Volleyball

Maren Hammerschmidt: Ich kann befreiter und selbstbewusster laufen

Beste Deutsche und dann noch die WM-Norm: Maren Hammerschmidt hat beim Biathlon-Auftakt in Kontiolahti ein starkes Comeback hingelegt. Jetzt will sie daran anknüpfen und ihre Leistung weiter steigern. Schon am Donnerstag gibt's die nächste Chance dazu.

Bereits am ersten Weltcup-Wochenende des noch jungen Winters hat Maren Hammerschmidt mit ihren Ergebnissen in Sprint und Einzel die WM-Norm geknackt. Als beste Deutsche landete die Biathletin im Sprint im finnischen Kontiolahti auf dem 9. Platz. Ein Comeback, das die Sauerländerin selbst ein wenig überraschte und positiv auf das zweite Rennwochenende an gleicher Stelle blicken lässt.

Das Grinsen ging Maren Hammerschmidt am Wochenende nicht mehr aus dem Gesicht. Zwei Mal Top 15 und das WM-Ticket sorgten bei der nach den Olympischen Spielen 2018 durch einen Sprunggelenksverletzung zurückgeworfenen Biathletin für große Freude. „Es war auf jeden Fall ein großer Stein, der mir da vom Herzen gefallen ist. Wer meine vergangenen zwei Jahre verfolgt hat, hat gesehen, dass es kein leichter Weg war. Vor allem nach der Verletzung wieder zurück zu alter Form zu finden ist mir letztes Jahr einfach nicht gelungen. Da bin ich wirklich happy, dass das dieses Jahr geklappt und ich wieder zu meiner alten Stärke zurückgefunden habe“, erzählte die 31-Jährige in einem Pressengespräch des Deutschen Skiverbands.

Arbeit mit Schießtrainer führt zum Erfolg

Nach Platz 12 im Einzel gelang Hammerschmidt mit Platz 9 im Sprint der Sprung in die Top 10. Unter anderem auch dank ihrer fehlerfreien Leistung am Schießstand. Dabei ausgezahlt hat sich die seit dieser Saison laufende Zusammenarbeit der deutschen Biathletinnen mit Schießtrainer Engelbert Sklorz. „Es war auf jeden Fall eine sehr positive Veränderung. Das Schießtraining mit ihm ist immer intensiv, aber letztendlich sind es genau diese Stunden, die dann nachhaltig mitschwingen. Er ist einfach so akribisch, da muss was hängen bleiben und mir hat es sehr viel gebracht“, so Hammerschmidt.

Aber nicht nur im Schießen, auch läuferisch gehörte Maren Hammerschmidt am Wochenende zu den Besten und ist selbst ein bisschen überrascht über ihre guten Ergebnisse: „Sowas habe ich dann doch nicht erwartet. Ich habe schon in der Vorbereitung den ganzen Sommer über gemerkt, dass ich mich besser fühle und mich läuferisch in eine gute Richtung entwickelt habe und auch mit meinen Mannschaftskolleginnen mithalten kann. Ich wusste, es geht in eine gute Richtung, konnte aber trotzdem nicht wissen, was das am Anfang der Saison international wert ist. Ich war schon ein bisschen überrascht, aber sehr erleichtert, dass meine Form für das Ergebnis reicht.“

Maren Hammerschmidt glaubt an Steigerung

Auf dem erfolgreichen Saisonstart möchte sich die Zollbeamtin aber keinesfalls ausruhen und glaubt an Steigerungspotential in den nächsten Rennen: „Wir sind noch am Anfang der Saison und ich weiß, dass ich von Wettkampf zu Wettkampf komme. Je mehr Wettkämpfe ich mache, desto besser wird es. Aber für das Selbstbewusstsein ist es auf jeden Fall gut gewesen, dass ich jetzt weiß, wo ich stehe, was ich kann und das das Ganze international wert ist. Ich kann jetzt ein Stück weit befreiter und selbstbewusster laufen.“

Die nächste Chance ihre Leistung zu bestätigen, haben Hammerschmidt und ihre Teamkolleginnen bereits am Donnerstag im Sprint über die 7,5 km (16.20 Uhr). „Ich bin froh, dass es der gleiche Schießstand bleibt. Die Strecke hat noch mal die Chance, es dieses Mal besser zu machen. Am Wochenende war das sehr mies. Ich konnte gestern auf der Strecke trainieren und es gab ein bisschen Neuschnee und es sah deutlich besser aus. Ich hoffe, dass das bis zum Wochenende bleibt und wir dann bessere Verhältnisse haben“, sagte die Biathletin vom SK Winterberg vor dem zweiten Weltcup-Wochenende im finnischen Kontiolahti.

Erste Damen-Staffel der Saison

Neben Hammerschmidt sind Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Janina Hettich (SC Schönwald), Vanessa Hinz (SC Schliersee), Franziska Preuß (SC Haag) und Sophia Schneider (SV Oberteisendorf) gesetzt. Vier der Frauen werden am Samstag in der ersten Damen-Staffel des Winters (15.15 Uhr) an den Start gehen. Auch Hammerschmidt würde gerne auf einer der vier Positionen laufen: „Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen. Jetzt steht erstmal der Sprint im Fokus. Danach werden wir uns mit dem Team zusammensetzen. Staffel will ich immer laufen und das wünsche ich mir total und wäre mega happy, wenn das klappen würde.“ Fernziel für Hammerschmidt und die anderen deutschen Biathletinnen ist aber vor allem auch das zum Abschluss des Weltcups in Kontiolathi anstehende Verfolgungsrennen der besten 60 Sprint-Athletinnen (15.15 Uhr).

Jana Glose

Jana Glose

Erschienen in Biathlon am 02. Dezember 2020

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