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Bahnrad-WM 2021: BDR-Frauen schreiben Radsport-Geschichte
Bahnrad-WM 2021: BDR-Frauen schreiben Radsport-Geschichte
Nach dem Doppelsieg am Freitag im Sprint der Frauen gab es in der Einerverfolgung sogar den kompletten Medaillensatz für die BDR-Starterinnen. Lisa Brennauer siegte vor Franziska Brauße und Mieke Kröger. Das zweite Gold holte Lea Sophie Friedrich.
Die alte Sprint-Weltmeisterin ist auch die neue Weltmeisterin. Emma Hinze (Track-Team Brandenburg) hat am Freitag ihren in Berlin erstmals errungenen Titel erfolgreich verteidigt. In einem deutsch-deutschen Finale setzte sich die 24-Jährige aus Cottbus mit 2:0 Läufen gegen Lea Sophie Friedrich (Theed Projekt Cycling) durch. Zusammen hatten Hinze und Friedrich zum WM-Auftakt im Teamsprint mit Pauline Grabosch (Theed Projekt Cycling) bereits die Goldmedaille gewonnen. Für Hinze war es der fünfte WM-Triumph in Folge. Nach dem „Triple“ in Berlin und schon zwei Gold-Plaketten in Frankreich ist die Olympia-Vierte im Sprint nun natürlich auch Top-Favoritin für das Keirin am Sonntag. Das herausragende deutsche Sprint-Ergebnis komplettierte Pauline Grabosch mit Platz sechs.
Kompletter Medaillensatz in Einerverfolgung
Im Finale der 3000-Meter-Einerverfolgung siegte Lisa Brennauer (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team) mit rund vier Sekunden vor Franziska Brauße (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team). In der Qualifikation stellte die 33-Jährige zudem in 3:17,572 Minuten einen deutschen Rekord auf. Lisa Brennauer sagt: „Die Medaille ist etwas ganz Besonderes. Der Fokus lag hier auf dem Vierer. Trotzdem war die Einerverfolgung für uns ein Ziel. Jetzt zu Dritt auf dem Podium zu stehen ist Wahnsinn. Die Einzelmedaille ist eine Bestätigung der anderen Art. Ich freue mich, dass diese lange Saison jetzt zu Ende ist. Es ist so viel passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe. Jetzt werde ich erstmal Zeit mit der Familie und Freunden verbringen und einfach die Medaillen genießen.“
Mieke Kröger (Team Coop-Hitec Products) holte im kleinen Finale Martina Alzini aus Italien ein und steigerte ihre Bestzeit auf 3:20,903. Damit war das deutsche Podium komplett. Brennauer, Brauße und Kröger gehörten zuvor schon dem erfolgreichen Frauen-Vierer an, der Gold bei den Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften holte. Einerverfolgungs-Weltmeisterin Brennauer und Mieke Kröger gewannen zudem Gold bei der Straßen-WM mit der Mixed-Staffel. Mieke Kröger (Team Coop-Hitec Products):
Ich bin mit meinem letzten Rennen echt sehr zufrieden. Ich bin bis zur EM ewig keine Einerverfolgung mehr gefahren, deshalb hat es etwas gebraucht, das Gefühl wieder zu finden. Es hat richtig Spaß gemacht.
Lea-Sophie Friedrich verteidigt Titel
Im Zeitfahren der Frauen verteidigte Lea Sophie Friedrich (Theed Projekt Cycling) ihren im Vorjahr errungen WM-Titel über 500 Meter und holte nach Gold im Teamsprint und Silber im Sprint schon ihre dritte Medaille in Roubaix. Die 21-Jährige setzte sich mit einer fulminanten Schlussrunde und persönlicher Bestleistung von 33,057 Sekunden an die Spitze des Tableaus. Lea Sophie Friedrich (Theed Projekt Cycling):
Eigentlich wollte ich die 500 Meter gar nicht fahren. Das kann man jetzt eigentlich gar nicht erzählen. Ich bin mega-stolz auf mich. Es ist unfassbar, nachdem ich eine Woche nur im Bett gelegen habe. Ich wusste, dass ich es hinten rausreißen kann. Cool.
Pauline Grabosch (Theed Projekt Cycling) steigerte ihre Bestleitung auf 33,177 Sekunden, ihr blieb aber zum dritten Mal nach 2018 und 2020 der undankbare vierte Platz. Sie sagt: „Die persönliche Bestzeit tröstet überhaupt nicht. Es ist jetzt das dritte Mal, dass ich knapp die Medaille verpasse. Es war ein Jahr, an dem ich hoffentlich nur wachsen kann, auch wenn es gerade maximal wehtut.“Alessa Catriona Pröpster (Bahn-Team Rheinland-Pfalz) belegte bei ihrem WM-Debüt in der Elite in 34,814 Sekunden Platz acht.
Der BDR hat mit diesen Leistungen schon vor dem Schlusstag am Sonntag das Ergebnis der Heim-WM 2020 in Berlin (4/1/3) mit zehn Medaillen (5/2/3) klar übertroffen.
Erschienen in Radsport am 24. Oktober 2021
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