Kameras in Umkleide des TuS Metzingen entdeckt: ,Einfach nur schockierend'

Schockierende Nachrichten: In der Umkleide des Handball-Bundesligisten TuS Metzingen wurden Kameras gefunden. Tatverdächtig ist eine Vertrauensperson aus dem direkten Umfeld der Mannschaft.

Spielerinnen der 1. Bundesligamannschaft der TuS Metzingen haben Anfang dieser Woche zwei Kameras im Umkleideraum der Öschhalle entdeckt. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Die Polizei wurde daraufhin vom Verein umgehend informiert und nahm die Ermittlungen auf. Innerhalb weniger Stunden wurde eine Person aus dem näheren Mannschaftsumfeld ermittelt, die nun unter dringendem Tatverdacht steht.

Starker Zusammenhalt im Team

Die Zusammenarbeit mit der tatverdächtigen Person wurde umgehend beendet. Metzingens Manager Ferenc Rott sagt dazu: „Diese widerliche Tat – zudem auch noch durch eine direkte Vertrauensperson –, ist einfach nur schockierend und hat uns alle sehr getroffen. Wir haben diesen Vorfall intensiv mit der Mannschaft besprochen und ich bin sehr beeindruckt, dass unsere Spielerinnen so stark zusammenhalten und gemeinsam beschlossen haben, das Spiel gegen Bietigheim zu bestreiten. Wir werden uns durch so etwas nicht kleinkriegen lassen – und dass das Team sofort wieder Handball spielen möchte, ist ein sehr starkes Signal. Wir haben in dieser schwierigen Zeit von Polizei, Verband und anderen Mannschaften viel Unterstützung erfahren. Das hilft natürlich, und dafür bedanken wir uns.“

Unterstützung durch HBF

Auch die Handball Bundesliga Frauen verurteilt diese verwerfliche Handlung auf das Schärfste und bezieht nach der Pressemitteilung aus Metzingen Stellung. „Eine solche kriminelle Tat widerspricht allen Werten, die wir als HBF zusammen mit unseren Vereinen vertreten.  Die TuS Metzingen hat schnell gehandelt und umgehend die Polizei informiert, so dass bereits ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte. Der Verein kann sich der vollen Unterstützung der HBF sicher sein“, sagt der HBF-Vorsitzende Andreas Thiel.

Auch unter Berücksichtigung der Vorkommnisse bei der HL Buchholz 08-Rosengarten im Herbst des vergangenen Jahres, als insgesamt drei versteckte Kameras im Duschbereich der Kabinen durch die Polizei sichergestellt wurden und Ermittlungen gegen einen Verdächtigen noch andauern, hat die HBF unverzüglich die Kommunikation mit ihren 30 Mitgliedsvereinen aufgenommen. Diese sind dazu angehalten, sensiblen Bereichen wie Umkleiden besondere Beachtung zu schenken sowie deren Zugänge entsprechend zu kontrollieren.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Handball am 20. Januar 2022

Weitere Artikel