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Wie ein Fan für den Damen Basketball wortwörtlich die Werbetrommeln rührt

ExklusivEr reist hunderte Kilometer für Spiele im Damen Basketball: Berno Herzog ist ein großer Fan. Mit dabei hat er seine Trommeln, die er für mehr Aufmerksamkeit für den Sport und die Spielerinnen einsetzt.

Drei große Trommeln, alle selbst gebaut, stehen am Eingang der Herrmann-Keßler-Halle in Nördlingen. Es ist Pokalfinaltag bei den XCYDE Angels und natürlich sind auch die Rutronik Stars Keltern am Start. Und wo sie sind, ist auch ihr wohl größter Fan nicht weit: Seit Jahren begleitet Berno Herzog das Team zu Spielen – und da dürfen die Trommeln nicht fehlen. Berno holt noch die letzten Fan-Utensilien aus dem Auto, bevor er sich daran macht, in der Halle seinen Platz aufzubauen. Kaum einer schaut überrascht, man kennt ihn in der Szene schon gut.

Vom "normalen" Zuschauer zum richtigen Fan

Angefangen hat alles in den frühen 1990ern, als Berno zum ersten Mal die DJK Wildcats Aschaffenburg angefeuert hat. „Ich kannte die Sportart bis dahin nur aus dem Fernsehen aus Amerika“, erinnert er sich. Von der Atmosphäre in der Halle, dem schnellen Spiel und dem persönlichen Kontakt untereinander war Berno gleich fasziniert. Vom „normalen“ Zuschauer hat er sich dann später zum richtigen Fan entwickelt. Gemeinsam mit einem Kollegen wurde getrommelt und angefeuert, um die Spielerinnen zu unterstützen.

Bei den Spielen kommen leider weniger Zuschauer, ich will etwas für diesen tollen Sport tun.

Heute unterstützt Berno Teams in beinahe allen Frauenligen sowie die Nationalteams – die U14-Mädchen bei der Deutschen Meisterschaft 2018, das Nationalteam im Rollstuhlbasketball bei der WM in Hamburg 2018, die Deutschen A-Damen bei vielen Länderspielen, die Rhein-Main Baskets in der 2. DBBL und die BG Main-Elsava in der Regionalliga. Und natürlich die Rutronik Stars in der 1. Liga. Für alle trommelt Berno in seiner Freizeit. „Mir macht das großen Spaß und die Mädels freuen sich. Bei den Spielen kommen leider weniger Zuschauer, ich will etwas für diesen tollen Sport tun.“ Beim Final4 in Nördlingen hatte Berno dann auch allen Grund zum Trommeln. Seine „Sterne“ holten sich gegen den TSV Wasserburg den Pokal.

Small Talk mit Dirk Nowitzkis Schwester Silke

In all den Jahren hat Berno durch seine Trommeln viel erlebt. Er erinnert sich zum Beispiel sehr gerne an die Bayerische Meisterschaft der U12 im Jahr 2018. Dort traf er Silke Mayer, die große Schwester von Dirk Nowitzki. „Wir haben uns unterhalten und sie hat sich sehr gefreut, dass ich dort getrommelt habe“, erzählt Berno. Dann gab es auch noch ein Autogramm der ehemaligen Bundesligaspielerin – natürlich auf eine der Trommeln.

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An seine Trommeln macht Berno auch gerne Plakate, mit denen er für den Damen Basketball und andere Organisationen im wahrsten Sinne des Wortes die Werbetrommel rührt. So zum Beispiel für den Podcast Team Lisa von Lisa Ramuschkat und auch ein Poster der Sportfrauen zieren die mehr als ein Meter hohen Trommeln. Aktuell ruhen die Fanutensilien, schließlich sind aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer erlaubt. „Ich versuche die Spielerinnen in allen Zeiten zu unterstützen, gerade jetzt“, sagt Berno. Zuhause sitzt er vor dem Livestream und drückt die Daumen. Auch wenn das natürlich nicht dasselbe ist. An manchen Wochenenden war Berno schon in ganz Deutschland und auch im nahen Ausland unterwegs. Beim Pokalfinale, 210 Kilometer hin, und dieselbe Strecke wieder zurück und das an zwei Tagen. Alles für den Damen Basketball.

Erschienen in Basketball am 22. November 2020

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