Schwimm-DM 2019: Deutscher Rekord für Sarah Köhler

Tolle Ergebnisse am ersten Tag der Schwimm-DM: Sarah Köhler sorgt gleich im ersten DKM-Rennen für einen deutschen Rekord. Franziska Hentke holt den Titel über 200 Meter Schmetterling.

Besser hätten die Int. Deutschen Kurzbahnmeisterschaften nicht beginnen können. Sarah Köhler (SG Frankurt/M.) kraulte gleich im ersten Rennen zum deutschen Rekord über 800m Freistil. In 8:08,02 Minuten verbesserte sie ihre eigene Bestmarke um über zwei Sekunden. Und auch die Siegerin des dritten Rennens stellte die erst am Vorabend aus einem vierwöchigen Höhentrainingslager in Spanien zurückgekehrte Trainingsgruppe von Team-Chef Bernd Berkhahn, denn Franziska Hentke verteidigte den Titel über 200m Schmetterling (2:06,27).

Sarah Köhler: "Damit habe ich so nicht gerechnet. Die letzten vier Wochen im Höhentrainingslager liefen zwar gut, im Rennen hat es sich aber gar nicht so gut angefühlt, eher unkoordiniert. Das Ergebnis macht Mut für den weiteren Saisonverlauf. Wir haben gute Grundlagen in der Höhe gelegt, die es nun auszubauen gilt. Ein bisschen an der Schnelligkeit arbeiten, die Technik verfestigen - aber wir haben bis Tokio ja noch ein paar Monate Zeit."

Franziska Hentke setzt sich über 200m Schmetterling durch

Auch über 200m Schmetterling der Damen konnte sich in Franziska Hentke (SC Magdeburg) die Favoritin durchsetzen, die 30-Jährige musste aber auf den letzten Metern gegen Angelina Köhler (Hannover 96) ankämpfen. In 2:06,75 blieb die erst 19-jährige Hannoveranerin fast zwei Sekunden unter ihrer Bestzeit und lediglich 48 Hundertstelsekunden hinter Hentke (2:06,27).

Franziska Hentke: "Ich weiß gar nicht, der wievielte Kurzbahntitel das für mich war. Aber Siege sind immer wieder schön. In dieser Saison steht für mich aber eher die Zeit im Fokus und wie ich die Rennen schwimme. Das komplette Jahr ist auf Olympia ausgerichtet. Und mein Ziel heißt, in Tokio ins Finale zu kommen. Die Weltspitze über 200m Schmetterling ist so eng zusammengerückt, dass da dann jeder gewinnen kann."

Annika Bruhn mit vier Hundertstel Sekunden vorne

Weiter ging es mit den Sprinterinnen. Über 100m Freistil der Frauen ging zunächst Jessica Steiger (VfL Gladbeck 1921) auf den ersten 50 Metern in Führung, konnte den Vorsprung jedoch nicht halten und landetet am Ende auf dem 3. Platz in 53,42. Die Goldmedaille holte sich Annika Bruhn (Neckarsulmer Sport-Union) in schnellen 53,26. Nur 4 Hundertstelsekunden dahinter schlug Lisa Höpink (SG Essen) in 53,30 an. Bereits im B-Finale sorgte Maya Tobehn (Berliner TSC) für Aufsehen. In fantastischen 53,52 sorgte die erst 17-Jährige für einen neuen Altersklassenrekord und hätte so den Damen im A-Finale ordentliche Konkurrenz bescheren können. „Ich wusste, dass es eng wird. Ich habe zuletzt relativ viele Anschläge geübt, Trainer Bernd Berkhahn war da selbst im Höhentrainingslager ganz schön hinterher - wahrscheinlich hat es deswegen auch zum Sieg gereicht“, verriet Siegerin Bruhn.

Annika Bruhn: "Ich wusste, dass es eng wird. Ich habe zuletzt relativ viele Anschläge geübt, Bernd Berkhahn war da selbst im Höhentrainingslager ganz schön hinterher - wahrscheinlich hat es deswegen auch zum Sieg gereicht."

Neue Bestzeiten und Rekorde

Über 100m Brust der Damen machten es Jessica Steiger und Anna Elendt (DSW 1912 Darmstadt) spannend. Mit neuer Bestzeit holte sich Jessica Steiger in 1:06,22 den Sieg und das nur wenige Minuten nach ihrem Rennen über 100m Freistil. Anna Elendt konnte beim Gewinn der Silbermedaille noch einen Altersklassenrekord für 18-Jährige in 1:06,36 aufstellen. Mit Altersklassenrekord für 15-jährige holte sich Kellie Messel (SG Mittelfranken) in 1:07,68 den 4. Platz.

Jessica Steiger: „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg und auch der Bestzeit über 100m Freistil. Der Konkurrenzkampf unter uns Brustschwimmerinnen macht echt Spaß, denn wir verstehen uns untereinander echt gut. Mein großes Ziel heißt natürlich Tokio. Mein Vater hat gesagt, dass er sich die Ringe auf den Hintern tätowieren lässt, wenn ich es zu Olympia schaffe (wie ihre Mutter Sandra 1984, d.Red.). Diese Wette würde ich gern gewinnen.“

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Schwimmen, Sportarten am 15. November 2019

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