Studie untersucht: Sind Frauen die besseren Marathon-Läufer*innen?

Eine Studie hat tausende Marathon-Ergebnisse ausgewertet und kommt zu dem Schluss: Frauen brennen beim Marathon in der zweiten Hälfte weniger aus.

Schneller heißt nicht besser. Eine aktuelle Analyse hat zwischen 2009 und 2019 insgesamt 2.348.505 Marathon-Ergebnisse ausgewertet. Ziel war es, die Unterschiede im Tempo während des Marathons zwischen Frauen und Männern zu analysieren. Und das Ergebnis hat gezeigt: Frauen können ein gleichmäßiges Tempo zu 18,33 Prozent besser halten als Männer. Sie brennen in der zweiten Hälfte des Marathons weniger aus.

Frauen, die während des gesamten Marathons am besten ein gleichmäßiges Tempo halten, haben den geringsten Burnout-Prozentsatz (die Differenz zwischen dem Tempo in der 1. und 2. Hälfte des Marathons). Bei deutschen Läuferinnen lag die Burnout-Differenz bei 11,73 Prozent. Am besten schnitten finnische Frauen ab, die lediglich bei 7,27 Prozent lagen. Im Vergleich zu den männlichen Marathonläufern stach Venezuela besonders hervor: Hier waren die Frauen um mehr als sechs Prozent besser als die Männer. Der Unterschied zwischen deutschen Läufer*innen liegt lediglich bei 0,17 Prozent.

Bekannteste deutsche Marathon-Läuferinnen

Bei den deutschen Marathon-Läuferinnen hat sich in den vergangene Jahren eine starke Gruppe gebildet, die national und international ihre Stärken unter Beweis gestellt haben. Darunter etwa:

  • Fate Tola Geleto: Die in Äthiopien geborene Fate Tola Geleto lief beim Frankfurt-Marathon 2016 für in 2:25:42 Stunden – persönliche Bestzeit. Ein Jahr später siegte sie beim Hannover-Marathon in 2:27:48 Stunden.
  • Sabrina Mockenhaupt: Eine der bekanntesten deutschen Läuferinnen. Ihr bestes Resultat erzielte sie 2010 mit 2:26:21 Stunden. Nun wurde Mockenhaupt Mutter.
  • Anna und Lisa Hahner: Die Zwillinge sind ebenfalls aus der deutschen Laufszene nicht wegzudenken. Anna Hahner lief in Berlin ihre Bestzeit von 2:26:44 Stunden. Ihre Schwester Lisa liegt rund zwei Minuten hinter dieser Zeit.
  • Anja Scherl: Auch Anja Scherl blieb schon unter zweieinhalb Stunden. 2016 kam sie beim Marathon Hamburg in 2:27:50 Stunden ins Ziel.
  • Katharina Steinruck (geb. Heinig): Die Polizeioberkommissarin läuft ebenfalls seit vielen Jahren bei der deutschen Elite mit. Ihre Bestzeit liegt bei 2:27:26 Stunden.

Nachwuchsläuferinnen sind etwa Fabienne Amrhein, Laura Hottenrott, Franziska Reng und Thea Heim. Im Marathon starten wird künftig wohl auch Melat Kejeta, die in diesem Jahr bei der Halbmarathon-WM mit ihrer Zeit mehrere Rekorde brach.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Leichtathletik am 30. November 2020

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