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Erster Meistertitel für ERC Ingolstadt: ,Einfach eine geile Mannschaft'
Erster Meistertitel für ERC Ingolstadt: ,Einfach eine geile Mannschaft'
Im Kampf um den Deutschen Meistertitel der Eishockey Bundesliga hat der ERC Ingolstadt die entscheidenden beiden Spiele für sich entscheiden können und sich den Traum vom ersten Titel – und das sogar vor heimischer Kulisse – erfüllt.
Am Ende war aus Sicht des ERC Ingolstadt die Serie perfekt: Deutsche Meisterschaft daheim. Für den langjährigen Cheftrainer Christian Sohlmann der erste Meistertitel in der Frauenbundesliga, ebenso wie für den ERC Ingolstadt insgesamt. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung nach der vierten Partie in der Best-of-5-Serie am Sonntagabend in der Saturn Arena. „Wir feiern ohne Ende“, sagte Sohlmann. „Die Mannschaft hat einfach einen guten Job gemacht und sich den Titel absolut verdient.“ Auch Nationalspielerin Nicola Eisenschmid war nach der Partie in Feierlaune. Sie sagte:
Wir waren in der vergangenen Saison so nah dran und haben nach der bitteren Niederlage im Finalturnier gesagt: Jetzt holen wir uns das Ding in der eigenen Halle und werden endlich Deutsche Meisterinnen. Ich wusste, dass wir das Potenzial haben, das ist einfach eine geile Mannschaft.
Vor gut 1.000 Zuschauern in Memmingen ebnete der ERC Ingolstadt am Samstagabend bereits den Weg zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. In einem temporeichen Spiel gingen die Gäste durch Celina Haider (12.) in Führung. Die ECDC Memmingen Indians machten anschließend Druck, doch Lisa Hemmerle im Kasten der Pantherinnen – die am Sonntagabend sogar zur wertvollsten Spielerin der Playoffs gekürt wurde – hielt die Führung fest. Im Schlussdrittel ging es dann so richtig zur Sache und die jubelnden Fans bekamen ordentlich was zu sehen.
Memmingen kann Leistung nicht abrufen
Durch zwei Treffer von Marie Delarbre innerhalb von einer Minute erhöhte Ingolstadt auf 3:0 – doch das war es noch lange nicht gewesen. Zweieinhalb Minuten vor Schluss verkürzte Sonja Weidenfelder auf 3:1. Indians-Coach Waldemar Dietrich nahm im Anschluss Torhüterin Emma Schweiger vom Eis, was Ingolstadts Nicola Eisenschmid direkt ausnutzte und auf 4:1 erhöhte. Zwar traf 30 Sekunden vor dem Abpfiff noch Kassandra Roache zum 4:2, doch am Sieg der Pantherinnen änderte das nichts mehr. „Wir konnten unsere Leistung zuhause nicht abrufen und haben nicht das Spiel gemacht, das wir uns vorgestellt haben“, stellte Coach Dietrich später fest, der in dieser Partie auf seine Kapitänin verzichten musste. Auch Torjägerin Laura Kluge war nicht dabei.
Mit dem 2:1 in der Finalserie und dem Meistertitel auf dem Schläger ging der ERC am Sonntag ins Heimspiel, das aufgrund der DEL-Partie in der Nebenhalle stattfand und dadurch weniger Zuschauer erlaubt waren. Der Stimmung schadete das nicht. Eisenschmid sagt: "Wir sind aber selbstbewusst, wenn auch keinesfalls überheblich in dieses Wochenende gegangen. Wir wussten, was wir können, wenn wir unsere Stärken richtig einsetzen. Jede einzelne von uns hat diesen Titel so unbedingt gewollt, das haben wir gespürt." Im ersten Drittel fiel lange kein Treffer – bis Theresa Wagner die Gastgeberinnen in Führung schoss. Zwar war Memmingen recht gut in die Auswärtspartie gestartet, doch je länger das Spiel dauerte, umso mehr Chancen hatten die Gastgeberinnen. Das erste Tor wirkte befreiend auf die Pantherinnen, die gleich darauf den nächsten Treffer nachlegten. Mit diesem Polster aus Sicht des ERC ging es in die Kabine.
Klarer Sieg von Ingolstadt zuhause
Obwohl Ingolstadt sowohl im zweiten als auch im dritten Drittel jeweils sechs Strafminuten absitzen musste, kam Memmingen nicht zu einem Anschlusstreffer. Im Gegenteil. Ingolstadt baute durch Jule Schiefer (28.) und schließlich Nicola Eisenschmid (55.) die Führung aus. Die Torschützin sagt nach dem Spiel:
Nach dem 2:0 haben wir in der Kabine gesagt, dass wir unbedingt ruhig bleiben müssen und nicht nachlassen dürfen. Ein 2:0 ist ja sozusagen der Worst Lead, das kann sich super schnell drehen. Auch beim 3:0 war klar, dass wir auf keinen Fall aufhören dürfen, so weiterzuspielen. Erst beim 4:0 haben wir langsam daran geglaubt, auch wenn keine von uns sich der Sache sicher war. Im Eishockey kann einfach alles passieren.
ECDC-Torhüterin Emma Schweiger sagte nach der Partie: „Man muss natürlich auch Tore schießen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft, waren im entscheidenden Spiel ziemlich unterbesetzt.“ Auch einer starken Defensivarbeit zum Dank machte Ingolstadt schließlich nach der Bronzemedaille im vergangenen Jahr beim Finalturnier den Meistertitel klar.
Erschienen in Eishockey am 22. März 2022
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