HSV plant durch Kooperation die Rückkehr in die Frauenfußball-Bundesliga

Die HSV Fußball AG und der HSV e.V. intensivieren ihre Zusammenarbeit und wollen eine Rückkehr in die Frauen-Bundesliga anpeilen. Das kündigen die beiden Vereine Ende April auf ihrer Homepage an. Die HSV-Frauen waren schon mehrmals in der 1. und 2. Bundesliga vertreten.

Der HSV will sein Frauenfußball-Engagement verstärken und setzt dabei auf vereinte Kräfte: Gemeinsam mit dem im HSV e.V. angesiedelten Frauenfußball soll daran gearbeitet werden, die HSV-Frauen, die derzeit in der Regionalliga spielen, "in naher Zukunft wieder im Bundesligafußball zu etablieren", heißt es auf der Webseite des HSV.

Auf und ab für die HSV-Frauen in der Bundesliga

1997 stiegen die HSV Frauen erstmals in die Bundesliga auf, nachdem Fortuna Sachsenroß Hannover als Tabellenführer auf den Aufstieg verzichetet. Doch: In der ersten Bundesligasaison wurde die Hamburger Mannschaft Letzte und stieg ab. Danach wurde der Verein drei Mal hintereinander Meister der Regionalliga Nord, doch mit dem Aufstieg hat es erst 2001 wieder geklappt. Doch auch diesmal währte die Bundesliga nur eine Saison. Zwei Jahre später schafften die HSV-Frauen zum dritten Mal den Aufstieg und konnten sich diesmal länger halten.

Nach der Saison 2011/12 wurde die Mannschaft aus der Bundesliga zurückgezogen und spielte anschließend in der Regionalliga Nord. Wirtschaftliche Gründe waren damals der Grund. Nach einem Abstieg 2015&17 in die Hamburger Verbandsliga folgte ein Jahr später der Aufstieg in die Regionalliga Nord, wo der HSV seither spielt. Nun soll es zurück gehen in die Bundesliga – im vierten Anlauf. „Wir möchten leistungsorientierten Spielerinnen im HSV mittel- und langfristig eine Zukunft bieten und haben dafür mit unserem im Jahr 2018 vereinbarten 10-Jahres-Plan eine gute Grundlage erstellt. Dass wir diese Basis nun schärfen, freut uns sehr“, sagt Kumar Tschana, Geschäftsführer des HSV e.V.

Horst Hrubesch unterstützt die Mission

Catharina Schimpf, die seit einigen Jahren selbst beim HSV spielt, wird ab Juli 2021 beim HSV Fußball AG den Posten der Koordinatorin Frauenfußball übernehmen. Dabei übernimmt sie in enger Abstimmung mit Horst Hrubesch, der 2018 Interims-Trainer der DFB-Frauen war, und dem Nachwuchsleistungszentrum sowie mit Tobias Lietz, Teamleiter Spitzensport im HSV e.V., die operative Führung der neuen Mission.

Wie es in der Liga derzeit weitergeht, hängt noch von einer Entscheidung bezüglich der Corona-Pandemie ab. Die HSV Frauen rangieren derzeit auf Rang zwei in der Tabelle der Regionalliga Nord, die aufgrund der Pandemie abgebrochen wurde. Ob sie fortgesetzt wird, ist noch offen. Insgesamt könnten drei Vereine aus den fünf Regionalligen in die 2. Frauen-Bundesliga aufsteigen, der Aufsteiger aus dem Norden wird zwischen den Meistern der Regionalliga Nord und Nordost ermittelt. „Es ist äußerst bedauerlich, dass die aktuelle Regionalligasaison für unser Frauenteam abgebrochen wurde. Wir haben dennoch Ambitionen, in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga zu spielen“, erklärt Horst Hrubesch.

Die HSV-Führung will sich nun nach eigenen Angaben für die Aufweichung des strikten Aufstiegsrechtes starkmachen, um allen Erstplatzierten der Regionalligen den Aufstieg in den Bundesligafußball zu ermöglichen. Außerdem möchten sie beim DFB eine Aufstockung der aktuell aus zwei Neunerstaffeln bestehenden 2. Frauen-Bundesliga anregen. Der DFB hat sich laut dem Bericht des HSV in dieser Angelegenheit bislang noch nicht positioniert.

Erschienen in Fußball am 25. April 2021

Weitere Artikel