Radsport

Bahn WM 2020: Lea-Sophie Friedrich wird Doppel-Weltmeisterin

Lea Sophie Friedrich hat am vierten Wettkampftag für das dritte Gold im Lager des BDR gesorgt. Die erst 20-Jährige aus Dassow in Mecklenburg-Vorpommern war die schnellste Frau im 500 m- Zeitfahren, fuhr mit 33,121 Sekunden drei Hundertstel schneller als die Konkurrenz und gewann nach dem Sieg im Teamsprint ihre zweite Goldmedaille bei diesen Weltmeisterschaften von Berlin.

„Es ist so unfassbar krass: Deutschland hat nach drei Sprintwettbewerben bei den Frauen drei Goldmedaillen – und das im Olympia-Jahr. Ich bin einfach nur stolz, dass wir das so rocken können“, sagte Friedrich. „Ich bin mit einem größeren Gang angefahren. Ich wusste, dass ich ein gutes Durchhaltevermögen habe und damit sehr schnell auf der zweiten Runde bin. Das hat zum Sieg gereicht“, sagte Friedrich, die am Sonntag im Keirin noch eine weitere Medaillenchance hat. Dort startet auch Emma Hinze.

Teamkollegin Pauline Grabosch fuhr ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit (33,179), was trotzdem nur zum undankbaren vierten Platz reichte. Angesichts dieser Leistungsdichte vor den Olympischen Spielen hat Bundestrainer Detlef Uibel die schwere Aufgabe, aus diesem Erfolgstrio Hinze, Friedrich und Grabosch zwei Fahrerinnen für Tokio auszuwählen. Denn es gibt bei den Spielen nur zwei Startplätze.

Straffes Programm bis Olympia 2020 in Tokio

„Da lasse ich mit Zeit. Wir beginnen im Frühjahr mit dem kompletten Neuaufbau. Erst dürfen die Sportlerinnen und Sportler ein wenig Urlaub machen, dann beginnen wir mit einem gemeinsamen Trainingslager auf Mallorca, danach beginnt das Krafttraining und dann geht es auf die Bahnen von Cottbus und Frankfurt/Oder,“ umreißt der Bundestrainer das straffe Programm bis zum Start der Olympischen Spiele von Tokio im Juli.

Über Leas Erfolg im Zeitfahren sagte Uibel: „Sie ist konditionell sehr stark, ich muss sie eher manchmal etwas bremsen. Welte und Vogel haben mit ihren Erfolgen den Nachwuchs mitgerissen, darum haben wir jetzt diese Stärke. Das junge Trio Hinze, Grabosch, Friedrich hat sehr schnell den Sprung an die Weltspitze geschafft, aber das darf uns nicht übermütig werden lassen“, warnt Uibel vor zu viel Euphorie vor Olympia. „Der Erfolg von Berlin ist gut für das Selbstvertrauen, aber unsere Arbeit ist noch lange nicht beendet.“

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Radsport am 29. Februar 2020

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