Wassersport

Elena Apel beim Kajak-Weltcup in Prag mit Platz sieben beste Deutsche

Am ersten Finaltag beim Weltcup im Prag dieses Wochenende haben mit Elena Apel und der Olympia-Nominierten Ricarda Funk zwei von sechs Deutschen die Kajak-Finals erreicht, paddelten am Ende auf die Plätze sieben und zehn.

So ruhten die deutschen Hoffnungen beim Kajak-Weltcup in Prag auf den beiden Kajak-Fahrerinnen Elena Apel und Ricarda Funk. Funk, als Halbfinal-Sechste, ging früh ins Rennen. Von Beginn an lief es diesmal nicht bei der Bad Kreuznacherin. Bereits am dritten Tor gab es eine Berührung, Die 29-Jährige fand nicht die Linie, verpasste später knapp ein Tor. „Mein Renneinstieg war ein bisschen ohne Köpfchen gefahren. Ich bin losgewurzelt und hab Gas gegeben – und direkt einen Zweier an Tor drei bekommen. Danach hatte ich ein bisschen zu kämpfen, auf die Linie zu kommen. Dann hatte ich mich aber eigentlich ganz gut zurückgekämpft. An einer Schlüsselpassage drehte ich etwas zu früh“, beschrieb sie ihre Fahrt. Und dann war nur der halbe Kopf im Tor. In Richtung Olympia schaut Funk jetzt noch nicht, das Ergebnis von Prag versuche sie nicht überzubewerten. „Man sieht natürlich schon, die anderen Mädels sind alle bockstark.“

Doppelstarterin im K1 und C1, Elena Apel, hatte am Tag zuvor mit den Qualifikationsläufen in beiden Disziplinen schon ein großes Pensum zu leisten, zumal die Augsburgerin im Kajak-Einer sich erst über den Hoffnungslauf in das Halbfinale paddelte. Dennoch zeigte sie heute als Halbfinal-Zweite im K1 einen sehr guten Lauf. Leider konnte die 22-Jährige dies nicht wiederholen. Trotzdem war sie auch mit ihrem Endlauf zufrieden, schließlich war es ihr erste Weltcup-Finale im Kajak-Einer. 

„Dass ich das geschafft habe, darauf bin ich megastolz.“

Zudem war sie mit ihrer reinen Laufzeit gut dabei, zwei Berührungen haben sie die Bronzemedaille gekostet.

Für die dritte Deutsche, Anna Faber vom WSC Bayer Dormagen, war leider das Halbfinale Endstation. Die 25-Jährige war im ersten Abschnitt extrem gut unterwegs. Führte in der ersten Zwischenzeit nach Tor acht, am zwölften kam dann die erste Berührung. Von da ab lief ist nicht mehr wie gewünscht. Zwei weitere Strafen kamen hinzu, der Finaltraum aus. „Ich nehme aus dem Lauf mit, dass ich gut fahren kann, wenn alles passt, dann ist das Finale definitiv drin. Aber ich lerne vor allem aus meinen Fehlern, dass ich im unteren Abschnitt genauso gut fahren muss wie im oberen“, sagt die 25-Jährige mit einem Schmunzeln. „Wenn ich im Wettkampf komplett so fahre wie ich es kann, dann ist es gut. Ich muss es am Ende ins Ziel bringen.“

Resümee des Trainers

Kajak-Bundestrainer Thomas Apel resümierte nach dem Kajak-Finaltag: „Es zeigte sich eindrucksvoll, wie hoch die Trauben international hängen. Wir haben heute ein bisschen experimentiert, bewusst offensive Befahrungsvarianten gewählt. Damit sind wir ein höheres Risiko gegangen. In den Ergebnissen hat sich das noch nicht niedergeschlagen, aber wir nehmen einige Lehren mit raus. Wir haben ja Gott sei Dank nächste Woche in Markkleeberg die Chance, es besser zu machen.“

In Richtung Olympia geschaut, sagte er: „Der Grundspeed stimmt. Es gibt noch einigen Feinheiten, die es abzustellen gilt. Ricarda fährt souverän durch alle Wettkampfphasen, Qualifikation, Halbfinale. Im Finale hat es dann leider nicht geklappt. Hannes war in Ivrea bei der Europameisterschaft allgemein noch einen Tick langsamer. Hier hat er schon gezeigt, dass er die Pace von den internationalen Startern mitfahren kann. Da haben ihn zwei, nennen wir es dumme Berührungen, vom Finale ferngehalten. Ansonsten wäre da auch, denke ich, eine vordere Platzierung drin gewesen.“

Verfasst von Uta Büttner

Erschienen in Wassersport am 13. Juni 2021

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