DBBL: Marburg mischt die Karten im Abstiegskampf neu

Im Nachholspiel am Freitagabend konnte sich der BC Pharmaserv Marburg gegen die zuvor punktgleichen Gisa Lions aus Halle im Kampf um den Klassenerhalt Luft verschaffen. Das Spiel endete 77:74 für Marburg. Damit sind die Karten vor dem 18. Spieltag der DBBL neu gemischt.

Was nach einer knappen Viertelstunde nach einem entspannten Abend aussah, wurde zum Krimi. Nachdem Marburg lange Zeit die Führung innehatte, kam Halle bei 55 Sekunden auf 71:74 heran. Erst ein weiterer Dreier mit dem Shotclock-Horn, diesmal durch Tonisha Baker, brachte bei 19 Sekunden die Entscheidung. Wusste aber noch keiner. Denn nach einem Halle-Dreier blieben noch 9,3 Sekunden. Halle ging auf Steal, nicht auf Foul. Und die Sirene im Marburger Jubel unter.

Durch den Erfolg rückt der BC um einen Platz auf Rang 9 vor, mit einer Bilanz von 5:12 punktgleich mit Heidelberg, allerdings mit dem gewonnenen direkten Vergleich. Auf Halle und den ersten Abstiegsplatz hat das Pharmaserv-Team nun einen Sieg plus den gewonnenen direkten Vergleich Vorsprung. Trainer Patrick Unger sagt: „Der Sieg war sehr wichtig. Eine Niederlage wäre zerschmetternd gewesen. Ich hoffe, dass uns dieser Sieg einen Push gibt. Freiburg wird eins der schwersten Spiele der Saison. Die haben uns im Hinspiel auseinandergenommen [68:88]. Für uns gibt es zwei Schlüssel: Wir müssen gut regenerieren, und wir müssen uns gut auf deren Verteidigung einstellen. Sie spielen sehr schnell, das müssen wir stoppen.“ (Marcus Richter)

Partien des 18. Spieltags der Basketball Bundesliga

SNP BasCats USC Heidelberg – TK Hannover (Sa., 17.30 Uhr)

Der Jubel über den ersten Auswärtssieg in Saarlouis war groß, nun haben die SNP BasCats USC Heidelberg im Heimspiel gegen den Tabellenfünften TK Hannover die Chance, einen weiteren großen Schritt zum Klassenerhalt in der 1. Basketball-Bundesliga zu machen. Allerdings ist das Spiel gegen Hannover das schwierigste der noch drei Heimaufgaben (danach kommen noch Osnabrück und Halle ins Sportinstitut).„Hannover ist ein sehr gutes Team, aber wir haben eine Chance, wenn wir wieder schnellen Basketball spielen und ähnlich gut verteidigen wie zuletzt“, sagte Trainer Dennis Czygan. Die Stimmung im Team war nach dem ersten Auswärtssieg in Saarlouis sehr ausgelassen, dennoch gibt es einige Blessuren zu beklagen. Allerdings dürften am Samstag alle einsatzfähig sein.

Auf Punkte am „grünen Tisch“ können die BasCats nicht mehr hoffen. Die DBBL-Spielleiterin Sabine Nowara hat den Protest gegen die Wertung des Spieles gegen Keltern (88:92 nach Verlängerung) abschlägig entschieden. „Es war zwar ein Regelverstoß und keine Tatsachenentscheidung, aber die Szene war zu früh im Spiel, um als entscheidend zu gelten“, berichtete Dennis Czygan von der Urteilsbegründung. Offenbar gibt es in den Regularien einen entsprechenden Passus zum Zeitpunkt eines Regelverstoßes. Die Schiedsrichter hatten in der dritten Minute einen Korb von Keltern, der eindeutig keiner war, zum 5:7 gezählt. Ohne diesen hätten die BasCats in der regulären Spielzeit mit 80:78 gewonnen. (Michael Rappe)

TSV Wasserburg – Herner TC (Sa., 19 Uhr)

Wasserburg steht nach dem deutlichen Sieg gegen Marburg letztes Wochenende derzeit immernoch auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit dem Sieg gegen Marburg und gegen Göttingen das Wochenende davor haben die Damen vom Inn bewiesen, dass die Niederlage gegen Freiburg wohl nur ein Ausrutscher war - und dabei soll es auch bleiben. Der Deutsche Meister der Saison 2018/2019 steht derzeit auf dem vierten Tabellenplatz - Wasserburg und Herne trennen lediglich vier Punkte. Im Vergleich zum Hinspiel findet man gleich zwei neue Spielerinnen in den Reihen Hernes. Rebecca Harris, die erst zwei Spiele für Herne absolviert hat und hier im Schnitt knapp 14 Punkte erzielt hat, und Angelika Stankiewicz, die schon fünf Spiele absolviert hat und hier auf durchschnittlich knapp elf Punkte kommt. „Wir müssen gegen Herne von Anfang an fokussiert spielen, nicht wie gegen Marburg, wo wir aus dem ersten Viertel einen 10-Punkte-Rückstand aufholen mussten“, so Wasserburgs Trainerin Sidney Parsons. „Im Hinspiel haben wir lange gut gespielt und hatten lange eine komfortable Führung. Zum Ende hatten wir aber einige Unkonzentriertheiten und haben es dann unnötig spannend gemacht. Das wollen wir dieses Mal besser machen und 40 Minuten konzentriert spielen“, so Parsons weiter. (TSV Wasserburg)

Eisvögel USC Freiburg – BC Pharmaserv Marburg (So., 16 Uhr)

Schon am Sonntag treten die Marburgerinnen beim Tabellensechsten Freiburg an. Die Breisgauerinnen haben eine Bilanz von 9:8, kurioserweise mit negativer Korbdifferenz von -1. Ihre letzten vier Spiele beendeten die Eisvögel als Sieger und wurden in dieser Saison in eigener Halle nur von Keltern (Platz 1), Wasserburg (2) und Herne (Meister) geschlagen.

XCYDE Angels – inexio Royals Saarlouis (So., 16 Uhr)

Es läuft gut für die XCYDE Angels. Der sehenswerte Basketball, den die Rieserinnen Woche um Woche bieten, brachte ihnen einen Platz im oberen Teil der Tabelle ein, auf dem sie nun schon seit geraumer Zeit rangieren. Weniger rund läuft es bei den Gästen, die man am Sonntag im Ries empfängt. Die Saarlouis Royals bilden mit einer mageren Ausbeute von nur zwei Siegen aus 17 Spielen das Tabellenschlusslicht der DBBL. Dabei hatten die Saarländerinnen beim Hinspiel gar keinen so schlechten Eindruck gemacht. Zwar trugen die Angels am Ende den Sieg davon, doch besonders Jessica Kovatch bereitete den Schwaben immense Probleme. Die US-Amerikanerin versenkte ganze sieben Dreier – ganz klar zu viel für einen Abend. Glücklicherweise ist bei den Angels auch Sami Hill wieder mit von der Partie, die sich mit der kanadischen Nationalmannschaft für die olympischen Spiele qualifizieren konnte. Coach Tony Imreh warnt vor der individuellen Stärke der Gegnerinnen und verweist darauf, dass die Royals nichts zu verlieren haben sowie dass man die Saarländer auf keinen Fall unterschätzen dürfe, er ist aber auch selbstbewusst genug um von seinen Spielerinnen einen weiteren Heimsieg einzufordern. (Katja Gerstmeyr)

Rutronik Stars Keltern – GiroLive-Panthers (So., 16 Uhr)

GISA LIONS SV Halle – flippo Baskets BG 74 (So., 18 Uhr)

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 15. Februar 2020

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