Ritter verteidigt Titel im Speed-Klettern, Rekorde von Hopfensitz und Brockfeld

Zwei Rekorde und eine Titelverteidigung: Bei der Deutschen Meisterschaft Speed stand am Ende Titelverteidigerin Franziska Ritter (DAV Barmen) erneut auf dem obersten Podiumsplatz. Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg) und Nuria Brockfeld (DAV Osnabrück) stellten neue Rekorde auf.

Es war eine ganz besondere Deutsche Meisterschaft Speed: Die neuen Anti-Corona-Maßnahmen, die ab 2. November in ganz Deutschland gelten sollten, warfen bereits ihre Schatten voraus. Der DAV als Veranstalter und die Europa Passage sowie Faktor3Sport als Ausrichter arbeiteten im Vorfeld unermüdlich, um ein strenges Hygienekonzept auf die Beine zu stellen. Denn eines war von vornherein klar: Die Sicherheit aller Beteiligten musste an erster Stelle stehen. Das strenge und umfangreiche Konzept wurde von den Behörden honoriert – sie erteilten die Genehmigung.

Damen-Quali: Sandra Hopfensitz läuft neuen Rekord!

Bei der Qualifikation zeigten die Favoritinnen ihr Können und belegten am Ende Platz 1-4. Sandra Hopfensitz holte sich überraschend den Quali-"Sieg": Sie lief die 15 Meter hohe Wand in 8.225 Sekunden nach oben. Neuer Deutscher Rekord! Auch Alma Bestvater zeigte sich nach ihrer langen Verletzungspause zufrieden: "Ich wollte eine 8er-Zeit laufen." Mit 8.964 hat sie dieses Ziel erreicht. Daneben schaffte es auch Afra Hönig (DAV Landshut) in das Viertel-Finale. Hönig startet wie Bestvater am 20. November bei der EM in Moskau. Dort wird das letzte Olympia-Ticket für die Frauen vergeben.

Außerdem im Viertelfinale: Julia Koch (DAV Wuppertal), Manon Stenzel (DAV Frankfurt/Main) und Ronja Funk (DAV Schwaben). Das Achtelfinale wurde aufgrund der geringen Teilnehmerinnenzahl nicht ausgetragen.

Aufgrund der geringen Teilnehmerinnenzahlen ging es nach der Quali gleich mit dem Viertelfinale weiter: Alle vier Favoritinnen gewannen ihre Rennen, allerdings nicht immer ganz reibungslos: Hopfensitz zeigte in ihrem Duell Nerven und siegte nur knapp. Auch Brockfeld verhaspelte sich ein Mal, gewann aber souveräner. Alma Bestvater gab als Devise nach der Quali aus: "jetzt wird eskaliert", und "eskalierte" dann auch – zumindest etwas: stetig verbesserte sie ihre Zeit, am Ende stellte sie sogar einen neue persönliche Bestzeit auf. Franziska Ritter hatte vielleicht das schwerste Los: Sie musste gegen Afra Hönig antreten, behielt aber die Fassung und schlug als erste den Buzzer.

Halbfinale: Die vier schnellsten Damen treffen aufeinander

Im Halbfinale trafen dann auch die vier schnellsten Frauen aufeinander: Hopfensitz gegen Bestvater und Brockfeld gegen Ritter. Wer würde in die letzte Runde einziehen? Sandra Hopfensitz lieferte sich gegen Alma Bestvater ein hartes Rennen und gewann mit drei Zehntel Vorsprung. Das Duell Brockfeld gegen Ritter sollte eigentlich die Krönung des Tages werden, die zwei schnellsten Frauen Deutschlands im direkten Vergleich. Doch leider kam es nicht soweit: Nuria Brockfeld legte unglücklich einen Fehlstart hin.

DSC_0628-1200px.jpg Sandra Hopfensitz gegen Alma Bestvater. Foto: DAV/René Oberkirch

Kleines Finale: Neuer Rekord!

Dass die erst 16-jährige Nuria trotzdem mit einem lachenden Auge aus diesem Wettkampf herausgehen kann, liegt an ihrer Zeit im kleinen Finale: Mit 8.183 Sekunden holte sie sich den Deutschen Rekord zurück. Dafür, dass sie erst seit dieser Saison bei den Seniorinnen an den Start gehen darf, ist das eine erstklassige Leistung. Wir werden in Zukunft noch mehr von ihr berichten dürfen. Bestvater lieferte ebenfalls einen sehr guten Run ab und stellte einen neuen persönlichen Rekord auf.

Finale: Hopfensitz gegen Ritter

Dem Wettkampf-Fan kam diese Paarung wohl bekannt vor: Bereits bei der letzten DM Speed hieß das Final-Duell so. Damals entschied Ritter das Rennen für sich! Und heute? Sandra Hopfensitz stolperte bereits zu Beginn und konnte ihren Rückstand nicht mehr aufholen. Erneut gewann damit die 17-jährige Franziska Ritter und verteidigte so ihren Titel. "Ich hätte mir zwar von mir ein paar anständigere Läufe gewünscht, aber insgesamt lief es super", urteilte die Gewinnerin am Ende.

Deutscher Jugendcup: Apel gewinnt – mit Vorsprung!

Vor dem Wettkampf der Erwachsenen ging der Deutsche Jugendcup der Jugend B über die Bühne. Bei den Damen sorgte Top-Favoritin Anna Maria Apel (DAV München-Oberland) für Staunen: Schon in der Quali-Runde stellte sie mit 8.474 Sekunden einen neuen Deutschen Rekord in ihrer Altersklasse auf und gewann fast jedes ihrer Duelle mit mehreren Sekunden Vorsprung. So stand sie dann auch verdient am obersten Podiumsplatz. Zweite wurde Charlotte Schiefer (DAV Schwaben), Bronze sicherte sich Emilia Merz (DAV Rheinland-Köln).

Verfasst von DAV

Erschienen in Bergsport am 02. November 2020

Weitere Artikel