Volleyball

ESC Planegg schießt sich mit vier Toren zum Deutschen Meistertitel

Im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Eishockey wird der ESC Planegg seiner Favoritenrolle gerecht. Gegen das Team der Eisbären Juniors Berlin gewinnen die Penguins verdient mit 4:1 und sichern sich damit den Meistertitel 2020/21.

Die leeren Zuschauerränge dienen den Damen des ESC Planegg als Aufwärmstation. Mona Pink und ihre Teamkolleginnen dehnen sich am Geländer, machen Treppenläufe und Laufschule auf den Rängen. Der Countdown für das Finale um die Meisterschaft in der Eishockey Bundesliga der Frauen läuft. Dort warten nicht wie erwartet die Top-Favoritinnen aus Ingolstadt – sondern die Eisbären Juniors Berlin. Die haben nämlich vollkommen überraschend den ERC Ingolstadt im Halbfinale geschlagen und sich damit den Platz im Finale erkämpft. Für Ingolstadt blieb nur das Spiel um Platz drei, in dem sie sich immerhin die Bronze-Medaille sicherten.

DSC_5986-1.JPG Nationalhymne beim Finalturnier in Füssen. Foto: Alwin Zwibel

Auch ins Finale gehen die Eisbärinnen als Außenseiter. Doch schon am Tag zuvor haben sie deutlich bewiesen, dass solche Annahmen im Eishockey nichts zählen. Bevor es losgeht, wird erst einmal die Nationalhymne gespielt und im sowieso schon stillen Stadion wird es beinahe lautlos. Ganz im Gegenteil zur Stimmung, die beide Teams verbreiten, schon als die Startaufstellung vorgelesen wird. Man merkt: Hier geht's gleich ordentlich zur Sache.

Planegg macht nach dem Führungstreffer richtig Druck

Tut es dann auch. Schon in den ersten Minuten gibt es Chancen auf beiden Seiten. Die Partie ist ausgeglichen. Doch dann muss Berlins Schlussfrau Carolin Walz doch hinter sich greifen. In der siebten Spielminute bringt Planeggs Janina Fuchs ihre Mannschaftskameradin Kerstin Spielberger vor dem Tor in optimale Position und passt ihr so, dass Spielberger kurzen Prozess machen kann. Aus der darauffolgenden Überzahl jedoch kann Planegg dann zwar kein weiteres Tor mitnehmen, erhöht jedoch enorm den Druck. Berlin kommt in den folgenden Minuten kaum noch aus dem eigenen Drittel.

Zwei Minuten vor Ende des Drittels hat Planegg die Chance zum Ausgleich: Penalty. Theresa Knutson läuft an – und schießt den Puck in die Fanghand von Franziska Albl. Weil Berlin auch die guten Chancen danach nicht reinmacht, geht es mit einem Rückstand für die Eisbärinnen in die erste Pause.

Berlin gelingt der Ausgleich trotz Chancen nicht

Von dort kommt Berlin wieder druckvoller zurück. Fehlpässe seitens Planegg im eigenen Drittel lassen die Eisbärinnen immer wieder gefährlich vor den Kasten von Franziska Albl kommen. Doch die hält die Null. Auch als kurz vor Ende des zweiten Drittels die Penguins in Unterzahl ranmüssen. Anders auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite: Mit einer Frau weniger baut der ESC Planegg wenige Sekunden vor Abpfiff die Führung aus. Jacyn Reeves trifft nach einem Berliner Abwehrfehler zum 2:0 für die Favoritinnen.

Im dritten Drittel wird es damit noch schwerer für das junge Team aus Berlin. Erst recht, als Planegg direkt nach Wiederanpfiff die Führung ausbaut. Justine Reyer kämpft sich durch zum Kasten von Carloin Walz und versenkt den Puck im Netz. Kann Berlin nochmal rankommen? Es sieht nicht danach aus. Zwar kommt das Team um Kapitänin Anna-Maria Nickisch noch einige Male vor das gegnerische Tor. Aber gefährlich wird es für Planegg nicht. Bis die Penguins in Unterzahl geraten. Nach einigen Anläufen findet der Puck von Lucia Geelhaar in der 52. Minute schließlich doch den Weg ins Tor. Damit kein Shutout für Franziska Albl.

Die Führung bringt Planegg dann aber ungefährdet über die Zeit. Berlin kämpft zwar – Planegg aber auch. Und mit dem vierten Treffer nur fünf Sekunden vor Ende der Partie macht den Deutsche Meistertitel schließlich perfekt.

Erschienen in Eishockey am 14. März 2021

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