Eiskunstlauf

Eiskunstlauf-EM 2020: Nicole Schott sowie Müller/Dieck auf Rang 13

Bei der Eiskunstlauf-EM 2020 in Graz konnte Nicole Schott nicht ihre Bestform zeigen. Am Ende landete die Essenerin auf Rang 13, genau wie das Eislauf-Paar Katharina Müller und Tim Dieck, die mit einer tollen Aufholjagd begeisterten.

Das Dortmunder Eistanzpaar Katharina Müller und Tim Dieck überholte mit einer technisch wie stilistisch sehr guten Kür noch fünf Paare, was im Eistanzen sehr selten ist. Am Ende kamen sie mit dem Programm, in dem sie Coco Chanel und Karl Lagerfeld spielen, auf Platz 13 mit 167,44 Punkten. Die beste Bewertung erhielten die Längshebung und die Choreografie-Schrittfolge. Sämtliche Elemente, für die es Levels gibt, erhielten Level 4. Das gelang keinem einzigen anderen Paar, nicht einmal den Medaillengewinnern.

Müller sagte: „Außer dem Fehler beim Rhythmustanz sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden. Dass wir mit der Kür noch fünf Paare überholen, haben wir gar nicht erwartet. Wir waren wirklich sehr gut vorbereitet. Außerdem hat uns auch die lautstarke Unterstützung des Publikums sehr geholfen.“

Die Goldmedaille gewonnen haben überraschend die Russen Victoria Sinitsina und Nikita Katsalapov mit 220,42 Punkten ganz knapp vor Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron aus Frankreich (220,28) und den zweiten Russen Alexandra Stepanova und Ivan Bukin (211,29).

Nicole Schott enttäuscht über Rang 13

Nicole Schott aus Essen lief bei den Europameisterschaften eine recht durchwachsene Kür, aber ohne Sturz und kam am Ende auf Platz 13 von 37 gestarteten Läuferinnen. Damit konnte sie gegenüber dem Kurzprogramm noch einen Platz gutmachen. Drei dreifache Sprünge (Flip, Rittberger und Salchow) waren ganz sauber, zwei unsauber und unterdreht und bei einem musste sie sich mit den Händen auf dem Eis abstützen. Die beste Bewertung erhielten die beiden Schrittfolgen. Künstlerisch lief sie so ansprechend wie von ihr gewohnt.

Später sagte sie „Dies war leider der schlechteste Wettbewerb der Saison, es ist schade, dass mir das bei der Europameisterschaft passiert ist. Aber wir sind alle nur Menschen und auch ich bin kein Roboter. Man hat ja eigene Ziele und es ist sehr schade, wenn man sie nicht erreicht. Schmerzen wegen meiner Leistenverletzung hatte ich keine, das war nicht das Problem. Aber in den zwei wichtigen Wochen vor der EM habe ich nur wenig und nicht mit voller Kraft trainieren können. Das hat mich mehr im Kopf behindert als gedacht, denn ich bin es anders gewöhnt. Mir fehlte einfach die Trainingsstabilität und Selbstsicherheit. Bis zur WM will ich nun wieder in Topform kommen, viel arbeiten und da anknüpfen, wo ich bis vor zwei Wochen war.“

Trainer Michael Huth ergänzte: „Ich kenne Nicole ja jetzt schon ein paar Jahre. Sie ist ein Typ, den gute eigene Trainingsleistungen stark beflügeln. Schon heute früh im Training lief es nicht so, wie man sich das wünscht. Auch kleinere Probleme beeinflussen sie stark und sie lässt sich alles genau durch den Kopf gehen. Aber diese Sensibilität ist auch positiv, die braucht man für künstlerisch anspruchsvolle Programme.“

Die drei russischen Teenager haben erwartungsgemäß die drei Medaillen gewonnen. Neue Europameisterin wurde Alena Kostornoia mit 240,81 Punkten dank der besten Komponenten vor Anna Shcherbakova (237,76) und Alexandra Trusova (225,34).

Verfasst von Sportfrauen/Eislauf Union

Erschienen in Eiskunstlauf am 27. Januar 2020

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