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Lippert verpasst Medaille - van Vleuten siegt

SID
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24. September 2022

Liane Lippert hat bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften im australischen Wollongong den Lohn für ein beherztes Rennen hauchdünn verpasst.

Wollongong (SID) - Liane Lippert hat bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften im australischen Wollongong den Lohn für ein beherztes Rennen hauchdünn verpasst. Die deutsche Meisterin sprintete im spannenden Finale des 164,3 km langen Straßenrennens am Samstag auf den undankbaren vierten Platz. "Es ist sehr frustrierend. Ich hatte das Gefühl, ich war mit die Stärkste in der Gruppe. Ich wollte unbedingt aufs Podium und habe alles gegeben", sagte Lippert der ARD.

Der Gold-Coup gelang Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten. Die Niederländerin, die nach einem Sturz im Mixed-Zeitfahren am Mittwoch mit einem gebrochenen Ellbogen gestartet war, überraschte die Konkurrenz mit einer Attacke auf der Zielgeraden. Van Vleuten siegte mit einer Sekunde Vorsprung auf Lotte Kopecky (Belgien) und Silvia Persico (Italien). 

"Ich kann es nicht glauben", sagte van Vleuten, die in diesem Jahr mit Tour de France, Giro d'Italia und der spanischen Vuelta alle großen Landesrundfahrten gewonnen hat: "Ich konnte wegen meines Ellbogens nicht richtig sprinten. Also dachte ich, dass ich von hinten attackieren muss. Es war die Hölle, ich konnte nicht wirklich aus dem Sattel und musste das Rennen im Sitzen fahren."

Für die 39-jährige van Vleuten ist es der zweite Titel im Straßenrennen nach 2019. 2017 und 2018 gewann sie das berühmte Regenbogentrikot im Einzelzeitfahren.

Lippert hatte das Rennen mit einer offensiven Fahrweise geprägt. Im Finale initiierte die 24-Jährige immer wieder Attacken, die letztlich aber erfolglos blieben. Lippert führte auch eine Fluchtgruppe ins Finale. An der Ein-Kilometer-Marke wurde diese von den Verfolgerinnen um van Vleuten gestellt. Die Niederländerin nutzte den Zusammenschluss für einen Angriff, den ihre Rivalinnen nicht mehr parieren konnten.

In der im Rennen ebenfalls gewerteten U23-Klasse bescherte Ricarda Bauernfeind (Ingolstadt) dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die insgesamt fünfte Medaille. Die 22-Jährige gewann als 20. des Rennens Bronze. Bereits im Einzelzeitfahren war sie Dritte geworden.

Zuvor hatten die deutschen Starterinnen im Rennen der Juniorinnen eine Medaille klar verpasst. Nach 67,2 km belegte Jette Simon (Kaiserslautern) als beste Deutsche mit 2:21 Minuten Rückstand den 14. Platz. Gold ging an die Britin Zoe Bäckstedt.

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Erschienen in Radsport (WM) am 24. September 2022 - Zuletzt aktualisiert am 2. Oktober 2022