Wassersport

Gut vorbereitet und perfekt abgestimmt: Erster Kunstrad-Weltcup für Sarah von Querfurth und Janine Puls

ExklusivDas Warten hat für die Kunstrad-Elite ein Ende: Seit mehr als einem Jahr findet wieder ein Weltcup statt. Für das Zweier-Paar Sarah von Querfurth und Janine Puls ist das der erste große internationale Auftritt. Und sie sind gut vorbereitet.

Die Vorfreude der Kunstrad-Elite auf den ersten Weltcup der Saison ist groß. Lange konnten die Artist:innen nicht um Punkte fahren. Ganz besonders auf den Auftakt am Samstag (19.6.2021) in der Schweiz freuen sich Sarah von Querfurth und ihre Partnerin Janine Puls. Die beiden haben sich 2019 erstmals für die Nationalmannschaft qualifiziert – und konnten dann 2020 keinen einzigen Weltcup fahren. „Es hat nur einer stattgefunden und ausgerechnet da hatte ich ein wichtiges Praktikum“, erzählt Sarah von Querfurth, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen zu Fridays for Future forscht.

Es ist die erste große internationale Bühne für das Zweier-Team, das seit rund vier Jahren gemeinsam fährt. Zuvor nur einzeln. „Wir studierten in derselben Stadt und kannten uns daher. Dann haben wir das einfach mal zusammen ausprobiert und gemerkt, wieviel Spaß das macht“, erzählt von Querfurth, die zusätzlich noch im Einer bei Wettkämpfen startet.

Perfekt aufeinander abgestimmt

Die größte Schwierigkeit bei einer Zweier-Kür: synchron zu sein. Während der Schwierigkeitsgrad der Elemente niedriger ist als bei einer Einzel-Kür, müssen die beiden Fahrerinnen perfekt aufeinander abgestimmt sein. Im ersten Teil der Kür fahren Sarah von Querfurth und Janine Puls gemeinsam auf einem Rad. In Teil zwei jeder auf einem eigenen. Von Querfurth sagt: 

Um hier gut zu sein, muss man als Team zusammenwachsen und sich gegenseitig gut einschätzen können.

Die Athletinnen konnten sich gut vorbereiten auf den ersten Weltcup. Durch den Nationalkader-Status gab es auch während des Corona-Lockdowns kein Trainingsverbot. „Wir haben in letzter Zeit gute Leistungen gezeigt und fahren daher mit einem guten Gefühl in die Schweiz.“ Viermal pro Woche trainieren die beiden auf dem Rad, immer eine Stunde gemeinsam und dann noch jede eineinhalb Stunden für sich. Dazu kommen noch jeweils zwei Einheiten Kraft und Ausdauer in der Woche.


Janine 
Puls und Sarah von Querfurth bei einer Zweier-Kür. Foto: Simon Puls

Seit beinahe 20 Jahren turnt Sarah von Querfurth schon auf dem Rad. Als sie damals mit ihren Eltern vom Schwarzwald nach Krefeld gezogen ist, hat eine sieben Jahre ältere Nachbarin sie auf den Geschmack gebracht. Schnell war Sarah von Querfurth von dem Sport fasziniert, der so viel Konzentration erfordert. Dass sie vorher Ballett getanzt hat und auch schon geturnt ist, hat ihr sicher dabei geholfen, schnell Erfolge zu feiern. „Ich habe einen großen Ehrgeiz entwickelt, immer wieder neue Figuren zu lernen“, erzählt sie. 

Heute weiß ich: Mit genügend Übung kann ich sie alle schaffen, auch wenn sie noch so schwierig erscheinen.

Neue Figuren werden dabei mit Hilfestellung geübt, entweder durch eine Seilhilfe oder eine Person, die neben dem Rad herläuft. „Richtig böse fällt man wirklich selten“ sagt Sarah von Querfurth. Dennoch hat sie schon einen Schreckmoment hinter sich, als sie bei einer neuen Figur kopfüber in ihr Rad gekracht ist. Zum Glück ohne schlimmere Verletzung.

Punktesammeln beim Weltcup-Auftakt

Auf tolle Figuren kommt es auch am Samstag in der Schweiz an. Für die Platzierung beim Weltcup gibt es Punkte, die dann am Ende in die Gesamt-Rangliste einfließen. Vier Weltcups sind für 2021 angesetzt, auch in Deutschland ist eine Station. Doch nun liegt der Fokus erst einmal auf dem Auftakt. „Wir haben seit mehr als einem Jahr keine Ergebnisse von anderen Fahrerinnen gesehen. In der Startliste von sechs Paaren sind wir als das Drittbeste eingestuft“, sagt Sarah von Querfurth. „Diesen Platz wollen wir halten und müssen dazu unsere Kür sauber durchbringen.“

Erschienen in Radsport am 17. Juni 2021

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