Tennis

Die Stimmen zur verpassen Olympia-Quali der DEB-Frauen: ,Das tut verdammt weh'

Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft der Frauen hat zwar mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen Dänemark gewonnen – doch für das Olympia-Ticket hat das nicht gereicht. Die Stimmen zum Spiel und der verpassten Qualifikation.

Das deutsche Nationalteam der Eishockey-Frauen hat die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2022 in Peking trotz eines 3:2-Siegs nach Penaltyschießen gegen Dänemark verpasst. Die Däninnen hingegen fahren als Turniersieger mit sieben Punkten nun nach China.

Bundestrainer Thomas Schädler: 

„Wir haben es heute versäumt im 2. Drittel die Führung auszubauen… Wir haben nach dem Ausgleich noch alles versucht, aber es hat heute einfach nicht gereicht… Wir haben heute die beste Leistung gebracht, aber der Start ins Turnier war nicht gut. Wir waren nicht konstant über 3 Spiele. Jeder wollte nach Peking, aber deswegen können wir jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Es muss weitergehen. Wir müssen gucken, dass wir das Fraueneishockey weiter nach vorne bringen. Nächste Saison ist sehr wichtig mit 2 Weltmeisterschaften und da müssen wir uns vorbereiten.“

Kapitänin Julia Zorn: 

„Im Endeffekt ist uns ein bisschen die Chancenverwertung zum Verhängnis geworden. Irgendwo hat uns vielleicht auch das nötige Glück noch verlassen. Dass das heute nicht leicht werden wird, war uns von vornherein klar. Unser 1. Ziel war es, einfach auf Sieg zu spielen und alles andere hätte von alleine kommen können. Hat heute dann aber nicht gereicht… Wir waren bis zum Schluss fest entschlossen, dieses Spiel zu gewinnen und unseren Traum weiterleben zu lassen.

Das tut weh. Das tut verdammt weh. Wir wussten von Anfang an, was hier auf dem Spiel steht. Gerade wir älteren Spielerinnen wollten den Jüngeren einen guten Stand hinterlassen und jetzt wird man sehen, woran es liegt. Aber ich glaube nicht, dass der Verband uns da jetzt komplett fallen lässt und es keine Zukunft für das Fraueneishockey gibt… Aber dass das für den 1. Moment brutal wehtut, ist keine Frage.“

MagentaSport-Expertin Ronja Jenike:

„Die Quali wäre natürlich besser gewesen. Aber ich glaube, dass der DEB sich da sehr gut und sehr breit aufgestellt hat, dass hoffentlich die Fördermaßnahmen, die in den letzten Jahren ergriffen wurden, nicht abgestellt werden. Dass das vielleicht zumindest auf einem ähnlichen Level gehalten werden kann, damit man trotzdem weiter daran arbeiten kann… Natürlich ist es traurig. Da führt kein Weg dran vorbei. Es ist deprimierend für die Sportlerinnen. Aber es war eine schwere Aufgabe und du hast dich hier sehr gut verkauft.“

Anne Bartsch: 

"Ich glaube, wir waren von Anfang an bereit alles zu geben. Natürlich war das Spiel mal auf der Seite von Dänemark, mal auf der von uns. Aber wir haben uns nie aufgegeben, gekämpft und alles reingehauen, was wir konnten.”

Yvonne Rothemund: 

"Natürlich sind wir jetzt alle enttäuscht und müssen uns erstmal sammeln. Das Schöne am Mannschaftssport ist, dass wir da alle zusammen in einem Boot sitzen. Wir werden uns gegenseitig aufbauen, neue Kräfte mobilisieren und unseren Fokus neu ausrichten.”

DEB-Präsident Franz Reindl: 

„Es liegt ein langer, harter Weg hinter unserer Frauen-Nationalmannschaft. Trotz eines immens großen Einsatzes konnte sich die Mannschaft ihren großen Olympia-Traum leider nicht erfüllen. Am Ende hat es sehr knapp nicht für die Olympia-Qualifikation gereicht. Jetzt gilt es, in die Zukunft zu schauen und gemeinsam alles für den Frauen-Eishockeysport zu geben.“

DEB-Sportdirektor Christian Künast:

„Wir wussten um die Schwierigkeit der Aufgabe und gratulieren selbstverständlich den Däninnen zur Olympia-Teilnahme. Nach der Auftaktniederlage hat sich unsere Mannschaft nicht unterkriegen lassen und alles versucht, doch noch den großen Traum wahr werden zu lassen. Dennoch geht die Entwicklung der Frauen-Nationalmannschaft in die richtige Richtung und das Ergebnis der Tage aus Füssen motiviert uns, uns weiter in allen Bereichen zu verbessern.“

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey, Winterspiele 2022 am 15. November 2021

Weitere Artikel

  •  © Alwin Zwibel

    Erster Meistertitel für ERC Ingolstadt: ,Einfach eine geile Mannschaft'

    Im Kampf um den Deutschen Meistertitel der Eishockey Bundesliga hat der ERC Ingolstadt die entscheidenden beiden Spiele für sich entscheiden können und sich den Traum vom ersten Titel – und das sogar vor heimischer Kulisse – erfüllt.

    22. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt sehen sich zu Spiel drei und vier im Finale. © Alwin Zwibel

    Entscheidung um Deutsche Meisterschaft könnte am Wochenende fallen

    Am Samstag (17:15 Uhr) kommt es am Memminger Hühnerberg gegen den ERC Ingolstadt zu Spiel drei im diesjährigen Playoffs-Finale. Einen Tag später (14:45 Uhr) findet das Rückspiel in der Ingolstädter Saturn Arena statt. Gewinnt ein Team beide Spiele, stehen die neuen Deutschen Meisterinnen fest. Wenn nicht, kommt es am Sonntag, 26.3., zum finalen Spiel in Memmingen.

    18. Mär, 2022

  • Sky-Sportchef Charly Classen will verstärkt Frauensport zeigen. © Sky

    Sky-Sportchef Classen: ,Anteil von Frauensport mehr als verdoppeln'

    Sky will künftig im Sportprogramm mehr Frauensport zeigen – sowohl mit Hintergrundgeschichten als auch Live-Berichten. Wie es zu diesem Schritt kommt und welche Sportarten dabei im Fokus stehen, erklärt Sky-Sportchef Charly Classen im Interview.

    Verfasst von Nina Probst

    08. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt begegnen sich auf Augenhöhe. © Alwin Zwibel

    Finalserie startet: Ingolstadt und Memmingen spielen um die Eishockey-Meisterschaft

    Nach spannenden und knappen Spielen im Halbfinale geht es für den ERC Ingolstadt und den ECDC Memmingen nun ins Finale. Im Best-of-5-Modus spielen die beiden bayerischen Teams um die Meisterschaft – für Memmingen könnte es der vierte, für Ingolstadt der erste Titel werden.

    Verfasst von Nina Probst

    11. Mär, 2022

  • Im Playoffs-Halbfinale trifft Memmingen auf Mannheim. © Marcel Tschamke Fotografie

    Playoffs in der DFEL: Das sind die Meisterschafts-Kandidatinnen 2022

    Die Bundesliga der Frauen geht ab Samstag in die heiße Phase: Die vier besten Teams der Hauptrunde starten in die Playoffs, die erstmals im Best-of-Five-Modus stattfinden. Neben den drei bayerischen Teams haben sich in dieser Saison auch die Mad Dogs Mannheim souverän einen Platz in den Playoffs erarbeitet.

    Verfasst von Nina Probst

    22. Feb, 2022

  • Nina Probst beim Spiel der Mad Dogs Mannheim gegen den ERC Ingolstadt. © Marcel Tschamke

    Wenig Wertschätzung, dafür viele Hindernisse für Eishockey-Bundesliga – Ein Kommentar

    Unsere Reporterin Nina Probst war am Wochenende zu Gast in Mannheim beim Spiel der Mad Dogs gegen den ERC Ingolstadt. Im Kommentar beschreibt sie, wie sie das hochklassige Spiel erlebt hat und blickt dabei über die Bande hinaus.

    Verfasst von Nina Probst

    18. Jan, 2022

  •  ©

    Eisbärinnen-Spiele erneut abgesagt – Mannheim empfängt Ingolstadt

    Auch in der Eishockey Bundesliga der Frauen werden aufgrund von Corona weiterhin Spiele verschoben. Während also Berlin und Memmingen pausieren, treffen im Kellerduell Köln und Bergkamen aufeinander und im Kampf um die Playoffs empfängt Mannheim den ERC Ingolstadt.

    14. Jan, 2022