Eishockey

SG BBM und THC im EHF Cup: Sieg und Remis

Mit einem deutlichen 26:19 (12:7) Auswärtssieg gegen den DVSC Schaeffler behauptet der Thüringer HC im dritten Spiel der Gruppe A die Tabellenführung im Wettbewerb um den EHF Cup. Die SG BBM Bietigheim trennte sich vor 1045 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena mit einem 26:26 (14:11) von Tabellenführer Herning-Ikast.

Deutlicher Auswärtssieg für den Thüringer HC

Beide Mannschaften fanden nur schwer ins Spiel und so fiel das erste Tor, nach etlichen Fehlwürfen auf beiden Seiten, erst in der 5. Spielminuten. Beate Scheffknecht netzte für die Thüringerinnen ein. Dies schien nicht der erhoffte Befreiungsschlag aufseiten des Gastes zu sein und beide Mannschaften taten sich schwer ihre Angriffe erfolgreich abzuschließen. Grund dafür waren offensiv agierende Abwehrreihen und souverän auftretende Torfrauen auf beiden Seiten. Sowohl Ann-Cathrin Giegerich, als auch Agnes Triffa im Tor der Gastgeberinnen gaben ihr Bestes und fischten die Bälle weg. So stand es nach zehn gespielten Minuten gerade einmal 3:3.

Vilmos Köstner, Trainer der ungarischen Mannschaft, zog die grüne Karte und nahm die erste Auszeit und die schien Wirkung zu zeigen, Debrecen ging nach einem Treffer von Anita Bulath mit 4:3 in Führung. Ann-Cathrin Giegerich zeigte sich mehrfach reaktionsschnell und überzeugte mit guter Leistung. Immer wieder hatte sie die Hand am Ball und brachte die gegnerische Angriffsreihe zum Verzweifeln. Meike Schmelzer glich nach sehenswertem Zuspiel von Lydia Jakubisova vom Kreis aus und Jovana Sazdovska erzielte nach 15. Minuten die 4:5-Führung.

Die Thüringerinnen kamen mit der offensiven Abwehr des Tabellenzweiten immer besser zurecht und bauten die Führung auf vier Tore aus. Fast neun torlosen Minuten und mehrere Treffer ans Gebälk des THC-Gehäuses mussten die ungarischen Gastgeberinnen überstehen, bevor Anita Bulath den Rückstand von der Strafwurflinie auf drei Tore verkürzte (5:8). Der THC behielt den Überblick. Almudena Rodriguez baute den Vorsprung auf fünf Tore (6:11) aus und sicherte die Führung des Deutschen Vizemeister vor der Pause.

Zwei Minuten vor der Halbzeitpfiff nahm Herbert Müller seine Auszeit, um seiner Mannschaft eine Verschnaufpause zu geben und zur Ruhe zu bringen. Die Frauen vom DVSC Schaeffler machten viel Druck im Angriff, verfielen jedoch oftmals in hektische und überhastete Aktionen. Davon durfte sich der THC nicht anstecken lassen. Über eine sichere Abwehr konnten die Thüringerinnen das Angriffsspiel aufbauen und gingen verdient mit 7:12 in die Halbzeitpause.

Der THC kam sehr gut aus der Kabine und konnte an die Leistungen der ersten Halbzeit anknüpfen. Nach 37 Minuten traf Lydia Jakubisova und baute die Führung erstmals auf sieben Tore aus (10:17). Wieder sah sich Vilmos Köstner zu einer zeitigen Auszeit gezwungen. Den Gästen fiel es nun schwerer, durch die ungarische Abwehr zu kommen. Kamen die Frauen des DVSC doch an der von Alicia Stolle geführten stabil stehenden Abwehr vorbei, hielt Ann-Cathrin Giegerich. In der 46. Minute feierte Jana Krause ihr Comeback im THC-Tor und parierte den Strafwurf von Anita Bulath.

Elf Minuten vor dem Schlusspfiff lag der Thüringer HC mit neun Toren vorn (13:22). Debrecen kämpfte weiter gegen eine noch höhere Niederlage und verkürzte in Überzahl, Emily Bölk musste eine Zeitstrafe absitzen, auf 16:23. Herbert Müller nahm jetzt seine Auszeit und warnte davor, die gegnerische Mannschaft ins Spiel kommen zu lassen. Das setzte sein Team auf dem Spielfeld um und verteidigte die Führung. Den DVSC-Damen gelang es nicht mehr, den Vorsprung der Gäste zu verkürzen. Der Thüringer HC gewann überraschend deutlich mit 19:26 und verteidigte gegen den DVSC Schaeffler die Tabellenführung. (Franziska J. Braun/Bernd Hohnstein)

SG BBM Frauen: Remis gegen dänischen Pokalsieger

Die SG BBM, bei der die Grippewelle wieder passé war und somit alle Spielerinnen zur Verfügung standen, kam gut in dieses wichtige Spiel gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer der Gruppe D – Laura van der Heijden markierte die ersten beiden Treffer für die Gastgeberinnen. Nach neun Minuten lagen die Bietigheimerinnen beim 5:3 zum ersten Mal mit zwei Toren in Front.

Der frischgebackene dänische Pokalsieger, der in der deutschen Torhüterin Sabine Englert einen sicheren Rückhalt hatte, kam in der 15. Minute wieder auf 7:7 heran und ging kurz danach in Führung. Die treffsichere niederländische Nationalspielerin Laura van der Heijden besorgte den erneuten Ausgleich. Im weiteren Verlauf wechselte die Führung hin und her und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Leichte Vorteile erspielte sich die SG BBM in der Schlussphase der ersten Halbzeit, deshalb ging es auch zurecht mit 14:11 in die Pause.

Den ersten Treffer im zweiten Durchgang zum 15:11 erzielte Kapitänin Kim Naidzinavicus per Siebenmeter. Bietigheim hatte in dieser Phase mehr vom Spiel, zudem entschärfte Torhüterin Dinah Eckerle einige Würfe der Däninnen. Ikast setzte nun die taktische 7:6-Variante um und nahm seine Torhüterin bei eigenem Angriffsspiel heraus. Dies zeigte Wirkung, denn sie kamen Tor um Tor heran.

Es blieb weiter eine ausgeglichene Begegnung, in der Herning-Ikast in der 46. Minute zum 20:20 ausglich. Ein grandioser Doppelpack zehn Minuten vor dem Abpfiff von Anna Loerper und Kim Naidzinavicius innerhalb von Sekunden brachte Bietigheim wieder die 24:22-Führung, worauf Gästecoach Mathias Madsen eine Auszeit nahm. Mit 26:26 ging es in die Schlussminute, in der Dinah Eckerle zunächst den Wurf der Gäste abwehrte. SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen nahm seine letzte gut getimte Auszeit, um sein Team auf die letzten 30 Sekunden taktisch einzustellen. 14 Sekunden vor dem Schlusspfiff erhielt Bietigheim einen berechtigten Siebenmeter, der zum Leidwesen der 1045 Zuschauern in der MHPArena nicht genutzt wurde. Somit trennten sich beide Teams mit 26:26. Bietigheim bleibt damit vorerst auf Platz zwei in der Gruppe D, Ikast ist weiter ungeschlagen.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Handball am 19. Januar 2020

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