
Qualifikation für Tokio 2021: Schwimmerinnen Köhler, Hentke und Riedemann für Olympia gesetzt
Qualifikation für Tokio 2021: Schwimmerinnen Köhler, Hentke und Riedemann für Olympia gesetzt
Im Qualifikationsprozess für Olympia 2021 im Beckenschwimmen und Turmspringen hat es nun Anpassungen gegeben. Konkret heißt das: Die Schwimmerinnen Sarah Köhler, Franziska Hentke und Laura Riedemann haben ihre Tickets schon sicher.
Die Olympischen Spiele in Tokio werden nach den derzeitigen Einschätzungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) trotz der Coronavirus-Pandemie vom 23. Juli - 08. August 2021 stattfinden. Nach den Abstimmungen zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) hat der DOSB-Vorstand nun die sportartspezifischen Nominierungskriterien für das Beckenschwimmen veröffentlicht. Die geforderten Normzeiten bleiben gegenüber dem Vorjahr zwar wie erwartet unverändert, dennoch wurden für den Qualifikationsprozess wichtige Anpassungen beschlossen. Die Qualifikation für Tokio wird im Beckenschwimmen demnach im April möglich sein.
Olympianormzeit bereits unterboten
Vorrangig zur Nominierung vorgeschlagen werden jedoch jene vier Schwimmer:innen, die bei der WM 2019 unter den Top 4 landeten und dort bereits die DSV-Olympianormzeit unterboten. Konkret heißt das, dass Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock, die WM-Zweite Sarah Köhler sowie die WM-Vierten Franziska Hentke und Philip Heintz ihre Olympiatickets für 2021 nun sicher haben. Auch Laura Riedemann, Marco Koch, Marius Kusch und Jacob Heidtmann sind nach ihren Normzeiterfüllungen im Frühjahr 2020 für Japan damit bereits fest gesetzt.
Alle anderen der maximal zwei Startplätze pro Disziplin in den insgesamt 28 Einzeldisziplinen werden an jene Athlet:innen vergeben, die bei Erfüllung der Normzeit dann bei Wettkämpfen (FINA approved) an den ersten drei Wochenenden im April 2021 die Schnellsten sind.
„Wir haben die Kriterien für eine Olympianominierung so angelegt, dass unsere zuletzt stärksten Leistungsträger:innen sich in dieser schwierigen Zeit möglichst langfristig in ihren Trainingsprozessen auf Olympia fokussieren können“, erklärt Bundestrainer Bernd Berkhahn. Sein Kollege Hannes Vitense ergänzt: „Andere Nationen wie Italien oder die Niederlande fahren auch gut damit, frühzeitige Qualifikationslösungen anzubieten. Dann bleiben in der Methodik mehr Optionen zur Formausprägung vor den Olympischen Spielen, und bei Bedarf übrigens auch die Möglichkeit einer Berücksichtigung der Europameisterschaften im Mai.“
Staffeln qualifizieren sich im April
Für die Staffeln werden zur Olympia-Nominierung ausschließlich die erbrachten Zeiten bei den Wettkampfterminen in April 2021 berücksichtigt. Es zählen dabei, auch zum erforderlichen Nachweis der DSV-Olympianorm in Addition, die jeweils vier schnellsten Finalzeiten.
„Die Anforderungen für eine Olympiateilnahme waren und bleiben wie immer sehr hoch. Es ist zu begrüßen, dass unsere Athlet:innen in dieser schwierigen Zeit nun Klarheit haben und ihre Vorbereitungen entsprechend ausrichten können. Ich wünsche allen Olympiahoffnungen, dass sie gesund durch diese besondere Saison kommen und sich ihre Ziele erfüllen können“, so Berkhahn.
Im Wasserspringen entfällt internationaler Leistungsnachweis
Auch im Wasserspringen werden die Vorbereitungen der Nationalmannschaft unter strengsten Hygienebestimmungen und nachgewiesenen negativen PCR-Tests konsequent fortgesetzt. Aufgrund der aktuellen Pandemieentwicklung in der Welt sowie des derzeitigen Lockdowns in Deutschland wurden die nationalen Nominierungskriterien auch hier angepasst.
Der Verlegung des Weltcups in Tokio um zwei Monate auf 18. - 23. April 2021, bei dem die letzten internationalen Quotenplätze vergeben werden, wurde hierbei Rechnung getragen. Als abschließender Nominierungswettkampf sind zudem die Deutschen Meisterschaften (02. - 06. Juni) festgelegt worden, die im kommenden Jahr ebenso wie die Wettkämpfe im Beckenschwimmen Teil des Multisportevents „Die Finals“ werden. „Die bisher gültigen Vorgaben beim Schwierigkeitsgrad für das Sprungprogramm bleiben unverändert, die einzige Anpassung besteht im Wegfall der internationalen Leistungsnachweise bei Grand-Prix-Wettkämpfen. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie gibt es aktuell keinen belastbaren internationalen Wettkampfkalender, bei dem die Athlet:innen ihre Leistungsfähigkeit nachweisen können“, erklärt Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow.
Tina Punzel hat dem DSV Quotenplatz gesichert
Zur Nominierung vorrangig vorgeschlagen werden diejenigen, die es in einer der acht olympischen Disziplinen (vier Einzel, vier Synchron) beim Weltcup in Japan auf das Podest schaffen oder bei den Europameisterschaften in Budapest (10. - 16. Mai 2021) einen Einzel-Titel gewinnen. Bislang hatten Tina Punzel und Patrick Hausding dem DSV jeweils einen internationalen Quotenplatz vom Drei-Meter-Brett sichern können.
Erschienen in Schwimmen am 08. Januar 2021
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