verantwortungsvolles und auf Nachhaltigkeit angelegtes Sportmanagement. Eine pro-aktive Herangehensweise an die Governance-Thematik soll dazu beitragen, das Vertrauen von Fans, Zuschauenden, Eigen- und Fremdkapitalgebenden, Sponsoringtreibenden und nicht zuletzt der Sport-treibenden, Vereine und Verbände selbst in den Sport zu stärken. Sports Governance e.V. arbeitet auf vier Feldern: Veranstaltungen und Konferenzen, Maßnahmen zur Weiterbildung, wissenschaftliche Publikationen und Netzwerkarbeit.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Badminton, Basketball, Bergsport, Biathlon, Billard/Snooker, Bob/Rennrodeln, Coronavirus, Eishockey, Eiskunstlauf, Football, Frauen im Sportbusiness, Fußball, Handball, Hockey/Floorball, Kampfsport, Langlauf, Leichtathletik, Motorsport, Para Sport, Radsport, Reitsport, Schwimmen, Skateboard, Ski Alpin, Ski Cross, Skispringen, Snowboard, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnen, Volleyball, Wassersport am 22. Juli 2021

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