Eishockey

Luci Schmitz von den Mad Dogs Mannheim über die vergangene Saison und ihr Spitzensport-Stipendium

ExklusivFür Luci Schmitz, die schon seit acht Jahren bei den Mad Dogs Mannheim spielt, war das verpasst Finalturnier eine Enttäuschung. Aber dann soll es eben in der kommenden Saison klappen. Wie die 21-Jährige die Entwicklung in Mannheim erlebt und sich selbst dank Spitzensport-Stipendium weiterentwickelt, erzählt sie im Interview.

Der Uropa war Schiedsrichter im Eishockey, der Opa Trainer und auch der Papa stand regelmäßig auf dem Eis. Für Lucia Schmitz (21), die jeder als Luci kennt, war früh klar: Auch sie wird einmal Eishockey spielen. Nun steht sie seit acht Jahren für die Mad Dogs Mannheim auf dem Feld, hat den Aufstieg von der Landes- in die Bundesliga miterlebt und wäre in dieser Saison beinahe bis ins Finalturnier gekommen. Warum es damit nicht geklappt hat, welche Träume die 21-Jährige hat und wie das mit ihrem Spitzensport-Stipendium läuft, hat sie uns im Interview erzählt.

Luci, habt ihr gerade noch Training oder schon Pause?

„Aktuell stehen wir noch regelmäßig auf dem Eis. Aufgrund von Corona trainieren nur wir und die Adler Mannheim in der Halle und haben so genügend Eiszeiten. Das ist eigentlich echt super, auch wenn die Umstellungen durch die Corona-Regelungen zunächst ungewohnt waren. Wir werden etwa ab Mitte Mai eine Pause einlegen und dann im Juni mit dem Sommertraining beginnen.“

Die Corona-Regelungen haben ja auch die Saison geprägt und es gab keine Playoffs, sondern ein Finalturnier. Für euch hat es dazu aber am Ende knapp nicht gereicht.

„Leider. Ich glaube am Schluss lag es vor allem an der fehlenden Erfahrung im Team. Trotzdem war ich natürlich sehr enttäuscht, weil ich auch miterlebt habe, wie stark sich die Mannschaft entwickelt hat. So nah dran waren wir noch nie. Für die kommende Saison haben wir uns daher fest vorgenommen, endlich den vierten Platz zu holen und damit die Teilnahme an den Playoffs oder dem Finalturnier zu sichern. Mein großer Traum für die Zukunft: Deutsche Meisterin mit Mannheim zu werden.“

Du spielst ja nicht nur in Mannheim Eishockey, sondern studierst dort auch, richtig?

„Genau, ich studiere Psychologie im Bachelor und bin aktuell im vierten Semester. Weil man aber mit dem Bachelor in Psychologie allein noch nicht so viel anfangen kann, will ich noch einen Master anschließen und zwar am liebsten in Heidelberg. Schließlich will ich noch weiter bei den Mad Dogs Eishockey spielen und so würde sich das gut vereinen lassen.“

Fotocredit Marcel Tschamke Fotografie_3x.jpg Volle Power im Studium und auf dem Eis. Foto: Marcel Tschamke Fotografie

Klappt das denn immer gut, Leistungssport plus Studium?

„Manchmal ist es natürlich schon stressig, das kenne ich noch aus der Schule. Da muss man dann genau planen und braucht eine gute Struktur.“

Wie sehr hilft dir da dein Spitzensport-Stipendium?

„Das ist total hilfreich und ich bin wirklich dankbar, dass ich durch die Mad Dogs an das Stipendium gekommen bin. Ich bekomme zum einen finanzielle Unterstützung, da wir ja unsere Ausrüstung und Auswärtsfahrten selbst zahlen müssen und durch das Eishockey nichts verdienen. Außerdem habe ich in den ersten Semestern Nachhilfe bekommen und bespreche regelmäßig mit den Betreuern meine Noten.“

Ist das für dich ein Grund, um weiter in Mannheim zu bleiben?

„Das spielt auf jeden Fall mit rein. Natürlich bleibe ich auch wegen meinem Team, aber auch, weil das mit dem Studium so gut funktioniert. Die Wege sind kurz, egal ob zur Uni oder zur Eishalle, und die Organisation klappt super. Grundsätzlich sind solche Förderprogramme spitze, gerade dann, wenn man mit der Schule fertig ist und nicht genau weiß, wie es weitergehen soll. Da hat es mir sehr geholfen, einen Ansprechpartner zu haben. So konnte ich meinen Sport weiter ausüben und trotzdem ein Studium machen.“

Fotocredit Marcel Tschamke Fotografie_1.jpg Seit 2013 spielt Luci Schmitz in Mannheim. Foto: Marcel Tschamke Fotografie

Was macht deinen Sport, das Eishockey, denn für dich aus?

„Eishockey ist extrem schnell und man muss immer voll konzentriert sein. Mir macht vor allem auch die Defensive Spaß. Hinzukommt, dass es eine Teamsportart ist und wir gut zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein. Generell ist Eishockey einfach ein großer Teil meines Lebens, mit dem ich mich identifiziere.“

Wird dir dann in den kommenden Wochen ohne Eishockey langweilig?

„Nein, das nicht. Ich gehe total gerne joggen und mache mit Freunden anderen Sport, Volleyball oder Fußball zum Beispiel. Außerdem wohnt meine Familie nicht weit weg, die ich dann ein bisschen öfter besuchen kann. Aber natürlich freue ich mich auch, wenn es dann wieder losgeht mit Eishockey.“

Erschienen in Eishockey am 25. April 2021

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