Triathlon

Auf dem Weg nach Tokio: Triathletin Laura Lindemann träumt trotz Corona-Infektion von Olympia-Medaille

SID
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Jenni Lügger

10. Mai 2021

SerieTriathletin Laura Lindemann verfolgt unbeirrt ihren Traum einer olympischen Medaille. Auch von einer Corona-Infektion lässt sie sich nicht aufhalten. In einer Serie mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) begleiten wir Deutschlands Sportlerinnen auf dem Weg nach Tokio.

Laura Lindemann lässt sich nicht beirren. Selbst ihre Corona-Infektion knapp vier Monate vor den Olympischen Spielen warf sie nicht aus der Bahn. "Das Ziel für Tokio hat sich nicht verändert. Ich will nach wie vor eine Medaille. Das ist mein Traum, dafür tue ich immer noch alles", sagte die Triathletin dem SID.

Knapp sechs Wochen liegt ihre Infektion zurück, seit etwa einem Monat ist die 24-Jährige wieder im Training. "Es war zum Glück ein milder Verlauf. Aber ich war zwei Wochen raus aus dem Training und konnte wirklich gar nichts machen. Das merke ich mittlerweile schon", sagte Lindemann. Sie wisse, dass ihr Medaillen-Vorhaben durch die Erkrankung zumindest "erschwert" wurde. Zwei Wochen Stillstand können im Leistungssport schließlich entscheidend sein. 

Die WM-Dritte von 2020 konzentriert sich aber lieber auf das Positive: "Immerhin habe ich jetzt den Vorteil, dass ich nachgewiesene Antikörper im Blut habe", sagte sie lächelnd. Über die Sportfördergruppe der Landespolizei Brandenburg ist Lindemann zudem schon einmal geimpft, da sei sie "privilegiert".

Lindemann studiert bei der Polizei

Lindemann befindet sich bei der Polizei derzeit im Studium, dessen Zeitplan sich durch die Verschiebung der Spiele ebenfalls geändert hat. "Es zieht sich alles ein bisschen, aber ich fühle mich gut unterstützt", sagte Lindemann. Ohne die Pandemie würde sie sich jetzt im Praktikum befinden, das muss nun bis nach den Spielen warten. "Darauf freue ich mich aber auch schon, den Polizeialltag mal hautnah zu erleben", sagte sie.

Zwar wolle die Weltranglistensiebte mit dem Triathlon natürlich noch ein paar Jahre weitermachen, die Karriere nach der Karriere steht aber schon fest. Zumindest in Teilen. Bei der Polizei soll es auf jeden Fall weitergehen, einen konkreten Bereich habe sie aber noch nicht Blick. Da die Polizei-Kommissarsanwärterin aber zwei Hunde besitzt, sei die Hundestaffel "etwas interessantes für mich", erzählt Lindemann.

Doch das alles muss warten. Nach einer "guten Hausarbeit" zuletzt ("Macht mich stolz und motiviert mich") gilt die volle Konzentration den Spielen in Japan (23. Juli bis 8. August). "Aus Sportler-Sicht bin ich froh, dass die Spiele stattfinden", sagte Lindemann, selbst ohne Zuschauer: 

Klar wäre es schöner, wenn uns Fans zujubeln würden. Aber die Spiele sind die Spiele, das ist immer etwas Besonderes.

Die Kurzstreckenspezialistin ist aktuell über jeden Wettkampf froh, der in Pandemiezeiten stattfinden kann. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Samstag (15. Mai) beim Rennen der World Triathlon Championship Series (WTS) in Yokohama/Japan. Der Wettkampf dient Lindemann als Standortbestimmung, für sich selbst und die Konkurrenz. Zwar habe Lindemann kein konkretes Ziel für das Rennen, "ich werde aber natürlich mein Bestes geben." Ohne sich dabei von etwas beirren zu lassen.


Serie "Auf dem Weg nach Tokio"

Gemeinsam mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) realisieren wir derzeit eine Serie über Spitzensportlerinnen auf dem Weg nach Tokio. Neben Text und Video produziert meinsportpodcast.de dazu auch eine Podcast-Reihe, die unter dem Namen „Sportfrauen auf dem Weg nach Tokio“ auf der Plattform zu finden ist.

Erschienen in Triathlon am 10. Mai 2021

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