Kanu-Rennsportlerinnen kämpfen um Olympia-Tickets

Bei der zweiten nationalen Olympiaqualifikation in Duisburg konnten sich die deutschen Kanu-Rennsportlerinnen auf der Wedau beweisen. Wer hier überzeugte, kann sich bei den anstehenden Weltcups das endgültige Ticket für die Olympischen Spiele sichern.

Der zweite nationale Showdown der besten deutschen Kajak- und Canadierfahrer:innen fand – wie gewohnt – auf der Regattabahn in Duisburg statt. Wieder versuchten ca. 100 Sportler:innen den Olympischen Spielen sowie Weltmeisterschaften einen Schritt näher zu kommen. Bei frühlingshaften Temperaturen und leichtem Gegenwind mussten sich alle Paddler und Paddlerinnen auf zwei Wettkampfstrecken der Konkurrenz stellen.

Sowohl bei den Kajak- als auch bei den Canadier-Damen gab es zur 2. nationalen Qualifikation wenig Veränderungen im Vergleich zum ersten Kräftemessen vor zwei Wochen. Im K1 siegte auf der 500m- und 200m-Distanz Sabrina Hering-Pradler (Hannoverscher KC) vor Jule Hake (KSC Lünen). Auf den 500m belegte Melanie Gebhardt (SC DHFK Leipzig) den dritten Platz, während auf der Sprintdistanz Tina Dietze (SG Leipziger Verkehrsbetriebe) auf Rang drei fuhr. „Für den Saisonaufbau stehe ich erstmal ganz gut da, aber für Olympia brauche ich noch einen großen Sprung. Dafür muss ich mir noch ein besseres Stehvermögen auf den letzten Metern erarbeiten“ so Dietze, die im vergangenen Jahr verletzungsbedingt ausfiel.

Bei den Canadier-Damen siegte erneut Lisa Jahn(Köpenicker SC) vor Annika Loske(KC Potsdam) und Sophie Koch (Rheinbrüder Karlsruhe) in allen Rennen. Spannend wird es jedoch für Loske, die beim European Olympic Qualifier vom 12. bis 13.05.2021 in Szeged um einen weiteren Quotenplatz für das deutsche Canadier-Damen-Team kämpfen wird: „Es wäre schön, wenn ich das schaffe, aber es wird definitiv ein herausforderndes Rennen“.

So geht es jetzt weiter im Kanu-Rennsport

Nach den nationalen Qualifikationen in Duisburg wurde vom Trainerrat ein Kader von 25 Athletinnen und Athleten nominiert, der in Szeged nach anderthalb Jahren erstmalig wieder auf die internationale Konkurrenz trifft. Auf der Regattastrecke in Ungarn paddelt das Kanu-Rennsport Team Deutschland gleich bei zwei Veranstaltungen. Am 12. und 13. Mai findet der European Olympic Qualifier statt, bei dem das Team noch um mögliche Quotenplätze für Tokio kämpft.

Bei den Kajak-Damen tritt Jule Hake (Lünen) im K1 über 500m an. Melanie Gebhardt (Leipzig) wird zusammen mit Sarah Brüßler (Karlsruhe) im Zweier-Kajak über 500m starten. Für die Canadier-Damen wird Annika Loske (Potsdam) um einen Quotenplatz im C1 über 200m paddeln.

Direkt im Anschluss findet der klassische Weltcup vom 14. bis 16. Mai in Szeged statt. Neben dem lang ersehnten internationalen Vergleich, liegt der Fokus der Bundestrainer auf zahlreichen deutsch-deutschen Duellen. Sowohl bei den Mannschaftsbooten als auch bei den Einern wollen die Paddlerinnen und Paddler Klarheit, für wen es auf der RoadToTokyo weitergeht.

Interner Vergleich vor dem Weltcup bei den Kajak-Damen

Bei den Kajak-Damen deutet sich ein interner Vergleich um die Besetzung des Vierer-Kajaks an. Caroline Arft und Melanie Gebhardt werden im Lehrgang nochmals im Einer gegeneinander antreten, um diese vakante Position besetzen zu können. Insgesamt werden in Szeged sechs Damen an den Start gehen. Dazu gehören: Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Jule Hake (Lünen), Tina Dietze, Melanie Gebhardt (Leipzig) Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Caroline Arft (Essen).

Bereits beim Olympic Qualifier wird sich bei den Canadier-Damen schon Einiges in Richtung Tokio entscheiden. Ob mit oder ohne den zusätzlichen Quotenplatz kann aber die beste C1-Faherin Lisa Jahn (Potsdam) bei den Olympischen Spielen als erste deutsche Canadierfahrerin Geschichte schreiben. Für den Weltcup in Szeged tritt sie zusammen mit Annika Loske, Ophelia Preller (beide Postdam) und Sophie Koch (Karlsruhe) an.

Verfasst von Finn Eidam

Erschienen in Wassersport am 21. April 2021

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