Angelina Köhler wird nach Coronainfektion Deutsche Meisterin – 13-Jährige schwimmt Rekordzeit

Zu Beginn der Deutschen Meisterschaften im Schwimmen in Berlin im Rahmen von „DIE FINALS 2021“ konnte Angelina Köhler einen versöhnlichen Triumph gegen das Coronavirus feiern. Die 20-Jährige von Hannover 96 sicherte sich am Donnerstag in 58,42 Sekunden den Titel über 100m Schmetterling, nachdem eine Coronainfektion im April die Olympiaqualifikation für Tokio (JPN) noch verhindert hatte.

„Endlich bin ich Deutsche Meisterin geworden, das war schon seit langem mein Ziel und bedeutet sehr, sehr viel für mich“, sagte Köhler, die in Berlin sogar Tokio-Starterin Lisa Höpink (SG Essen/58,68) hinter sich ließ. „Bei Olympia drücke ich aber die Daumen für Lisa. Der Support ist ganz klar da, ich freue mich sehr für Lisa, dass sie das geschafft hat. Sie war superschnell bei der Olympiaqualifikation und hat es verdient, dass sie in der Lagenstaffel schwimmen darf“, betonte Köhler. Höpink selbst erklärte nach dem Rennen: 

„Ich bin zufrieden mit meiner Zeit, bei mir ist ja gerade alles nur auf Tokio ausgerichtet. Und ich habe mit Angelina ein tolles Verhältnis und ich hätte sie gern auch im Olympiateam dabeigehabt.“

Sehr belastbar ist Zoe Vogelmann (SV Nikar Heidelberg). Beim Sieg über 400m Lagen mit einer Zeit von 4:41,32 Minuten zeigte die 17-Jährige, dass Finalplatz sieben bei der EM in Budapest (HUN) kein Zufall war und von ihr auch in Zukunft noch einiges erwartet werden darf. „Endlich hat es hingehauen und ich bin Meisterin über 400m Lagen, das ist einfach nur ein cooles Gefühl. Das sind Motivation und Emotion pur. Ich bin einfach froh, dass ich hier nochmal zeigen konnte, was ich draufhabe“, sagte Vogelmann. 

Einen großen Schritt nach vorn vollzog auch Leonie Märtens, beim Sieg über 1500m Freistil (16:34,15 Minuten) verbesserte die 17-Jährige vom SC Magdeburg ihre Bestzeit um über zehn Sekunden. Leonie ist die Schwester von Lukas Märtens, der sich als Aufsteiger des Jahres mit gerade einmal 19 Jahren zuletzt für drei olympische Einzelrennen qualifiziert hatte. „Für 2024 ist geplant, dass mein Bruder und ich zusammen zu Olympia fahren. Das wäre cool, wenn das klappt, meine ganze Familie würde mitfiebern. Mein Vorbild ist aber hauptsächlich Sarah Köhler. Ich sehe sie immer beim Training und denke: Wow, da, wo sie ist, will ich auch hin. Nach der Saison wechsele ich dann in ihre Trainingsgruppe.“

13-Jährige bricht Jahrgangsrekord von Franziska van Almsick

In der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) wussten aber auch noch andere Talente zu glänzen. So verbesserte Yara-Fay Riefstahl (SC Chemnitz) als Vorlauf-Neunte über 100m Schmetterling in 1:01,94 Minuten den 30 Jahre alten Altersklassenrekord für 13-Jährige einer gewissen Franziska van Almsick. Die drei Jahre ältere Lisa-Marie Finger (SG Neukölln) erfüllte in 1:00,97 zudem die Norm auf dieser Strecke für die Junioren-Europameisterschaften in Rom (ITA/06. - 11. Juli), ebenso wie Lara Seifert (SC Chemnitz) über 400m Lagen (4:49,94 Minuten) und Kirill Lammert (SC Delphin Lübeck) über 100m Schmetterling (53,98 Sekunden). Als Zweiter über 400m Lagen (4:19,77) stellte Cedric Büssing (SG Dortmund) zudem einen Altersklassenrekord für 18-Jährige auf.

Verfasst von DSV

Erschienen in Schwimmen am 04. Juni 2021

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