Eishockey

Memmingen bleibt gegen Planegg torlos – Ingolstadt und Mannheim punkten doppelt

Am zweiten Spieltag der Eishockey Bundesliga der Frauen bleiben die Memmingen Indians, die Bergkamener Bären und die Eisbären Berlin ohne Punkte.

Ergebnisse vom 2.Spieltag der Eishockey Bundesliga

  • ECDC Memmingen Indians 0 : 4 ESC Planegg-Würmtal
  • Eisbären Juniors Berlin 1 : 2 ERC Ingolstadt
  • Mad Dogs Mannheim 1 : 0 EC Bergkamener Bären
  • ESC Planegg-Würmtal 5 : 0 ECDC Memmingen Indians
  • Mad Dogs Mannheim 5 : 1 EC Bergkamener Bären
  • Eisbären Juniors Berlin 0 : 6 ERC Ingolstadt

Memmingen geht gegen Planegg leer aus

Die Indians trafen am Wochenende auf den erwartet schweren Gegner Planegg, der in Bestbesetzung am Memminger Hühnerberg antrat. Die Gastgeber dagegen mussten aus gesundheitlichen Gründen auf ihre Kapitänin Daria Gleißner und Topscorerin Kassandra Roache verzichten. Die Gäste übernahmen sofort das Kommando und es gelang den Memmingerinnen nur selten, sich vom Druck zu befreien. Bereits nach sechs Minuten musste Emma Schweiger zum ersten Mal hinter sich greifen, Theresa Wagner hatte die Oberbayern in Führung gebracht. Mit viel Mühe und auch Glück gelang es den Indians, einen weiteren Treffer der „Penguins“ im ersten Abschnitt zu verhindern. Im Mittelabschnitt konnten die Maustädterinnen dann auch eigene Chancen herausspielen. Nur das Lattenkreuz verhinderte den Ausgleichstreffer durch Sonja Weidenfelder. In der letzten Minute des zweiten Drittels schlug dann ein Schuss von ESC Verteidigerin Tabea Botthof zum 0:2 für die Oberbayern ein. Auch nach dem letzten Seitenwechsel versuchten die Maustädterinnen zum Anschlusstreffer zu kommen, doch die Vorentscheidung fiel sieben Minuten vor Spielende durch einen umstrittenen Penalty. Die Chance ließ sich Franziska Feldmeier nicht entgehen und die Scheibe prallte von der Unterkante der Querlatte in die Maschen des Memminger Tores. Das letzte Tor für die Gäste erzielte dann Julia Zorn (57. Min).

Am Sonntagmorgen folgte das Rückspiel in der Grafinger Scheune. Genau 100 Sekunden waren gespielt, da nahmen die Penguins das Gastgeschenk der Indians dankbar an und gingen durch Julia Zorn in Führung. Nur 12 Sekunden später zappelte die Scheibe erneut im Kasten von Laura Egger, die diesmal das Tor hütete und es hieß 0:2 aus Sicht der Memmingerinnen. Die „Penguins“ waren eiskalt im Ausnützen von Torchancen: gleich zu Beginn des zweiten Drittels schraubten sie das Zwischenresultat durch Jacyn Reeves und Kathrin Lehmann auf 0:4 in die Höhe. Die Allgäuerinnen hatten durchaus Möglichkeiten zu eigenen Treffern zu kommen, scheiterten aber ein ums andere Mal an den Torhüterinnen der Gastgeber Lisa Hemmerle bzw. Franzi Albl (ab 36. Min). Als Justin Reyes in der 36.Min das Tor zum 0:5 Endstand erzielte war das Spiel längst entschieden. „Beide Siege Planeggs waren klar verdient“ kommentiere Indians Coach Werner Tenschert. „Wir konnten das Spiel am Samstag zwar lange offen gestalten, aber den Gegner nie wirklich in Verlegenheit bringen."

"Am Sonntag war der Auftakt suboptimal, das darf so nicht passieren. Meiner Mannschaft muss ich zu Gute halten, dass sie nie aufgesteckt hat. Leider war uns trotz etlicher guter Chancen kein Treffer vergönnt.“ Werner Tenschert

Mannheim startet mit 6 Punkten in die Saison

Herzschlagfinale ist sicherlich ein oft genutztes Wort, doch am Samstag konnte man dieses Wort nutzen. Ganze 13 Sekunden vor Ende des Spieles erlöste Captain Yvonne „Yvi“ Vorlicek die schwarz-gelben mit dem einzigen Tor des Abends. Lucia Schmitz brachte die Scheibe ins Drittel der Gäste aus Bergkamen und passte auf Alex Woken, die den Puck lange hielte, man hatte das Gefühl als wollte man die Uhr runterlaufen lassen. Doch mit einem harten Pass in den Slot auf Yvi Vorlicek leitete sie damit das entscheidende Tor des Abends ein, Yvi Vorlicek brauchte nur noch die Kelle reinhalten und erlöste wie gesagt damit die Mad Dogs Frauen.

Nachdem man bekannterweise die Partien gegen Planegg absagen musste, tat man sich am Anfang der Partie schwer gegen den EC Bergkamen. Doch mit zunehmender Spielzeit bekamen die Mad Dogs immer mehr Oberwasser und behielten zurecht die Punkte in Mannheim. Gleich in ihrem ersten Bundesligaspiel konnte Tatjana Pfeifer ihren Kasten sauber halten, was ihr auch dann den MVP Preis Woman of the Game verdient einbrachte. Sarah Körber im Tor der Bergkamener Bären wusste nach ihrer langen Verletzungspause ebenso zu gefallen. Sie wurde auf Seiten der Gäste MVP.

Ganz anders sah es dann in der Partie am Sonntag aus. Mannheim legte von Beginn an ein hohes Tempo vor. Pia Surke, die das Bären Tor heute hütete, hatte einiges zu tun. Neuzugang Laura Brückmann eröffnete das Tore schießen, bereits nach 126 Sekunden jubelten die Mad Dogs. Die Assists leisteten Malina Huerkamp und Xenia Merkle. Alex Woken erhöhte in der 7 Minute zum 2:0, ehe Yvi Vorlicek erneut ihre Kelle in den Pass von Alex Woken hielte. Mit diesem 3:0 ging es in die Kabine. Der zweite Spielabschnitt begann wie der erste, während Tatjana Pfeifer im Tor der Mad Dogs eher wenig zu tun hatte, konnte sich Pia Surke auf der anderen Seite nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Zwar gelang Bergkamen in der 27. Minute der Anschlusstreffer im Powerplay, doch Mannheim blieb seiner Spielweise treu und erhöhte auf 4:1 in der 32 Minute. Erneut traf Laura Brückmann. Chiara Gersitz konnte 54 Sekunden später sogar auf 5:1 erhöhen, Alex Woken konnte sich den Assist gutschreiben lassen. Weitere Tormöglichkeiten konnte man im Mitteldrittel nicht mehr auf die Anzeigetafel bringen.

Im letzten Drittel nutzte Trainer Randall Karsten die deutliche Führung, um die Reihen durcheinander zu würfeln. MVP Woman of the Game wurde auf Seiten der Gäste Svenja Küsters, Laura Brückman freute sich auf Seiten der Gastgeber über ihren MVP Preis.

Eisbären Berlin verlieren Kampf gegen Ingolstadt

Sie haben wieder gekämpft, aber ihre Chancen nicht genutzt. Und so unterlagen die Eisbären Juniors am Sonntag im zweiten Spiel gegen den ERC Ingolstadt mit 0:6 (0:1/0:2/0:3). Der Auftritt der Juniors von Samstag versprach ein ähnlich gutes Spiel am Sonntag. Zumal beide in gleicher Besetzung antraten, Ingolstadt wechselte lediglich die Starttorhüterin, Lisa Geml begann.

Es dauerte lange, bis es erste Torchancen gab, denn beide verteidigten sehr gut. Erst mit der ersten Strafe des Spiels ergaben sich erste Chancen. Die Eisbären in Unterzahl und mit einem Break, dann folgten noch zwei Chancen für die Gäste. Das zweite Powerplay brachte Ingolstadt die Führung. Bernadette Karpf konnte per Nachschuss das 0:1 erzielen. Zuvor gab es auf beiden Seiten weiterhin nicht viele Torchancen. Die Gäste hatten mehr Spielanteile, weitere Treffer gelangen aber nicht. Es blieb bei einem Treffer nach 20 Minuten. Recht ausgeglichen ging es im 2. Drittel weiter. Beide Teams hatten weiterhin nicht so viele Großchancen, es würde also auf die Verwertung der wenigen Chancen ankommen. Und hier waren es wieder die Gäste, die eine ihrer Chancen nutzten und durch Jule Schiefer nach 27 Minuten auf 0:2 erhöhten. Und die 33. Minute zeigte einen Unterschied der Teams. Während die Juniors mit einem Break scheitern, nutzte Jule Schiefer eine Chance und traf zum 0:3. Weitere Chancen konnten beide Teams nicht nutzen, eine Vorentscheidung schien aber gefallen zu sein.

Dieses Spiel noch zu drehen war also eine schwere Aufgabe und diese wurde nach 42 Minuten weiter erschwert. Denn Nicola Eisenschmid konnte mit einem Nachschuss auf 0:4 erhöhen. Sieben Minuten vor dem Ende scheiterten die Juniors mit einem Break, im Gegenzug machte es Nicola Eisenschmid besser und es stand 0:5. Vier Minuten vor dem Ende konnte Marie Delarbre mit einem Abstauber auf 0:6 erhöhen. Bei diesem Ergebnis blieb es und der Sieg der Gäste war insgesamt verdient. Wieder stimmte der Einsatz, nur die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Dennoch macht der Auftritt an diesem Wochenende Mut für die kommenden Aufgaben. Auch am Sonntag ging der Sieg am Ende verdient an die Gäste aus Ingolstadt.

Der 3. Spieltag in der Eishockey Bundesliga Frauen

Samstag, 31.10.2020

  • 17:00 ESC Planegg-Würmtal - : - ERC Ingolstadt
  • 19:00 Eisbären Juniors Berlin - : - ECDC Memmingen Indians
  • 19:30 Mad Dogs Mannheim - : - KEC "Die Haie"

Sonntag, 01.11.2020

  • 13:00 Eisbären Juniors Berlin - : - ECDC Memmingen Indians
  • 17:15 ERC Ingolstadt - : - ESC Planegg-Würmtal
  • 18:00 KEC "Die Haie" - : - Mad Dogs Mannheim
Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey am 26. Oktober 2020

Weitere Artikel

  •  © Alwin Zwibel

    Erster Meistertitel für ERC Ingolstadt: ,Einfach eine geile Mannschaft'

    Im Kampf um den Deutschen Meistertitel der Eishockey Bundesliga hat der ERC Ingolstadt die entscheidenden beiden Spiele für sich entscheiden können und sich den Traum vom ersten Titel – und das sogar vor heimischer Kulisse – erfüllt.

    22. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt sehen sich zu Spiel drei und vier im Finale. © Alwin Zwibel

    Entscheidung um Deutsche Meisterschaft könnte am Wochenende fallen

    Am Samstag (17:15 Uhr) kommt es am Memminger Hühnerberg gegen den ERC Ingolstadt zu Spiel drei im diesjährigen Playoffs-Finale. Einen Tag später (14:45 Uhr) findet das Rückspiel in der Ingolstädter Saturn Arena statt. Gewinnt ein Team beide Spiele, stehen die neuen Deutschen Meisterinnen fest. Wenn nicht, kommt es am Sonntag, 26.3., zum finalen Spiel in Memmingen.

    18. Mär, 2022

  • Sky-Sportchef Charly Classen will verstärkt Frauensport zeigen. © Sky

    Sky-Sportchef Classen: ,Anteil von Frauensport mehr als verdoppeln'

    Sky will künftig im Sportprogramm mehr Frauensport zeigen – sowohl mit Hintergrundgeschichten als auch Live-Berichten. Wie es zu diesem Schritt kommt und welche Sportarten dabei im Fokus stehen, erklärt Sky-Sportchef Charly Classen im Interview.

    Verfasst von Nina Probst

    08. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt begegnen sich auf Augenhöhe. © Alwin Zwibel

    Finalserie startet: Ingolstadt und Memmingen spielen um die Eishockey-Meisterschaft

    Nach spannenden und knappen Spielen im Halbfinale geht es für den ERC Ingolstadt und den ECDC Memmingen nun ins Finale. Im Best-of-5-Modus spielen die beiden bayerischen Teams um die Meisterschaft – für Memmingen könnte es der vierte, für Ingolstadt der erste Titel werden.

    Verfasst von Nina Probst

    11. Mär, 2022

  • Im Playoffs-Halbfinale trifft Memmingen auf Mannheim. © Marcel Tschamke Fotografie

    Playoffs in der DFEL: Das sind die Meisterschafts-Kandidatinnen 2022

    Die Bundesliga der Frauen geht ab Samstag in die heiße Phase: Die vier besten Teams der Hauptrunde starten in die Playoffs, die erstmals im Best-of-Five-Modus stattfinden. Neben den drei bayerischen Teams haben sich in dieser Saison auch die Mad Dogs Mannheim souverän einen Platz in den Playoffs erarbeitet.

    Verfasst von Nina Probst

    22. Feb, 2022

  • Nina Probst beim Spiel der Mad Dogs Mannheim gegen den ERC Ingolstadt. © Marcel Tschamke

    Wenig Wertschätzung, dafür viele Hindernisse für Eishockey-Bundesliga – Ein Kommentar

    Unsere Reporterin Nina Probst war am Wochenende zu Gast in Mannheim beim Spiel der Mad Dogs gegen den ERC Ingolstadt. Im Kommentar beschreibt sie, wie sie das hochklassige Spiel erlebt hat und blickt dabei über die Bande hinaus.

    Verfasst von Nina Probst

    18. Jan, 2022

  •  ©

    Eisbärinnen-Spiele erneut abgesagt – Mannheim empfängt Ingolstadt

    Auch in der Eishockey Bundesliga der Frauen werden aufgrund von Corona weiterhin Spiele verschoben. Während also Berlin und Memmingen pausieren, treffen im Kellerduell Köln und Bergkamen aufeinander und im Kampf um die Playoffs empfängt Mannheim den ERC Ingolstadt.

    14. Jan, 2022