Handball

HSG Blomberg-Lippe stürmt auf Rang zwei der HBF

In der Handball Bundesliga landete Borussia Dortmund bereits unter der Woche gegen den VfL Oldenburg einen Kantersieg, die Verfolger SG BBM Bietigheim und Thüringer HC trennten sich mit einem Remis. Dagegen scheiterten die Spitzenteams international. Die HSG Blomberg-Lippe zog dagegen auf Rang zwei vor.

Vor der derzeit erlaubten Maximalzahl von 300 Zuschauern hatte die HSG Blomberg-Lippe nach dem 26:22 zum Auftakt einige Probleme mit den Gästen aus Ketsch, bis zum 7:8 liefen die Gastgerberinnen einem Rückstand hinterher. Mit einer Vierer-Serie bekam Blomberg das Heft dann aber in die Hand und zog über das 11:8 auf zur Pause 15:10 davon. Ein Doppelschlag sorgte nach Wiederbeginn bei den Kurpfalz Bären noch einmal für etwas Hoffnung, doch Blomberg zog in der Folge vorentscheidend auf 24:15 davon und steuerte zu einem am Ende ungefährdeten 32:21-Erfolg. Beste Torschützin bei der HSG war Nele Franz mit 11/3 Treffern, für die Gäste erzielte Lara Eckhardt sieben Tore.

"Auch wenn das Ergebnis ok ist, hatten wir gerade in der ersten Halbzeit Phasen, wo wir uns nicht an Absprachen gehalten haben, wo wir Dinge die wir uns vorgenommen haben schlecht umsetzen. Solche Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels muss ich meinem jungen, neu formierten Team jedoch in dieser Phase noch zugestehen", so Blombergs Trainer Steffen Birkner und betonte: "Unsere Youngster Nele Franz, Marie Michalczik und Ann Kynast haben das heute sehr gut gemacht. Ich hoffe, dass sie weiterhin so mutig auftreten."

Halle-Neustadt erkämpft sich Heimsieg gegen Buxtehude

Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt haben eine glanzvolle Heimpremiere in der ersten Bundesliga gefeiert. Der Aufsteiger bezwang am Samstag den Buxtehuder SV mit 25:23 (12:13) und hatte diesen Erfolg in erster Linie der überragenden Torfrau Anica Gudelj zu verdanken, die 17 gegnerische Würfe parierte. Die Gastgeberinnen standen in der Anfangsphase völlig neben sich. Buxtehude zog über 4:0 (5.) auf 8:3 (14.) davon. Doch bis zur Halbzeit verkürzte Halle dank einer aggressiven Deckung den Rückstand auf einen Treffer und zog fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 15:13 davon. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für Halle. Torfrau Katharina Filter und Annika Lott (9) überzeugten bei Buxtehude. Die meisten Tore für den Neuling erzielte Danique Boonkamp (7/4). "Das war ein richtig schlechtes Spiel von uns und in vielen Bereichen mangelhaft. Wenn Kathi nicht überragend hält, fällt die Niederlage deutlicher aus. Wir haben nach dem 8:3 den Faden verloren", so Buxtehudes Trainer Dirk Leun, der vor allem mit der eigenen Leistung seiner Mannschaft haderte: "30 Fehlwürfe reichen normalerweise für drei Spiele. Uns hat die Spannung gefehlt, die Dinger reinzumachen."

Neckarsulm triumphiert im Derby gegen Göppingen

Über die ersten Punkte der Saison konnte sich auch die Neckarsulmer Sport-Union freuen, die vor den erlaubten 272 Zuschauern das Derby gegen Frisch Auf Göppingen gegen Mitte des ersten Abschnitts in den Griff bekam und sich über ein 8:5 auf 15:7 absetzte - auch dank 10/5 Treffer von Joanna Rode. Bis zur Pause waren die Gäste, bei denen Anja Brugger acht Treffer erzielte, beim 16:11 zwar wieder auf fünf Tore herangekommen, doch näher ließ Neckarsulm die FA-Frauen auch im zweiten Abschnitt nicht kommen: Mit dem 28:22 war die Entscheidung gefallen, am Ende hieß es 28:24.

"Ich bin mit der Leistung heute sehr glücklich und meine Mädels haben nahezu alles so umgesetzt, wie wir es besprochen und ich es auch verlangt habe. Wir haben in den meisten Phasen tollen Handball gespielt und uns somit verdient den Sieg geholt", erklärt die glückliche NSU-Trainerin Tanja Logvin nach Spielende. Göppingens Coach Aleksandar Knezevic analysierte: "Unsere erste Hälfte war zu schwach. Nach dem Wechsel haben wir uns etwas stabilisiert, aber der Rückstand war eine zu hohe Bürde. Wir müssen konstanter in unserer Leistung werden und diese nicht nur periodisch abrufen."

Bad Wildungen Vipers siegen, Mainz macht Fortschritte

Die Vipers aus Bad Wildungen hatten am ersten Spieltag ebenfalls eine Niederlage hinnehmen müssen, doch vor heimischer Kulisse gelangen gegen Mainz die ersten Punkte. In einer umkämpften Partie übernahmen die Gastgeberinnen in der Mitte des ersten Abschnitts die Führung und gingen mit einem 11:8 in die Kabinen. Nach Wiederbeginn wuchs der Abstand mit einer Dreier-Serie auf 14:10 an, die Vipers hatten nun das Kommando übernommen: 16:11, 18:12, 23:15 - die Führung wuchs in der Folge. Mainz gab sich nicht auf, kam aber nicht mehr zurück in die Partie. Die Gastgeberinnen konnten so mit den erlaubten 120 Zuschauern einen 27:22-Erfolg feiern.

"Ich bin sehr glücklich über die zwei Punkte, aber insgesamt nicht zufrieden", erklärte Vipers-Trainerin Tessa Bremmer. Dass seine Mainzer Mannschaft trotz des Rückstands im zweiten Abschnitt weiter gekämpft hat, merkte 05-Trainer Florian Bauer positiv an: "Heute war eine ordentliche Steigerung erkennbar. Wenn wir in den nächsten Wochen kontinuierlich mit allen Neuzugängen trainieren können, werden wir auch weitere Schritte nach vorne machen."

Flames wahren weiße Weste, Handball-Luchse überzeugen kämpferisch

Die Flames der HSG Bensheim-Auerbach waren mit einem deutlichen Erfolg in Mainz in die Saison gestartet und sind auch nach dem ersten Heimspiel weiterhin ungeschlagen - allerdings war das 27:25 gegen die Luchse aus Buchholz-Rosengarten wesentlich umkämpfter. Der zweite Sieg lässt die Flames aber zumindest über Nacht auf dem zweiten Tabellenplatz rangieren. Vor 137 Zuschauern beeindruckten die Gastgeberinnen dabei mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, insgesamt zehn Spielerinnen trugen sich in die Torschützinnenliste ein. Die Luchse zeigten sich aber wenig beeindruckt, die Gäste legten Mitte des ersten Abschnitts mehrfach vor - in die Kabinen ging es aber mit einem 14:12 für die Flames.

Im zweiten Abschnitt konnte sich die HSG Bensheim-Auerbach beim 20:16 auf vier Tore absetzen, doch die Norddeutschen ließen sich - angeführt vom für 21 Tore verantwortlichen Trio Marleen Kadenbach, Julia Herbst und Sarah Lamp - nicht abschütteln. Die Mannschaft von Heike Ahlgrimm hatte allerdings immer die passenden Antworten parat - so auch auf den Anschlusstreffer in der letzten Minute: Isabell Hurst beseitigte mit dem Treffer zum 27:25 die letzten Zweifel am zweiten Sieg der Saison. "Mit der kämpferischen Einstellung bin ich zufrieden. Das Team hat sich nicht aufgegeben, obwohl wir zwischenzeitlich mit vier Toren in Rückstand waren", erklärte Dubravko Prelcec, der Trainer der HL Buchholz 08-Rosengarten und Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm ergänzte: "Es war so ein typisches erstes Spiel von uns zu Hause. Wir haben im Angriff überhaupt nicht ins Spiel gefunden, wir haben Standhandball gespielt, wir waren nicht mutig genug, wir sind nicht zum Tor gegangen und es hat bei uns vorne heute eindeutig nicht so gelappt, wie wir uns das vorgestellt haben."

Kein Sieger im Duell der Ex-Meister

Die 460 Zuschauer, die trotz der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Spitzenpartie zwischen der SG BBM BIetigheim und dem Thüringer HC verfolgen konnten, sahen von der ersten Minute an einen packenden Schlagabtausch. Bietigheim legte zwar ein 2:0 vor, sah sich beim 5:6 aber mit einem Rückstand konfrontiert. Mit einer Dreier-Serie holten sich die Gastgeberinnen die Führung beim 11:10 aber zurück und setzten sich bis zur Pause auf 17:14 ab. Mit dem ersten Treffer des zweiten Abschnitts stellte Julia Maidhof sogar auf 18:14, doch der Thüringer HC hatte bereits beim 18:17 wieder den Anschluss hergestellt. Kopf an Kopf ging es in Richtung der spannenden Schlussphase. Aus einem 28:27 für Bietigheim wurde ein 28:29, doch Antje Lauenroth glich zu Beginn der letzten Minute zum 29:29 und damit zum Endstand aus. "Der Thüringer HC feiert damit einen aus seiner Sicht überraschenden Punktgewinn", berichtet der Pressedienst der Gäste. "Der THC hat sehr abgezockt gespielt, zudem bekamen wir Marketa Jerabkova nicht in den Griff. Wir leisteten uns zu viele Fehler im eigenen Spiel. So kann man dieses Match nicht gewinnen", so BBM-Coach Markus Gaugisch nach der Partie.

Dortmund dominiert Heimspiel gegen Oldenburg

Mit einem 26:25 hatte der VfL Oldenburg am ersten Spieltag die TuS Metzingen überrascht, Borussia Dortmund war entsprechend gewarnt. Und zumindest in der Deckung war das Team von BVB-Coach André Fuhr auch von der ersten Minute an hellwach, die Angriffsmaschinerie benötigte einige Minuten - dann aber lief auch sie auf vollen Touren. Beim 15:5 war so bereits vor der Pause der erste zweistellige Abstand erreicht und die Vorentscheidung gefallen - auch wenn Oldenburg danach noch mit zwei Treffern zum 15:7-Pausenstand verkürzte. Beim 18:8 war wenige Minuten nach Wiederbeginn die Zehn-Tore-Differenz erneut erreicht und die Gastgeberinnen hielten vor 200 Zuschauern das Tempo weiterhin hoch - Oldenburg hatte dem wenig entgegenzusetzen. Zumal Dortmund auch in der Breite überzeugte: Zwölf verschiedene Dortmunderinnen fanden sich beim 35:17-Endstand in der Torschützenliste. Nach dem 34:21 in Buchholz der zweite Kantersieg für das BVB-Team.

Dortmund und Bietigheim in der EHF Champions League

Die deutschen Spitzenvereine sind mit Niederlagen gegen die Konkurrenz aus Dänemark gestartet. "Esbjerg hat über die gesamte Spieldauer viel Druck aufgebaut, jeden Fehler streng bestraft und gezeigt, dass sie eines der besten europäischen Teams sind. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, nun gilt die volle Konzentration auf die wichtige Bundesligapartie gegen die gut aufgelegte HSG Blomberg-Lippe", so Bietigheims Cheftrainer Markus Gaugisch nach dem 26:33 (12:19) gegen den dänischen Meister Team Esbjerg.

Auch Borussia Dortmund musste sich bei Odense Haandbold mit 27:32 (13:13) geschlagen geben. "In der Pause waren wir sehr optimistisch, haben uns auch mehr ausgerechnet", so BVB-Coach André Fuhr, dessen Team kurz vor dem Seitenwechsel mit zwei Paraden von Isabell Roch noch den Ausgleich erkämpfte, gegenüber den Ruhrnachrichten und ergänzte: "Wir haben zu ängstlich gespielt, die Überzeugung hat gefehlt, obwohl wir nichts zu verlieren hatten. Der Gegner hat natürlich auch seine Qualität gezeigt, sie haben sich unsere Abwehr immer wieder so hingestellt, wie sie sie brauchten."

Verfasst von HBF/Sportfrauen

Erschienen in Handball am 15. September 2020

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