Podcast über Damenbasketball: Die Idee hinter Ballers Lounge

Ein Podcast über Damenbasketball: In Ballers Lounge beleuchtet Patrick Ketzer regelmäßig das Geschehen in der DBBL und auch in der Nationalmannschaft. Wir haben mit ihm über das Projekt gesprochen und wo er damit hin will.

Spieltagsanalysen, Interviews mit Nationalspielerinnen und zuletzt mit dem neuen Geschäftsführer der DBBL, Claus-Arwed Lauprecht. Der Podcast Ballers Lounge von Patrick Ketzer beschäftigt sich regelmäßig mit dem deutschen Frauenbasketball. Dabei hatte er bis dahin gar nichts mit Basketball zu tun gehabt. Im Interview erklärt Patrick, wie es zu dem Podcast kam und was er damit noch vorhat.

Den Ballers-Lounge-Podcast findet ihr jetzt auch auf Sportfrauen.

Patrick, wann und warum hast du mit dem Podcast begonnen?

Patrick: Nach meinem Master für Sportmanagement habe ich die Damen der Rutronik Stars Keltern im Marketing unterstützt. Mit Basketball habe ich mich zuvor gar nicht richtig ausgekannt, aber nachdem sich der Basketball-Verein mit einem anderen zusammengeschlossen hatte, hat sich das so ergeben.

Und in der Zeit haben Sie den Podcast ins Leben gerufen?

Patrick: Neben den Marketingaufgaben kamen immer mehr Aufgaben im Rahmen des Spieltags hinzu. Die Idee mit dem Podcast hatte ich schon eine Weile. Ausschlaggebend war dann der Meistertitel der Rutronik Stars Keltern und da hat es sich natürlich angeboten, als ersten Interviewgast den Meistertrainer zu nehmen. Ich wollte den Podcast und die Themen aber immer neutral halten. Immer mehr Spielerinnen von anderen Vereinen sind auf uns zugekommen und haben uns darin bestärkt, damit weiterzumachen.

Uns? Das heißt, du machst den Podcast nicht allein?

Patrick: Ich kümmere mich vor allem darum, werde aber noch von zwei Freunden unterstützt. Wir machen das momentan ehrenamtlich, das ist natürlich zeitintensiv. Aber das könnte sich möglicherweise ändern.

Wie das?

Patrick: In unserer letzten Folge habe ich mit dem neuen Geschäftsführer Claus-Arwed Lauprecht auch über die fehlende Transparenz in der Basketball Bundesliga der Frauen gesprochen. In seiner neuen Position möchte Lauprecht das angehen und er hat einen vierwöchigen, neutralen Podcast als Möglichkeit genannt, um Fragen der Fans und Verantwortlichen zu beantworten. Da wir die Plattform schon haben, würde sich natürlich anbieten, unseren Podcast zu einem offiziellen Medium der Liga zu machen.

Wie groß ist eure Reichweite denn aktuell?

Patrick: Es variiert je nach Thema, aber rund 300 Hörer pro Folge haben wir mindestens, manchmal auch 500 oder mehr. Vor allem die Interviews sind beliebt. Für die Nische Damenbasketball sind wir damit absolut zufrieden.

Verfolgst du einen bestimmten Zweck mit dem Podcast?

Patrick: In erster Linie mache ich ihn, weil es mir Spaß macht und ich dadurch auch persönlich wahnsinnig viel dazu lernen kann. Von Folge zu Folge bin ich mehr in Flow gekommen. Langfristig wäre es natürlich schön, wenn der Podcast einen positiven Effekt auf den Frauenbasketball in Deutschland hat und mehr junge Mädchen dazu motiviert, mit dem Sport anzufangen. Aber Frauenbasketball ist eine richtige Nischensportart, da wird das schwierig sein.

Was müsste sich deiner Meinung nach noch ändern, um den Sport populärer zu machen?

Patrick: Die Jugendarbeit der Vereine müsste deutlich ausgebaut werden, außerdem fehlt dem Frauenbasketball eine gewisse Professionalisierung. Ich betreue als selbstständiger Consultant diverse Projekte abseits des Sports. Bei Gesprächen mit Verantwortlichen von Vereinen und im Verband hatte ich immer das Gefühl, dass eine gewisse Angst vor Veränderungen besteht und man sich gar nicht weiterentwickeln will. Das wäre aber meiner Meinung nach notwendig, um mehr Menschen dafür zu begeistern. Den Podcast offiziell in die Liga zu integrieren könnte ein kleiner erster Schritt sein.

Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Basketball am 28. Februar 2020

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