Kerstin Spielberger über die anstehende Eishockey WM und das Finalturnier der Bundesliga

ExklusivZwei Siege und eine Niederlage lautete das Ergebnis der Deutschen Eishockeyfrauen bei den Testspielen gegen die Schweiz. Sozusagen die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft 2021 in Kanada. Kerstin Spielberger vom ESC Planegg traut ihrem Team zu, mit den meisten Nationen auf Augenhöhe spielen zu können. Zuvor steht aber noch das Finalturnier der Bundesliga an.

Seit mehr als einem Jahr standen die deutschen Eishockey Damen wieder gemeinsam auf dem Feld. Beim Lehrgang in Füssen Mitte Februar hieß es daher für die Spielerinnen, wieder zusammenzufinden und bei drei Länderspielen gegen die Schweiz sollte sich zeigen, wo die DEB-Damen stehen. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: ein Sieg nach Penalty (1:0), ein Sieg in der regulären Spielzeit (2:1) und eine knappe Niederlage (3:4). „Die Spiele liefen für uns durchaus positiv, vor allem in Hinblick darauf, dass wir so lange nicht zusammengespielt haben“, resümiert Stürmerin Kerstin Spielberger (ESC Planegg), die sowohl in Spiel zwei als auch in der dritten Begegnung einen Treffer erzielte.

Eishockey Weltmeisterschaft der Frauen in Kanada

Die Länderspiele waren wohl die letzten vor der IIHF-Weltmeisterschaft der Division A. Angesetzt ist diese für 7. bis 19. April in Kanada. Doch das Turnier an den Spielorten Halifax und Truro soll möglicherweise noch in den Mai verschoben werden. Nähere Informationen hat der Verband noch nicht bekannt gegeben. Ob nun April oder Mai: Bis dahin trainieren die Nationalspielerinnen in ihren Bundesliga-Vereinen und sehen sich dann erst kurz vor der Weltmeisterschaft zu einem letzten Training. „Für die WM müssen wir das Maximale herausholen. Gerade vorne müssen wir noch bissiger werden und unsere Chancen wahrnehmen“, sagt Kerstin Spielberger.

Dass derzeit statt Bundestrainer Christian Künast die U18-Trainerin Franziska Busch an der Bande steht, war für die Spielerinnen kein Problem. Die meisten kennen Busch und konnten sich gut auf sie einstellen. Christian Künast fungiert aktuell als Interims-Sportdirektor beim DEB. „Und er steht uns ja trotzdem immer als Ansprechpartner zu Verfügung“, so Spielberger.

Andere Nationen sind schwierig einzuschätzen

Wie die Chancen bei der Weltmeisterschaft für das deutsche Team stehen, kann die 25-Jährige nur schwer einschätzen. Schließlich haben lange keine internationalen Turniere stattgefunden, bei denen man sich mit den anderen Teams hätte messen können. „Die Top-Favoriten sind sicher die USA, Finnland und Kanada. Mit den anderen Teams können wir auf Augenhöhe spielen“, sagt die Sportsoldatin. Deutschland trifft in Gruppe B in Truro auf Japan, Tschechien, Dänemark und Ungarn.

Bis es zur Weltmeisterschaft geht, wird Spielberger noch vier Partien in der Bundesliga mit dem ESC Planegg absolvieren. Genau wie der ERC Ingolstadt und die ECDC Memmingen Indians haben sich die Penguins schon für das Finalturnier der besten vier Mannschaften qualifiziert. Um den vierten Platz kämpfen derzeit noch die Mad Dogs Mannheim und die Eisbären Berlin. Spielberger, die schon seit 13 Jahren bei Planegg in der Bundesliga spielt, sagt: „Das wird ein heißes Rennen zwischen Berlin und Mannheim. Ich würde es beiden Teams zutrauen. Gegen Mannheim haben wir einmal verloren, aber auch die Spiele gegen Berlin waren immer sehr anstrengend.“

Die eigenen Chancen beim Finalturnier, gerade die Dauer-Rivalinnen aus Ingolstadt und Memmingen zu schlagen, schätzt Spielberger gut ein. Stattfinden soll das Turnier vom 13. bis 14. März. Und wenn die Weltmeisterschaft nicht verschoben wird, geht es schon wenige Tage danach mit der direkten Vorbereitung los. Es stehen Spielberger und Co. also spannende Eishockey-Wochen bevor.

Erschienen in Eishockey am 24. Februar 2021

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