Volleyball

Beachvolleyball-Duo Borger/Sude sagt Start in Cancun ab

Das Beachvolleyball-Nationalteam Karla Borger/Julia Sude beendet die Hängepartie des Weltverbandes FIVB und sagt den geplanten Start beim ersten Vier-Sterne-Turnier im Endspurt der Olympia-Qualifikation ab.

Die Deutschen Beachvolleyball-Meisterinnen Karla Borger und Julia Sude sind Anfang der Woche gerade noch vor dem US-Einreiseverbot für Europäer ins Trainingslager südlich von Los Angeles geflogen, um sich dort gemeinsam mit ihrem Sportlichen Leiter Dr. Burkhard Sude in aller Ruhe auf den ersten Turnierstart des Jahres vorzubereiten.

Währenddessen begann die heiße Phase der vergangenen beiden Tage, in der die Verbände jeglicher Sportart jede Veranstaltung aufgrund der Ansteckungsgefahr durch den neuartigen Coronavirus abgesagt haben. Doch im Falle des Vier-Sterne-Turniers in Cancun, das vom 24. bis zum 29. März im Kalender notiert ist, verwies der Weltverband FIVB einsilbig auf die lokalen Veranstalter. Selbst intensive Nachfragen, auch durch die Vereinigung der Beachvolleyball-Trainer, ergab keine verlässliche Auskunft.

Kritik am Handeln des Weltverbands FIVB

„Das ist schon merkwürdig, wie der Weltverband am Freitag noch aufgrund der Coronavirus-Situation weltweit, die Nations League im Hallenvolleyball auf den Zeitraum nach den Olympischen Spielen verschiebt, und die Beachvolleyball-Events außen vor lässt“, sagt Dr. Burkhard Sude verwundert. „Gleichzeitig gibt es für Cancun bereits reihenweise Absagen von Nationen, die ihre Athleten gar nicht erst ausreisen lassen. So würde doch das Turnier zu einer Wettbewerbsverzerrung führen.“

Nachdem der Weltverband nicht handelt, handelt eben das Deutsche Meister-Duo und sagt nun eigenmächtig: No gracias – Nein, Danke. Für Karla Borger und Julia Sude wäre ein Start in Mexiko aus momentaner Sicht unverantwortlich, auch wenn das Gebiet um Cancun derzeit noch nicht zu einem Krisengebiet gehört. „Rein theoretisch könnten wir ja den Virus mitbringen und dort jemand anstecken“, findet Karla Borger.

Borger/Sude sollen USA verlassen

Wie es im Rahmen der Olympia-Qualifikation weiter geht, ist den Athleten derzeit völlig unklar. Noch an diesem Wochenende werden die beiden wieder zurück nach Stuttgart fliegen. „Wir könnten zwar hier bleiben und in aller Ruhe trainieren, aber im Großraum Los Angeles entwickelt es sich ähnlich wie in Stuttgart. Die Schulen sollen geschlossen werden und auch die Hamsterkäufe in den Supermärkten bemerken wir schon“, berichtet Julia Sude. Zudem hat der Deutsche Volleyball-Verband die Nationalspielerinnen aufgefordert, die USA zu verlassen und wieder nach Deutschland zurück zu kehren.

Wie sie dort allerdings weiterhin für ihr großes Ziel Tokio 2020 trainieren können, bleibt offen. Die Stadt Stuttgart hat am Samstagnachmittag Training in Fitnessstudios und den Sportbetrieb in Turn- und Sporthallen untersagt.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Coronavirus, Volleyball am 15. März 2020

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