Basketball

BasCats Heidelberg verpassen ganz knapp die Sensation

In der Basketball Bundesliga der Frauen standen die BasCats aus Heidelberg kurz davor, den Spitzenreiter aus Keltern zu schlagen. Eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung hinterlässt nach dem Spiel Zweifel – Heidelberg hat Einspruch eingelegt.

SNP BasCats USC Heidelberg vs Rutronik Stars Keltern 88 - 92

Es war vielleicht eines der dramatischsten Basketballspiele, die die alte Halle im Heidelberger Sportinstitut erlebt hat. Nach einem Krimi ohnegleichen verloren die SNP BasCats gegen den Tabellenführer und großen Meisterschaftsfavoriten Rutronik Stars Keltern mit 88:92 nach Verlängerung. Es war ein wahres Wechselbad der Gefühle, das aufgrund einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung noch ein Nachspiel haben könnte. Tatsache ist, dass die SNP BasCats der international top besetzten Mannschaft einen ganz großen Kampf geliefert, einen 15-Punkte-Rückstand aufgeholt und selbst in der Verlängerung mit fünf Punkten (87:82) geführt haben. Eine denkwürdige Partie, die viele wohl nicht so schnell vergessen werden.

Ein Dreier von Pele Gianotti - es blieb leider ihr einziger - brachte die 5:4-Führung. Dann die umstrittene Szene des Spiels: Brittany Brown wirft, der Ball prallt vom Korb zurück, Krystal Vaughn wird beim Rebound gefoult. Die Schiedsrichter zeigen zurecht zwei Freiwürfe an. Den ersten verwandelt Vaughn – 5:5. Alle warten auf den zweiten, doch plötzlich geht einer der Schiedsrichter zum Kampfgericht. Verwirrung in der Halle, beide Trainer reklamieren. Plötzlich wird der Spielstand auf 5:7 gestellt, also ein Korb mit And-One. Warum, das weiß außer den Schiedsrichtern niemand. Es gab keinen Treffer von Keltern.

Die SNP BasCats ließen sich davon zunächst nicht beirren. Sie lieferten den Rutronik Stars einen harten Kampf. Heidelbergs Trainer Dennis Czygan sagt: „Der Sieg wurde uns heute geklaut. Wir sind mit dem Endergebnis nicht einverstanden. Erst dieser Phantomkorb im ersten Viertel beim 5:4, dann der Pfiff in letzter Sekunde. Der Wurf war im Zweipunktebereich, also kein Dreier. Und ein Schiedsrichter hat das Spiel beendet, der andere zeigt ein Foul an. Unsere Mannschaft hat grandios gespielt, die Intensität vom Marburg-Spiel noch einmal gesteigert. In der zweiten Halbzeit haben wir die Defense noch etwas umgestellt. Klar, dass irgendwann auch die Kraft nachlässt. Es gibt überhaupt keinen Vorwurf an niemanden ob vergebener Freiwürfe oder eines Fehlpasses.“ (Michael Rappe)

BC Pharmaserv Marburg vs XCYDE Angels 60 - 62

Die automatische Sporttotal-Kamera in Marburg schwenkte ziellos von links nach rechts auf der Suche nach dem aktuellen Spielgeschehen. Als würden sie sich daran orientieren, lieferten die beiden Bundesliga-Dinos im ersten Viertel ebenso ein wirres Hin-und-Her. Immerhin gelang es Hill und Co sich ein kleines Plus zu erkämpfen und nach den ersten zehn Minuten mit 16:13 in Führung zu liegen.

Nächstes Viertel, gleiches Bild. Nach zwei unnötigen Turnovers und Marburger Fast Breaks gelingt den Hausherren der Ausgleich zum 24:24. Insgesamt bleibt der Score niedrig und das Spiel zerfahren, geprägt von vielen Nickligkeiten und Pfiffen. Ein richtiger Spielfluss kam dabei nicht auf. Zwar behaupteten die Rieserinnen eine hauchdünne 33:32- Führung zur Halbzeit, doch sowohl Vorpahl als auch McCray und Luisa Geiselsöder hatten bereits drei Fouls auf ihren persönlichen Konten. Zum Glück für die Gäste sprang Kapitänin Laura Geiselsöder in die Bresche und lieferte am Vorabend ihres 25. Geburtstags erneut einen Nachweis, dass sie sich derzeit in blendender Form befindet. In nur 15 Minuten Einsatz gelangen ihr 11 Punkte bei lediglich sechs Wurfversuchen. Coach Imreh lavierte seine foulbelastete Truppe durch die zweite Halbzeit, konnte aber auch nicht dazu beitragen, dass sich sein Team vor Schluss hätte absetzen können.

100 Sekunden vor Schluss gelang Magaly Meynadier ein Dreier und die Angels führten plötzlich mit vier Punkten. Doch Marburgs Katie Yohn antwortete postwendend ebenfalls per Dreier, so dass die Fans der Angels noch einmal bangen mussten. Doch mit etwas Geschick und viel Glück schafften es die Gäste diesmal die Punkte mit nach Nördlingen zu bringen. Hatte man im Vorjahr in Marburg eine formidable Leistung abgeliefert um dann in der Verlängerung zu unterliegen, war es diesmal genau andersrum. Ein Blick auf die Statistik zeigt allerdings ein klares Übergewicht der Angels in den meisten Kategorien außer bei den Freiwürfen, wo Geiselsöders-and-Friends lediglich sieben Mal trafen, bei 13 Versuchen. Marburg holte 21 Punkte von der Linie aus 24 Versuchen. Auch das muss man bei einem Auswärtsspiel kompensieren um den Sieg einzufahren. (Kurt Wittmann)

TSV 1880 Wasserburg vs Eisvögel USC Freiburg 60 - 70

Das Spiel startete ausgeglichen. Die Führung wechselte hin und her, kein Team konnte sich absetzen, auf einen Korb Wasserburgs folgte meist einer Freiburg und umgekehrt. Zum Viertelende führte Freiburg knapp mit 21:18. Auch das zweite Viertel verlief ähnlich. Wasserburg startete in der elften Minuten einen kleinen 10:0-Lauf (28:23 in der 13. Minute). In der 15. Minute stand es 33:28 für Wasserburg, da waren es dann die Freiburgerinnen, die ihrerseits bis zum Ende einen 11:5-Lauf starteten. Damit stand es zur Halbzeit 39:38 für Freiburg.

Aber alles war noch offen, nichts entschieden und es waren noch 20 Minuten zu spielen. Die Ansage in der Kabine war eigentlich deutlich: wir müssen besser auf den Ball aufpassen. 10 Turnover standen zur Halbzeit bereits auf Wasserburgs Konto - zu viele. Offene Würfe kreieren, auch mal zum Korb ziehen und wieder nach außen passen. Doch Freiburg erwischte den besseren Start. Die Wasserburgerinnen brauchten vier Minuten, um den ersten Korb auf ihr Punktekonto zu bringen - Freiburg hatte zu dieser Zeit bereits neun Punkte erzielt. Von diesem Zeitpunkt an liefen die Wasserburgerinnen stets einem Rückstand hinterher. Näher als bis auf sieben Punkte sollten sie nicht mehr heran kommen. Zum Ende des dritten Viertels stand es 58:45 für die Eisvögel.

Das letzte Viertel konnten die Damen vom Inn mit 15:12 zwar knapp für sich entscheiden, dies war allerdings viel zu wenig, um das Ergebnis aus dem dritten Viertel (7:19 aus Wasserburger Sicht) wieder wett zu machen. Damit verloren die Wasserburgerinnen am Ende mit 60:70. „Wir hatten zu viele Turnover am Ende und unsere Wurfquote war zu niedrig, das müssen wir gegen Göttingen besser machen. Hinzu kam die kleine Rotation mit der wir gespielt haben, was die Sache nicht grad leichter gemacht hat. In der Offense haben wir oft zu lange gezögert und nicht immer die richtige Entscheidung getroffen“, resümiert Sidney Parsons. (TSV Wasserburg)

GiroLive-Panthers Osnabrück vs GISA LIONS SV Halle 75 - 59

TK Hannover vs Herner TC 66 - 68

TV Saarlouis Royals vs flippo Baskets BG 74 95 - 68

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 28. Januar 2020

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