
Mountainbikerin Helen Grobert vier Jahre wegen Dopings gesperrt
Mountainbikerin Helen Grobert vier Jahre wegen Dopings gesperrt
Wegen Testosteron in einer Urinprobe soll die Mountainbikerin Helen Grobert vier Jahre gesperrt werden. Sie selbst spricht von "skurrilen Vorgängen" und fordert die Offenlegung ihrer Testergebnisse. Ihre Karriere hat sie aus gesundheitlichen Gründen bereits 2018 beendet.
15.November 2017. Testosteron wird in der Urinprobe der damals 25-jährigen Mountainbikerin Helen Grobert gefunden. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, veröffentlicht die NADA die Vier-Jahres-Sperre. Wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmung soll Helen Grobert rückwirkend zum 24. März 2018 für vier Jahre gesperrt werden – als bis 23. März 2022. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Am 12. Juni 2018 veröffentlichte Helen Grobert ihren bis heute letzten Facebook-Post, indem sie sich aufgrund gesundheitlicher Probleme von der Radsport-Familie verabschiedete. Der BDR hat nach eigenen Angaben keinen Kontakt zu ihr. BDR-Generalsekretär Martin Wolf bittet: „Die Sportlerin hat einen Fehler begangen, für den sie jetzt Verantwortung übernehmen muss. Wir sollten aber auch den Menschen Helen Grobert sehen und ihr die Rückkehr in ein Leben außerhalb des Sports ermöglichen. Ich hoffe, dass dieses Anliegen verstanden wird.“
Helen Grobert äußert sich zu Vorwürfen
Nach Bekanntgabe der NADA-Sperre äußerte sich Helen Grobert erstmals im Südkurier zu den Vorwürfen. Sie sagte der Redaktion: „Hier wurde ein Urteil gefällt, ohne dass ich persönlich in der Sache angehört wurde und mich verteidigen konnte. Die Vorwürfe sind brutal und entbehren jeder Grundlage.“ Bei einer unangekündigten Kontrolle im Training sei die Urinprobe genommen worden, das Testosteron konnte wohl aber erst in einer zweiten Probe nachgewiesen werden. Grobert habe mehrere Anträge gestellt, die Testergebnisse zu sehen, doch wurde dies von der NADA abgelehnt, schreibt die Zeitung. Grobert spricht darin von "skurrilen Vorgängen und wilden Behauptungen" und dass sie nie die Chance bekommen habe, sich zu verteidigen.
Helen Grobert besuchte das Sportinternat in Freiburg. 2010 wurde sie Dritte bei den Junioren-Mountainbike-Weltmeisterschaften in Mont Sainte-Anne in Kanada. Ein Jahr später WM-Vierte in der Klasse U23. 2012 und 2013 holte sie sich den Deutschen Meistertitel in der U23 im Cross Country – und setzte diese Siegesserie auch in ihrem ersten Jahr in der Elite fort. 2016 nahm Helen Grobert an den Olympischen Spielen in Rio teil und landete dort auf Rang zwölf. Ihre Karriere beendete sie 2018 aufgrund gesundheitlicher Probleme.
Erschienen in Radsport am 13. April 2020
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