12. November 2019 Nina Probst
DBB-Kapitänin Svenja Brunckhorst traut ihrer Mannschaft einiges zu. © Thomas Brüning

DBB-Kapitänin vor EM-Quali in Nördlingen im Sportfrauen-Interview

DBB-Kapitänin Svenja Brunckhorst traut ihrer Mannschaft einiges zu. © Thomas Brüning

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Die DBB-Damen starten am Donnerstag in die Qualifikation zur EuroBasket Women 2021. In Nördlingen geht es gegen Nordmazedonien. Wir haben mit Kapitänin Svenja Brunckhorst über die Partie gesprochen.

Die letzte EM-Teilnahme liegt acht Jahre zurück. Mit einer jungen und talentierten Mannschaft soll die A-Nationalmannschaft eine neue Ära einleiten. Für diese Aufgabe hat Bundestrainer Patrick Unger einen Kader von 13 Spielerinnen berufen und man kann durchaus von einer Top-Besetzung sprechen. Nicht nur Satou Sabally reist aus den USA an, sondern auch WNBA-Akteurin Marie Gülich (derzeit in Polen aktiv) sowie die drei weiteren Auslandsprofis Ama Degbeon (Polen), Sonja Greinacher (Polen) und Emma Stach (Ungarn). Den Ton im Nationalteam gibt eine Spielerin aus Bayern an, DBB-Kapitänin Svenja Brunckhorst vom TSV Wasserburg. Sportfrauen hat mit ihr über die Partie gesprochen.

Svenja, hast du einen Tipp für das Spiel gegen Nordmazedonien?

Wie hoch wir gewinnen, ob mit einem Punkt oder 20 Abstand, ist mir egal. Ich gehe aber selbstbewusst an die Partie ran und glaube fest daran, dass wir gewinnen. Wir sind klarer Favorit in diesem Spiel.

Woran machst du das fest?

Wir haben zuletzt 2011 an einer EM teilgenommen – und unsere Mannschaft ist heute mindestens so stark wie damals. Zwar hat sich mit Marie Bertholdt eine wichtige Spielerin das Kreuzband gerissen. Doch wir können auf viele starke Spielerinnen setzen und treten fast mit dem kompletten Kader an. Mit Marie Gülich und Sonja Greinacher haben wir extrem starke Center-Spielerinnen und Satou Sabally wird sicherlich auch für Furore sorgen. Wir sind außerdem sehr groß, den Nordmazedonierinnen dadurch körperlich überlegen.

Wie schätzt du den Gegner ein?

Nordmazedonien ist eine totale Unbekannte. Im Damenbereich habe ich noch nie gegen sie gespielt und kann das Team kaum einschätzen. Wir wissen nicht, wer gegen uns letztlich auf dem Feld stehen wird, schließlich kann der Kader noch bis einen Tag vorher geändert werden. Aber wir haben Videomaterial, das unsere Trainer schon fleißig analysiert haben.

Worin siehst du eure größte Schwäche?

Wir sind nicht wirklich eingespielt. Zwar kennen wir uns aber wir hatten nur wenige Lehrgänge, bei denen alle dabei sind. Da kann es natürlich passieren, dass Abstimmungen manchmal nicht stimmen. In der Liga spielen wir alle nach unterschiedlichen Konzepten und müssen uns jetzt schnell umstellen. Aber das geht nicht nur uns so – auch den anderen Nationalteams.

Es werden einige Fans in Nördlingen erwartet.

Für das erste Spiel in der EM-Qualifikation gibt uns das einen enormen Push. Zu wissen, dass wir die Fans hinter uns haben, ist ein großartiges Gefühl.

Was ist das Besondere an Spielen für die Nationalmannschaft?

Wenn ich das Deutschland-Trikot anziehe, hat das einen ganz bestimmten Flair. Es ist eine Ehre für mich, Deutschland dabei zu vertreten und so geht es meinen Mitspielerinnen auch. Dadurch gehen wir von Beginn an schon hochmotiviert in die Spiele.

Was machst du als Kapitänin, wenn es trotzdem mal einen Motivationsschub braucht?

Ich bin eine sehr emotionale Spielerin, im positiven und manchmal auch im negativen Sinn (lacht). Ich feuere das Team immer an und versuche mit Worten und Stimme voranzugehen. Wir haben aber auch andere erfahrene Spielerinnen und motivieren uns gegenseitig. Bei uns besteht ein extrem großer Zusammenhalt.

Wie geht es in der EM-Quali weiter?

Erst einmal bleiben wir im Hier und Jetzt und konzentrieren uns auf die Partie gegen Nordmazedonien. Der Auftakt ist wichtig. Danach geht es gegen Kroatien und das ist eindeutig ein Wegweiser. Lettland ist in unserer Gruppe der Favorit und wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir Zweiter werden. Und dazu müssen wir auswärts Kroatien die Punkte klauen.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg gegen Nordmazedonien.

Co-Trainerin des Teams Deutschland ist Ex-Angel Sidney Parsons und mit dem Nördlinger Eigengewächs Luisa Geiselsöder, die eine bislang überragende Bundesliga-Saison spielt, steht erstmals eine aktuelle Angels-Spielerin im Trikot der Frauen-Nationalmannschaft. Grund genug für die begeisterungsfähigen Nördlinger Basketball-Fans, am Donnerstag Abend den Weg in den Rieser Sportpark einzuschlagen, Team Deutschland zu unterstützen und auf den Einsatz ihres Local Heros zu hoffen. Spielbeginn ist um 19:00 Uhr. Nach dem Vorverkauf zu urteilen, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Ort zu sein, nicht zuletzt um die Nördlinger Knabenkapelle mitzuerleben, die die beiden Nationalhymnen performen wird.

Tickets gibt es noch an der Abendkasse zum Preis von 12 Euro ( ermäßigt 8) bei freier Platzwahl. Der Erlös aus den Eintritten kommt übrigens der ausrichtenden BG Donau-Ries, also den XCYDE Angels zugute.

Die Spiele in der EM-Quali für die DBB-Damen

  • So., 17. November 2019: Kroatien – Deutschland (Zabok)
  • Do., 12. November 2020: Deutschland – Lettland
  • So., 15. November 2020: Nordmazedonien – Deutschland
  • Do., 4. Februar 2021: Deutschland – Kroatien
  • So., 7. Februar 2021: Lettland - Deutschland
Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Basketball am 12. November 2019

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