Tina Rupprecht im Interview über ihren nächsten Kampf

Die Augsburger Profiboxerin Tina Rupprecht kämpft am 21. Dezember um ihre nächste Titelverteidigung. Wir haben mit ihr über den Kampf, ihre Gegnerin und die Vorbereitung in den kommenden Wochen gesprochen.

Wenn Profiboxerin Tina Rupprecht am 21. Dezember in Hamburg bei der "German Edition" in den Ring steigt, wird sie einer zweimaligen Europameisterin aus Spanien gegenüberstehen. Wie Catalina Díaz einzuschätzen ist und wie sie sich auf den Kampf vorbereitet, erzählt uns Tina Rupprecht im Interview.

Was ist das Besondere an deiner Gegnerin?

„Catalina Díaz ist kleiner als ich selbst – das habe ich in einem Kampf noch nie erlebt. Es sind nur zwei Zentimeter, aber immerhin. Kleine Kämpferinnen gehen nach vorne und wie ich wird sie versuchen, ihre Schwinger zu platzieren. Ich habe Videos von ihr gesehen, sie ist eine echte Kämpferin und auf keinen Fall zu unterschätzen.“

Was bedeutet es für deinen Kampf, eine kleinere Gegnerin zu haben?

„Da ich bisher immer die Kleinere war, musste ich über die kurze Distanz kommen und viel Druck machen, indem ich stark nach vorne gehe. In diesem Fall haben wir dieselbe Reichweite und dadurch kann ich taktisch anders kämpfen. Wie unsere Taktik genau aussehen wird, werden wir in den nächsten Wochen im Sparring festlegen.“

Du hattest in der Vergangenheit Probleme, geeignete Sparring-Partnerinnen zu finden. Ist das mittlerweile einfacher geworden?

„Es ist nach wie vor schwer, gerade geeignete Boxerinnen aus Deutschland finden sich kaum. Und jetzt, da wir eine kleinere Gegnerin suchen, ist es noch schwieriger. Ich kenne niemanden, der auf diesem Niveau boxt und kleiner ist als ich. Anfang Dezember wird die Lübecker Boxerin Annemarie Stark zu uns kommen. Sie passt vom Stil gut. Außerdem werden mich eventuell noch Boxerinnen aus der Ukraine bei meiner Vorbereitung unterstützen.“

Wie werden die Wochen bis zum Kampf ablaufen?

„Jetzt beginnt die Sparrings-Phase. Hier werde ich täglich hart trainieren, drei- bis viermal pro Woche sogar zwei Einheiten. Die Woche vor dem Kampf kommt es dann nur noch auf den Feinschliff an, da werden wir keine intensiven Trainings mehr durchführen und eher ein bisschen regenerieren.“

Du hast schon einige Titelkämpfe hinter dir. Bist du jetzt ein „alter Hase“?

„Nervosität gehört dazu, egal der wievielte Kampf es ist. Ich kenne zwar jetzt die Abläufe schon, aber im Ring weiß ich nie was passiert. Unmittelbar vor dem Kampf bin ich natürlich nervös – das pusht mich. Und auch wenn ich in Hamburg kämpfe, werden trotzdem ein paar Freunde und meine Familie dabei sein, die mich vor Ort unterstützen. Der Rest muss mich eben aus der Ferne vor dem Fernseher anfeuern.“

Danke für das Interview. Wir wünschen dir viel Erfolg für deinen Kampf!

Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Kampfsport am 27. November 2019

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