Tennis

Billie Jean King Cup Finale: Bittere 1:2-Niederlage gegen Tschechien

Das Porsche Team Deutschland ist mit einer knappen 1:2-Niederlage gegen Tschechien in den Final-Wettbewerb des diesjährigen Billie Jean King Cup gestartet. Nächster Gegner ist die Schweiz.

Nachdem Andrea Petkovic im Eröffnungseinzel am Montagabend gegen Marketa Vondrousova 1:6 und 3:6 unterlag, glich Angelique Kerber durch einen überragenden Dreisatzsieg gegen die Weltranglistendritte und aktuelle French Open-Siegerin Barbora Krejcikova zum 1:1-Zwischenstand aus. Das abschließende Doppel des jungen deutschen Duos Anna-Lena Friedsam und Jule Niemeier gegen die erfahrenen Katerina Siniakova und Lucie Hradecka endete 18 Minuten nach Mitternacht denkbar knapp mit 6:4, 6:7 und 10:8 für die Tschechinnen. Team-Kapitän Rainer Schüttler war angesichts des Ergebnisses enttäuscht, aber mit dem Auftritt seines Teams hoch zufrieden: „Das war eine sehr knappe Niederlage. Es hing am Ende im Match-Tiebreak des Doppels an zwei Punkten.“ Nun hat das Porsche Team Deutschland nur mit einem Sieg gegen die Schweiz am heutigen Dienstag noch die Chance auf das Erreichen des Halbfinales.

Petkovic kann Chancen gegen Vondrousova nicht nutzen

Auch das Match von Andrea Petkovic (WTA 76) gegen die Weltranglisten-35. war enger, als es auf der Anzeigetafel stand. In ihren ersten drei Aufschlagspielen hatte die Darmstädterin jeweils Spielbälle, konnte aber keinen nutzen. „Andrea hatte am Anfang viele Chancen, es hätte auch 3:3 im ersten Satz heißen können, stattdessen stand es bald 1:5. Im zweiten Satz hat sich Andi gut zurück gekämpft und nur mit einem Break verloren. Das Match war definitiv nicht klar, auch wenn das Ergebnis so aussieht“, fasste Schüttler das Geschehen zusammen. Andrea Petkovic selbst sah das ähnlich: „Marketa hat von Anfang an sehr gut gespielt und in den ersten drei, vier Spielen kaum einen unforced error gemacht. Hätte ich meine Aufschläge durchgebracht, kann ich es vielleicht eng halten. Aber wenn es wichtig war, hat sie jedes Mal sehr gute Punkte gespielt.“

Kerber ringt French Open-Siegerin nieder

Das Spitzeneinzel zwischen den Grand-Slam-Siegerinnen Angelique Kerber und Barbora Krejcikova hat die hohen Erwartungen der rund 6.000 Fans in der O2-Arena voll erfüllt. Kerber, die seit Montag wieder unter den Top-Ten der Weltrangliste geführt wird, lag im ersten Satz schnell 0:3 zurück, kam dann immer besser ins Spiel und glich beim 4:4 erstmals aus. Beim 5:4 und 6:5 hatte die Kielerin bei Aufschlag von Krejcikova insgesamt drei Satzbälle, konnte aber keinen nutzen. „Nach einem Blitzstart von Krejcikova hat sich Angie unglaublich ins Match zurück gefightet und den ersten Satz verloren, obwohl sie eigentlich ebenbürtig oder sogar einen Tick besser war“, so Schüttler. Den Tiebreak des ersten Satzes gab Kerber mit einem Doppelfehler ab. „Das war natürlich enttäuschend“, sagte sie in der Pressekonferenz. „In der Satzpause habe ich mit Rainer diskutiert und versucht, runterzukommen, den ersten Satz zu vergessen und wieder bei Null anzufangen.“ Das ist ihr bestens geglückt – mit 6:0 fertigte sie Krejcikova im zweiten Satz regelrecht ab und sicherte sich auch den dritten verdient mit 6:4. Dazu Schüttler: „Angie hat sich nicht unterkriegen lassen, hat super zurückgeschlagen und im dritten einen sensationellen Fight geliefert.“

Jubel
bei Angelique Kerber. Foto: DTB/Paul Zimmer

Youngster schrammen an der Sensation vorbei

Dass Jule Niemeier und Anna-Lena Friedsam zum ersten Mal zusammen Doppel gespielt haben, war zu keinem Zeitpunkt des Matches zu erkennen, wie auch Teamchef Schüttler konstatierte. „Es war ein tolles Doppel, an dem am Ende zwei Punkte den Unterschied machten. Jule und Anna-Lena haben super gespielt, sehr mutig und frech. Das hat viel Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen.“ Ein Sieg gegen Siniakova, die Nummer 2 der Doppelweltrangliste und Hradecka, die auf Position 29 geführt wird – das wäre die Krönung eins langen Abends gewesen.

Jetzt gegen die Schweiz

Heute trifft das Porsche Team Deutschland auf die Schweiz (nicht vor 17.00 Uhr). Das letzte Gruppenspiel zwischen Tschechien und der Schweiz findet dann am Donnerstag statt. Der Billie Jean King Cup wird im Round Robin-Format ausgetragen, die vier Gruppenersten spielen in den Halbfinals am Freitag und im Finale am Samstag im K.O.-Modus um den wichtigsten Mannschaftstitel im Damentennis. Jede Begegnung besteht aus zwei Einzeln und einem Doppel.

Verfasst von DTB

Erschienen in Tennis am 02. November 2021

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