Handball

Zehn Erstligisten und fünf Teams der zweiten Liga erreichen Pokal-Achtelfinale

Gleich vier Erstligisten mussten in der 2. Runde des DHB-Pokals die Segel streichen. Neben der TuS Metzingen und dem SV Union Halle-Neustadt, die gegen Ligakonkurrenten das Nachsehen hatten, ist auch für den BSV Sachsen Zwickau und Bayer Leverkusen der Traum vom OLYMP Final4 frühzeitig ausgeträumt.

Titelverteidiger SG BBM Bietigheim konnte aufgrund einer starken ersten Halbzeit die TuS Metzingen mit 32:24 (17:11) besiegen. "Mein Team zeigte heute wieder eine konzentrierte Leistung", sagte BBM-Chefcoach Markus Gaugisch und auch Metzingens Trainerin Edina Rott wollte kein Trübsal blasen. "Trotz der Niederlage bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft in der Abwehr und im Angriff. Insgesamt können wir trotz des Ausscheidens positiv auf dieses Spiel aufbauen", bilanzierte Rott. In einem weiteren Erstligaduell hatte der Thüringer HC sich mit 28:18 (16:11) klar beim SV Union Halle-Neustadt durchgesetzt. "Es war in erster Linie eine Teamleistung in der Abwehr und eine sehr gute Leistung von unserer Torhüterin, die wirklich das Gehäuse zugemacht hat", sagte THC-Chefcoach Herbert Müller und Wildcats-Trainerin Katrin Welter betont: 

Uns fehlt ein wenig die Überzeugung, dass wir auch größere Mannschaften schlagen können.

Mit einem Paukenschlag am Sonntagnachmittag wartete Zweitligist VfL Waiblingen gegen TSV Bayer 04 Leverkusen auf. "Wir haben bereits in der Startphase unzählige Chancen ausgelassen, sodass Waiblingen dann Oberwasser bekam. Mit der von mir geforderte Emotionalität der Mannschaft war ich genau so wenig einverstanden, wie mit dem Abwehr-Torwart-Paket. 31 Gegentore sind deutlich zu viel", bemängelte Elfentrainer Martin Schwarzwald nach dem 28:31. Entsprechend zufrieden war Tigers-Coach Thomas Zeitz: "Jede in diesem Team hat heute Abend ihren Job hervorragend gemacht und ihren Anteil zum Sieg beigetragen."

Drittligist besiegt BSV Sachsen Zwickau

Mit einem Pokalcoup konnte auch der Drittligist HC Rödertal aufwarten. Da die Ligazugehörigkeit der Vorsaison zählte, mussten die Bienen im Derby gegen Erstligist BSV Sachsen Zwickau sogar auswärts antreten. Dennoch gelang dem letztjährigen Zweitligisten ein klares 31:23 (11:12). "Wir kamen mit neun Feldspielerinnen und 2 Torhüterinnen hier her und gewinnen. Diese Energieleistung macht mich sprachlos", sagte HCR-Trainerin Maike Daniels. "Wir haben auswärts gegen einen Erstligisten nur 23 Tore kassiert - unsere Abwehr war überragend. Die Mannschaft hat heute gezeigt, was sie spielen kann."

Torhungrig präsentierte sich Meister Borussia Dortmund, der als einziger Klub gegen den Fünftligisten TH Eilbeck sogar die Marke von 60 Toren knacken konnte. BVB-Chefcoach André Fuhr zollte den Norddeutschen trotz des riesigen Leistungsunterschiedes beim 60:13 (29:9) ausdrücklich seinen Respekt: "Sie haben sich nie aufgeben, sind jedem Gegenstoß hinterhergelaufen und hatten eine gute Torfrau", sagte Fuhr, der angesichts der eigenen Personalprobleme betonte: "Nach den zahlreichen Ausfällen in den vergangenen Wochen gab es im Pokal glücklicherweise keine neuen Verletzungen zu beklagen. Alle sind gesund geblieben."

Torlaune bei den Erstliga-Teams

Auch die Sport-Union Neckarsulm (51:17), HL Buchholz 08-Rosengarten (47:12) und TSV Nord Harrislee (43:16) waren gegen unterklassige Kontrahenten in Torlaune. "Meine Mannschaft hat die Aufgabe verstanden und Hierarchie gezeigt. Egal, wer der Gegner ist, sie geben 100 Prozent", bilanzierte SUN-Trainerin Tanja Logvin. Neben Waiblingen konnte auch die HSG Bensheim/Auerbach beim 24:21 über den letztjährigen Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen nur einen knappen Sieg feiern. Auch in den Zweitligaduell zwischen SG H2Ku Herrenberg und den Kurpfalz Bären (29:32) sowie HSV Solingen-Gräfrath 76 und dem 1. FSV Mainz 05 (29:25) war kein großer Leistungsunterschied zu erkennen. "Es war das erwartet schwierige Spiel nach der englischen Woche. Herrenberg zeigte sich stark verbessert und hat uns alles abverlangt", sagte Bären-Trainerin Franziska Steil.

Insgesamt haben zehn Erstligisten und fünf Zweitligisten das Achtelfinale erreicht. Auch bei Drittligist HC Rödertal zählt offiziell die Zweitligasaison in der vergangenen Saison. Die Auslosung der Achtelfinal-Paarungen findet im Anschluss an die Bundesliga-Partie der Sport-Union Neckarsulm gegen die HSG Blomberg-Lippe am 13. Oktober 2021 statt. Anpfiff der Begegnung ist um 19.30 Uhr. Übertragen wird das Spiel sowie die Auslosung über Sportdeutschland.TV. Losfee wird Schwimmer Henning Mühlleitner sein, Viertplatzierter über 400 Meter Freistil bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Verfasst von DHB

Erschienen in Handball am 06. Oktober 2021

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