Wintersport
,Entscheidung nicht leicht gefallen' – Skispringerin Ramona Straub beendet ihre Karriere
,Entscheidung nicht leicht gefallen' – Skispringerin Ramona Straub beendet ihre Karriere
Aufgrund ihrer Verletzungen wird Skispringerin Ramona Straub ihre aktive Karriere beenden. Die Entschiedung sei ihr nicht leicht gefallen, da Skisprung auch eine Berufung für sie war.
Skispringerin Ramona Straub (SC Langenordnach) beendet ihre aktive Laufbahn als Leistungssportlerin. "Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen", erklärte Straub. "Skispringerin zu sein, ist ein wunderschöner Beruf, und es war auch meine Berufung. Obwohl ich sehr wohl noch Spaß an diesem Sport habe, musste ich mir eingestehen, dass ich ihn nicht mehr mit der notwendigen Konsequenz ausüben kann." Daher habe sie sich entschlossen, ihre Karriere zu beenden: "Zwar ist es mir bis zuletzt immer gelungen, nach Verletzungen schnell wieder fit zu werden und gute Resultate abzuliefern, trotzdem konnte ich nicht mehr vollumfänglich trainieren. Daher ist es für mich jetzt genau der richtige Zeitpunkt, diesen Schritt zu gehen."
Nach einem zweiten Kreuzbandriss im März 2019 (Oslo, rechtes Knie, erster KBR 2014 Lahti, linkes Knie) wollte Ramona unbedingt wieder Skispringen. "Das habe ich auch geschafft - muss jetzt aber erkennen, dass ich so nicht mehr ganz nach vorne kommen kann. Deshalb beende ich die Sache an dieser Stelle mit einem guten Gefühl!" Nach zwei schweren Verletzungen gehe es ihr körperlich immer noch gut. "Das soll auch in Zukunft auch so bleiben!"
79 Weltcup-Einzelstarts seit 2012
Ihr Weltcup-Debüt feierte Ramona Straub im Januar 2012 beim Heim-Weltcup in Hinterzarten. Straubs größter Erfolg war der Titelgewinn bei der WM-Premiere des Teamspringens der Damen im Rahmen der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld. Bei 79 Weltcup-Einzelstarts schaffte Ramona einmal den Sprung auf das Podium (Lillehammer 2018), zehnmal gehörte sie zu den besten Zehn, im Januar 2019 gewann sie mit dem Team das Mannschaftsspringen beim Weltcup in Zao. Im Alpen- und Continentalcup hatte Ramona seit 2012 Wettkämpfe gewonnen.
Eine endgültige Entscheidung über ihren weiteren beruflichen Werdegang ist noch nicht gefallen. "Nach einer langen Leistungssportkarriere gebe ich mir für diese wichtige Weichenstellung noch etwas Zeit", betont die 27-Jährige. "Momentan erscheint mir vieles sehr interessant, auf jeden Fall möchte ich mich beruflich weiterentwickeln und Neues lernen." So kann sich die Schwarzwälderin auch vorstellen, eines Tages als Trainerin zu arbeiten.
In meinen erlernten Beruf als Zierpflanzengärtnerin werde ich jedenfalls nicht zurückkehren - das wird aber mein liebstes Hobby bleiben.
Das sagen die Skisprung-Trainer
Maximilian Mechler, Bundestrainer Skisprung Damen: "Ich hätte Ramona gerne weiter im Team gehabt", sagt der neue Bundestrainer Maximilian Mechler. "Leider ist es anders gekommen. Ramona ist es nach ihren Verletzungen nicht mehr möglich, auf höchstem Niveau zu trainieren. Ich gratuliere ihr zu einer tollen Karriere, wünsche ihr alles Gute für die Zukunft - und hoffe, dass sie dem Skisport erhalten bleibt!"
Andreas Bauer: "Ramona hat als Quereinsteigerin viel Talent mitgebracht und sich zu einer sehr guten Skispringerin entwickelt", sagt der ehemalige Bundestrainer Andreas Bauer, der Straub 2012 ins DSV-Nationalteam geholt hatte. "Bei der WM in Seefeld 2019 hat Ramona mit ihrer besten Karriereleistung ganz entscheidend zum Goldmedaillengewinn unserer Mannschaft beigetragen. Ein echtes Karriere-Highlight war auch ihr dritter Platz beim ‚Lillehammer Triple‘ 2018. Mit ihrer ausgeglichenen Art war Ramona über all die Jahre außerdem enorm wichtig für das Team und das Teamgefüge. Persönlich wünsche ich ihr alles Gute für ihren weiteren Werdegang!"
Erschienen in Skispringen am 06. Mai 2021
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