Halbfinalauftakt der DBBL-Playoffs: Setzen sich die Favoriten durch?

Am Sonntag startet die Halbfinalserie mit den Partien TSV Wasserburg gegen Herner TC (16 Uhr) und Rutronik Stars Keltern gegen BC Pharmaserv Marburg (17.30 Uhr).

Da auch die Vorschlussrunde im Modus ‚ÄúBest of three‚Äù ausgetragen wird, könnte es sein, dass sich bereits nach Spiel zwei, das am kommenden Freitag ausgetragen wird, die Finalpaarung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft 2018 ergibt.

Die meisten prognostizieren ein Finale zwischen Titelverteidiger Wasserburg und Keltern, dem Sieger der Hauptrunde. Aber können vielleicht doch die Hernerinnen oder sogar die Marburgerinnen überraschend eingreifen und das vermeintlich gesetzte Finale noch sprengen? Vieles wird natürlich von der Auftaktpartie abhängen, in der die beiden Favoriten Heimrecht genießen. In Herne jedenfalls rechnet man sich durchaus eine (Außenseiter)Chance ein. Der HTC hat eine starke Saison gespielt und in den eigenen vier Wänden keine Partie verloren. Im Pokalviertelfinale unterlag das Team um Trainer Marek Piotrowski Wasserburg nur denkbar knapp mit einem Punkt. Man weiß also, dass man auf jeden Fall die Möglichkeiten hat, den Meister in die Bredouille zu bringen. ‚ÄúWir gehen als Underdog ins Halbfinale, sind uns aber auch unserer Stärken bewusst‚Äù, erklärt Piotrowski und klingt dabei durchaus kämpferisch.

Rutronik Stars Keltern vs. BC Pharmaserv Marburg (Sonntag, 17.30 Uhr, Schulzentrum Dietlingen).

Anders als die beiden anderen Halbfinalisten, haben das Pharmaserv-Team und Meister TSV Wasserburg eins gemeinsam: Sie standen auch in den beiden Vorjahren in der Vorschlussrunde. An die Zahl der Meistertitel der Wasserburgerinnen (11) kommt Marburg (1) noch lange nicht heran. Doch eifern die Hessinnen dem TSV in zwei weiteren Dingen nach: in Keltern zu gewinnen und die Sterne zwei Mal zu schlagen. Beides schaffte während dieser Saison außer dem Pokalsieger niemand, ist aber nötig, um ins Finale einzuziehen.

Die Semifinal-Serie wird im Modus ‚Äûbest of three‚Äú ausgetragen, wer zwei Mal gewinnt, kommt weiter. Da Marburg nach der Hauptrunde schlechter platziert war als deren Sieger, würde Keltern falls nötig dritten Spiel Heimrecht genießen.

Keltern schloss die Hauptrunde nach 22 Spieltagen mit einer Bilanz von 18 Siegen zu 4 Niederlagen ab. Marburg wurde Fünfter (13:9). Im Viertelfinale setzte sich Pokalfinalist Keltern glatt mit 2:0 Siegen (84:51, 73:53) gegen den Tabellenachten, Chemcats Chemnitz, durch. Marburg schlug in der ersten Playoff-Runde die auf Rang vier eingestuften Bad Aibling Fireballs durch einen Auswärtssieg im Entscheidungsspiel mit 2:1 (73:81, 75:64, 89:82).

Während der Hauptrunde gewann Keltern beide direkten Duelle gegen Marburg (auswärts: 81:71, daheim: 84:72). Auch im vorigen Jahr trafen beide Vereine im Halbfinale aufeinander, Keltern siegte 2:1. Vor zwei Jahren gewann Marburg im Viertelfinale gegen Keltern mit 2:1.

Zwei Spielerinnen des Gastgebers punkten im Schnitt zweistellig, in den Partien gegen Marburg schafften dies darüber hinaus drei weitere Sterne-Spielerinnen. Zudem kehrte die Langzeitverletzte Jasmine Thomas jüngst zurück in Kelterns Kader. Ob für Marburg Tonisha Baker (Gehirnerschütterung vom Sonntag) auflaufen wird, steht laut ihres Trainers noch nicht fest.(Marcus Richter)

TSV 1880 Wasserburg vs. Herner TC (Sonntag, 16 Uhr, Badria Sport & Freizeitzentrum)

Zum Auftakt des Play-Off-Halbfinales um die Deutsche Meisterschaft im Damen-Basketball empfängt der TSV Wasserburg am Sonntag den Herner TC. Sprungball zu Spiel eins ist um 16:00 Uhr in der Badria-Halle.

Nikolay Gospodinov erwartet ein hartes Match: ‚ÄûHerne ist ein wirklich sehr starkes Team, dass in dieser Saison schon alle hat schlagen können. Vor allem auch auf den Positionen vier und fünf sind sie hochkarätig besetzt.‚Äú Der Wasserburger Trainer fordert von seiner Mannschaft, zum einen die Rebounds zu kontrollieren und zum anderen höchste Konzentration in der Verteidigung auf allen Positionen, denn die Gäste verfügen auch über einige hervorragende Distanzschützinnen.

Die meisten Dreier der bisherigen Saison haben übrigens die TSV-Damen selbst versenkt und führen diese Statistik mit 34 Prozent und insgesamt 202 Treffern von jenseits der 6,75 Meter an. Herne gehört zu den wenigen weiteren Teams der 1. Bundesliga mit einer Quote von über 30 Prozent. Dabei zeichnet sich vor allem US-Aufbauspielerin Katlyn Bussey mit durchschnittlich 41 Prozent besonders aus. Topscorerinnen bei den Nordrhein-Westfalen sind allerdings Courtney Range (ebenfalls USA) mit 13 Punkten pro Spiel, die Italienerin Beatrice Attura (10,1) und Karin Kuijt (10,2), die eine Riege von vier Holländerinnen in der Mannschaft von Coach Marek Piotrowski anführt.

Herne, das sich im Viertelfinale gegen Nördlingen mit 2:0 durchsetzen konnte, hatte die Hauptrunde als Tabellendritter mit nur zwei Punkten Rückstand auf Wasserburg beendet und konnte dabei als einziges Team im deutschen Oberhaus alle Heimspiele gewinnen. Diese Tatsache macht einen erfolgreichen Auftakt in die Play-Offs für den TSV am Sonntag umso wichtiger, denn beim Modus Best-Off-Three mit einem 0:1 zu einem solch heimstarken Kontrahenten fahren zu müssen, würde den Druck in dieser Serie enorm erhöhen.

In den drei bisherigen Aufeinandertreffen der Spielzeit konnten sich die Innstädterinnen zuhause im Ligaspiel im Oktober mit 84:65 noch deutlich durchsetzen, doch schon zu Beginn des neuen Jahres bedurfte es im Pokalviertelfinale ebenfalls in der heimischen Halle einen Kraftakt und einiges Glück für einen denkbar knappen 78:77-Sieg. Anfang Februar bewiesen die Hernerinnen, dass sie sich im Laufe der Saison immer besser zusammengefunden haben, und schlugen den amtierenden deutschen Meister in der Rückrunde mit 79:75.

‚ÄûWir brauchen die gleiche Energie und Einstellung wie beim Pokalfinale vor drei Wochen‚Äú, so Head-Coach Gospodinov: ‚ÄûWir wollen kämpfen und den Ball in der Offense gut bewegen, dann können wir unseren Fans, die uns hoffentlich wie immer so super unterstützen, eine hervorragende Partie bieten.‚Äú (TSV 1880 Wasserburg)

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 13. April 2018

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